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Sozialbericht 2008 - Betrieb für Sozialdienste Bozen

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¬ Nicht begleitete ausländische Minderjährige2MINDERJÄHRIGEDienstnutzerDie nicht begleiteten ausländischen Minderjährigen sind Jugendliche zwischen 16 und 17Jahren (großteils Jungen), die illegal und meist von Netzwerken für beträchtliche Summennach Italien eingeschleust werden. Die Gründe für die Migration sind meist wirtschaftlicherNatur und beruhen auf einem mit der Ursprungsfamilie geteilten Wunsch nach Arbeit.Oft wird die Entscheidung von der Tatsache beeinflusst, dass zahlreiche Gleichaltrige/Freundebereits ausgewandert sind und angeblich gut leben, während im Heimatlandkeine Arbeitsmöglichkeiten bestehen und die Familie kein Geld für Studium und Ausbildunghat. Daneben fliehen Jugendliche vor Gefahrensituationen (Afghanistan, Irak, etc.),Krieg oder Fehden mit Nachbarn.Für diese Jugendlichen wurde ein Erstaufnahmezentrum eingerichtet, das der Dienststellefür Integration (DSI) untersteht und zum Sprengel Zentrum Bozner Boden gehört.Die Sozialassistentin des DSI ist für Bewertung, Aufnahme und Betreuung der nicht begleitetenausländischen Minderjährigen zuständig, die in der Autonomen Provinz <strong>Bozen</strong>eintreffen. Bereits bei der Aufnahme werden den Jugendlichen ihr rechtlicher Status unddie notwendigen Schritte zum Erhalt von Dokumenten bei Volljährigkeit erklärt. Das Erstaufnahmezentrumkann lediglich 12 Personen aufnehmen und muss sich in Notsituationenum Aufnahme und Betreuung von Minderjährigen auf dem Stadtgebiet kümmern,die von den Eltern oder anderen von Rechts wegen für sie verantwortlichen Erwachsenennicht betreut oder vertreten werden. Im Bedarfsfall werden die Jugendlichen in anderenEinrichtungen aufgenommen (Haus Graf Forni, Zentrum für Kältenotstand, Notstelle fürMinderjährige innerhalb der Gemeinschaft). Das Erstaufnahmezentrum ist nicht nur zurUnterbringung und zur Befriedigung der Mindestbedürfnisse wie Essen und Schlafen da,sondern soll ein Ort der Beziehungen, der Bedeutungen und der Erfahrungen sein, die,falls sie nicht aufgearbeitet werden, überflüssig oder schädlich sein können. Im Zentrumwohnen Menschen zusammen, die verschiedenen Volksgruppen und Altersschichten angehören,eigene Migrationspläne und individuelle, vom Standardprogramm abweichendeGründe haben. Der tägliche Aufenthalt in der Einrichtung ist ein wesentliches Element,das professionelle Arbeit erfordert, um sicherzustellen, dass über die einfache Unterbringunghinaus erzieherische Ziele erreicht werden.Im Laufe des Jahres <strong>2008</strong> stieg die Anzahl der ausländischen Minderjährigen im Vergleichzum Vorjahr (58, während es 2007 noch 52 waren). Dabei handelt es sich sowohlum selbsterklärte Jugendliche als auch solche, die ihr Altern nachweisen können. Eswurden erste Auswertungen und/oder Aufnahmen als nicht begleitete ausländischeMinderjährige vorgenommen.Die Anzahl an nicht begleiteten ausländischen Minderjährigen, die <strong>2008</strong> in Erstaufnahmeeinrichtungenaufgenommen wurden, beträgt 57 auf 58, von denen wiederum 30 ansErstaufnahmezentrum weiter geleitet wurden. Dort wurden <strong>2008</strong> weitere 13 im Laufeder vorhergehenden Jahre eingetroffene Minderjährige betreut. Das Erstaufnahmezentrumnahm 11 Jugendliche direkt auf, während 41 vorher in anderen Notfalleinrichtungenaufgenommen wurden (sozialpädagogische Gemeinschaften wie Piccola Casa desVereins La Strada – Der Weg, die Landesjugendwohngemeinschaft, bzw. Einrichtungen,die anderen Menschen in Schwierigkeiten Beistand bieten, so z.B. das Haus „Graf Forni“62 NICHT BEGLEITETE AUSLÄNDISCHE MINDERJÄHRIGE | 2.4 MINDERJÄHRIGE

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