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www.laborwelt.de<br />

die Flt3-Liganden-induzierte Signaltransduktion<br />

von selbst. Dies ist bei der Flt-3-<br />

ITD (interne Tandemduplikation)-Variante<br />

nicht der Fall (Abb. 1B). Die ITD-Mutation<br />

befindet sich im juxtamembranären Teil des<br />

Flt-3-Rezeptors (Abb. 1B). Sie führt zu einer<br />

ligandenunabhängigen Oligomerisation und<br />

damit zur konstitutiven Phosphorylierung<br />

und Aktivierung aller von Flt-3 abhängenden<br />

anti-apoptotischen und pro-proliferativen<br />

Signalwege (Abb. 1B).<br />

Grundlage für eine Flt-3-Inhibition<br />

mit Sorafenib bei AML-Patienten<br />

Sorafenib (BAY-43-9006, Nexavar®) ist ein<br />

Multikinaseinhibitor, der zunächst als Inhibitor<br />

der Raf-Kinase für die Behandlung<br />

unterschiedlicher Tumorenentitäten entwickelt<br />

wurde. In zellbasierten Assays zeigte<br />

sich, dass Sorafenib neben Raf auch andere<br />

Rezeptortyrosinkinasen wie VEGFR-2, VEG-<br />

FR-3 und PDGFR-alpha sowie die Flt3-Kinase<br />

hemmt. Interessanterweise inhibiert Sorafenib<br />

auch die mutierte Flt3-Kinase (Flt3-ITD)<br />

im niedrigen nanomolaren Bereich und damit<br />

sogar deutlich effektiver als den Wildtyp-<br />

Flt-3 Rezeptor 7 . Dies führt zu einer Hemmung<br />

der enzymatischen Aktivität von Flt3-ITD und<br />

der Flt3-ITD-abhängigen Signaltransduktion<br />

(Abb. 1B). Sorafenib ist in den Indikationen<br />

fortgeschrittenes Leberzellkarzinom 8 sowie<br />

metastasiertes Nierenzellkarzinom in den<br />

USA und in Europa zugelassen.<br />

Der bei AML-Patienten häufig überexprimierte<br />

oder mutierte Flt3-Rezeptor stellt<br />

ein interessantes Molekül für eine gezielte<br />

therapeutische Intervention dar. Die AML ist<br />

allerdings eine genetisch heterogene Erkrankung,<br />

was erklärt, warum die Resultate des<br />

Einsatzes unterschiedlicher Flt3-Inhibitoren<br />

in Phase I- und II-Monotherapiestudien an<br />

unselektierten AML-Patienten ernüchternd<br />

ausfielen 9 . Es gibt allerdings fundierte Rationalen,<br />

die für den Einsatz von Flt3-Inhibitoren<br />

wie Sorafenib speziell bei Flt3-ITD-positiven<br />

AML-Patienten sprechen:<br />

I Flt3-ITD ist ein AML-spezifisches therapeutisches<br />

Target, welches eine prognostisch<br />

sehr ungünstige Subgruppe von AML-<br />

Patienten definiert.<br />

I Die therapeutischen Optionen und Prognose<br />

bei Rezidiv einer Flt3-ITD-positiven<br />

AML sind schlecht.<br />

I Das (Expressions-)Niveau von Flt3-ITD<br />

korreliert invers mit dem Überleben 10 .<br />

I Flt3-ITD-induzierte Transformation (u.a via<br />

Aktiverung von Akt) führt zu onkogener<br />

Abhängigkeit 11 . Im Leukämie-Xenograftmodell<br />

und in einer Phase I-Studie konnte<br />

gezeigt werden, dass eine Blockade von<br />

Flt3-ITD in Flt3-ITD-abhängigen, hämatopoetischen<br />

Vorläuferzellen zur potenten<br />

Apoptoseinduktion in vitro und in vivo<br />

führt7 .<br />

I Flt3-ITD ist offensichtlich für den Erhalt<br />

des malignen Phänotyps des AML-Klons<br />

notwendig, da 90% bis 100% der Flt3-<br />

ITD-positiven AML-Patienten auch im<br />

Rezidiv Flt3-ITD-positiv bleiben oder Flt3-<br />

ITD überexprimieren. Dies unterstreicht,<br />

dass die Flt3-ITD-Mutation eine die AML<br />

„treibende“ Aberration ist, die auch im<br />

fortgeschrittenen Verlauf der Erkrankung<br />

ein relevantes therapeutisches Zielmolekül<br />

sein sollte.<br />

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Therapieeffizienz von Sorafenib<br />

bei Flt3-ITD positiver AML<br />

Zhang et al. konnten in einer Phase I-Studie<br />

mit 16 AML-Patienten eine klinisch relevante<br />

Aktivität von Sorafenib in sechs von sieben<br />

Flt3-ITD-positiven AML-Patienten zeigen,<br />

nicht aber in Flt3-ITD-negativen AML7 . Die<br />

berichtete Therapiedauer war aber mit 21<br />

bis 70 Tagen kurz. Safaian et al. publizierten<br />

einen Fall mit extramedullärem Rezidiv<br />

einer Flt3-ITD- positiven AML. Hier führte<br />

Sorafenib zu einer kompletten molekularen<br />

Remission12 .<br />

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Ansprechen auf Sorafenib bei Flt3-ITDpositiven<br />

AML der Marburger Kohorte<br />

In der Marburger Kohorte von Patienten mit<br />

rezidivierter oder therapierrefraktärer Flt3-<br />

ITD-positiver AML konnte die therapeutische<br />

Effizienz von Sorafenib bei sechs Patienten<br />

auch nach langfristiger Einnahme (Median:<br />

81 Tage, Spanne: 13-221 Tage) belegt werden 13 .<br />

Es wurden insgesamt zwei Patienten vor, drei<br />

Patienten nach und ein Patient sowohl vor<br />

als auch nach allogener Stammzelltransplantation<br />

(SCT) mit Sorafenib-Monotherapie<br />

in einer Dosierung von 200mg bis 800mg<br />

täglich therapiert.<br />

Sorafenib vor allogener SCT<br />

Von den drei Patienten, die vor SCT behandelt<br />

worden waren, konnten im weiteren Verlauf<br />

zwei erfolgreich allogen transplantiert<br />

werden. Diese hatten zuvor unter Sorafenib-<br />

Monotherapie jeweils klinisch bedeutsame<br />

Remissionen erreicht, ohne dass eine Chemotherapie<br />

durchgeführt werden konnte.<br />

Wie exemplarisch in Abbildung 2 an Patient<br />

Nr. 5 zu ersehen, erfolgte das Sorafenib-<br />

Ansprechen rasch. Die unerwartet zügige<br />

periphere Blastendepletion – in diesem Fall<br />

auch verbunden mit einer partiellen peripheren<br />

Blutbildregeneration – war durchweg<br />

bei allen Patienten bereits innerhalb der<br />

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LABORWElT 10. Jahrgang | Nr. 5/2009 | 21<br />

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