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Sozialbericht 2008 - Betrieb für Sozialdienste Bozen

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2SOZIALE EINGLIEDERUNGDer Vergleich in der Gruppe förderte die Festlegung von Bereichen, in denen neueMaßnahmen zu ergreifen sind bzw. die Ziele neu festgelegt werden müssen.Beim letzten Treffen im April erörterte das Netz die vom Plan vorgesehenen Ziele undermittelte einige Problemstellungen.Die Anwesenheit von Obdachlosen in fortgeschrittenem Alter oder in chronisch-degenerativenSituationen (auch, aber nicht nur, im Zusammenhang mit gesundheitlichenProblemen) macht den Bedarf an pflegetechnischen und geriatrischen Maßnahmendeutlich. Hierzu schlägt das Netz die Schaffung einer spezifischen Wohneinrichtungvor, in der ständig anwesendes, qualifiziertes Personal die Pflege- und Betreuungsleistungenerbringen kann.Außerdem stellen die Dienste auch bei sehr jungen Menschen einen Anstieg der psychisch-psychiatrischenStörungen oder Komorbidität fest und stimmen darin überein,dass in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Geistige Gesundheit Maßnahmenergriffen werden müssen, die sowohl den Zugangsschwierigkeiten zu den Dienstenseitens der Dienstnutzer als auch den Schwierigkeiten bei der Führung von AufnahmestrukturenRechnung tragen, wo sehr verschiedenartige Probleme auftreten (Drogen-und Alkoholabhängigkeit, Immigration, Gewalt, etc.).Das Thema der Arbeit ist ein zentrales Element bei der Einleitung von reellen Integrationsmöglichkeiten.Hierzu wird die Einrichtung einer Beschäftigungs-/Halbproduktionswerkstattfür wichtig erachtet, in der die Dienstnutzer beobachtet werden könnenund ihre eigenen persönlichen Fähigkeiten im Hinblick auf eine berufliche Wiedereingliederungentwickeln können. Die direkte Beobachtung in einem geschützten Umfeldermöglicht es, die spezifischen Merkmale der Person und ihre Motiviertheit zu bewerten,die grundlegend für eine Wiedereingliederung in die Arbeitswelt sind. Diese Werkstattscheint vor allem für die Dienstnutzer ohne berufliche Bescheinigungen Bedeutung(die sogenannte „graue Kategorie“, welche von anderen Wegen ausgeschlossenist, weil diese sich an andere Notlagen richten.In einem System der Dienste, in dem auch die Gewährleistung des Mindesteingliederungseinkommenseine Rolle spielt, hält das Netz die Einführung des „Leistungsprinzips“zur Förderung der aktiven Teilnahme der Person und deren Verantwortungsübernahmein der Wiedereingliederung einstimmig für angemessen.Die obgenannten Problemstellungen schränken die Umsetzung des Systems nach Ebenenein, das eines der Ziele des Fachplans ist: Oft sind die Aufnahmeeinrichtungengezwungen, beim Auftreten von dringlichen Situationen, welche extrem schwerwiegendeBetreuungsmaßnahmen für die Trägerkörperschaft mit sich bringen, von denZugangsvoraussetzungen abzuweichen.Im Laufe der beiden letzten Jahre hatten sich die Dienste neuen Herausforderungen zustellen, die in der immer massiveren Ankunft von EU-Bürgern und Immigranten ohneWohnsitz bestanden. Diese Gruppen haben keinen Zugang zu den Gesundheitsdiensten,weil sie nicht ansässig sind, bringen aber komplexe Probleme mit sich, denen mitgrößerer Flexibilität begegnet werden muss.132 SINTI- UND ROMA-NOMADEN | 2.8 SOZIALE EINGLIEDERUNG

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