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Sozialbericht 2008 - Betrieb für Sozialdienste Bozen

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2.4 MINDERJÄHRIGE¬ Der sozialpädagogische Dienst2MINDERJÄHRIGEDienstnutzerTätigkeiten für Kinder und Jugendliche umsetzen bedeutet, sich vor Augen zu halten,dass Kinder und Jugendliche sich im Wachstum befinden, Bedürfnisse und Fragen haben,die integrierter Antworten bedürfen, die keinen der folgenden Aspekte aus den Augenverlieren: Förderung der Gesundheit, menschliche Beziehungen, Gefühle, Sozialisierung,Bildung und Erziehung.In unserer Gesellschaft und Kultur wächst fast jedes Kind innerhalb einer Familie auf, diees aufnimmt und hegt, und ihm erlaubt, zum Hauptakteur der individuellen und kollektivenVerwirklichung seiner Existenz zu werden.Durch die Familie – wenn auch nicht durch die Familie allein – bildet das Kind seine Identitätund seine Geschichte, entwickelt seine Fähigkeiten und organisiert seine Funktionen.Befindet sich die Familie in Schwierigkeiten, scheint die Beziehung zwischen ihren Mitgliedernbeeinträchtigt: Zugehörigkeit und Zuwendung weichen Unterordnung oder Abwesenheit,die eine Entwicklung des Differenzierungsprozesses der Minderjährigen verhindern.Gleichzeitig leiden Kontakt und Harmonie unter den Familienmitgliedern: Die Abgrenzungzwischen den Mitgliedern kann zu Feindschaft, Trennung oder Ablehnung werden.Die fehlende Anerkennung der Gegenwart des Nächsten resultiert häufig im Fehlen vonRegeln für das Alltagsleben und im mangelnden Respekt für gesellschaftliche Normen.Sehr oft steckt hinter Präpotenz oder Fehlverhalten der Minderjährigen eine lange Geschichteder mangelnden Anerkennung, der Ablehnung und Einsamkeit, die die Betroffenenscheinbar unfähig zu Gegenseitigkeit und sozialer Einbindung macht.Die Schwachpunkte der Familien in Schwierigkeiten sind in der Regel leicht erkenntlichund wiederholen sich, während die Stärken und Ressourcen wie auch die möglichenGründe für einen Wandel der Situation erst von den Sozialarbeitern im Rahmen einesProjekts zur Feststellung der Geschichte der Familie und ihrer Mitglieder gefunden undverstanden werden müssen.An einem Projekt mit einer minderjährigen Person und deren Familie zu arbeiten ist derVersuch, gemeinsam zu verstehen, was nicht funktioniert, die Gründe zu begreifen, zu ermitteln,was das Wohlbefinden des Minderjährigen und seiner Familie ausmacht, welcheGründe und Ressourcen einen Wandel herbeiführen könnten und welche Hilfsleistungenfür die Familie möglich sind bzw. wer die Leistungen bietet. Es müssen zusammen mitder Familie und dem Minderjährigen Ziele, Zeitrahmen, Rollen, Indikatoren ausgearbeitetund Kontrollen durchgeführt werden, anhand derer Dynamiken und ihre Gründe bzw.sinnvolle Lösungswege ausfindig gemacht werden.Im Jahr <strong>2008</strong> gab es in <strong>Bozen</strong> im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs an Minderjährigen(0-17 Jahre) von 2,4% auf insgesamt 16.949.Im Laufe des Jahres wurden dem sozialpädagogischen Dienst der fünf Sprengel 972Minderjährige anvertraut. Für diese wurde spezifische Sozialmaßnahmen durchgeführt.Dies entspricht 5,7% aller im Stadtgebiet lebenden Minderjährigen. Nach der Einführungdes neuen Systems zur statistischen Erhebung 2007 lässt sich erkennen, dass die Anzahlder Dienstnutzer in groben Zügen unverändert blieb, die Gesamtanzahl nahm lediglichum 28 aktive Fälle ab. Es wurden 240 neue Fälle aufgenommen und 126 entlassen.Achtung: die Fälle, die im Laufe des Jahres „nur“ überwacht wurden sind nicht als aktiveFälle in dieser Erhebung inbegriffen.50 DER SOZIALPÄDAGOGISCHE DIENST | 2.4 MINDERJÄHRIGE

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