2/2012 - Institut-wv.de

VERK EHR UND L O G ISTIKZukunftsmotor Metropolregion Rhein-NeckarVerkehr & LogistikDie Bedeutung von Verkehr im Sinne von Transport von Gütern und der Logistikals Dienstleistungssektor für die Wirtschaft sowie als Mobilitäts- und StandortfaktorNummer eins steigt in den letzten Jahren stetig; Güterverkehr und Logistik„made in Germany“ sind mit einem jährlichen Umsatzwert von etwa 200 MilliardenEuro der drittgrößte Wirtschaftszweig in Deutschland mit einem nicht zuunter schätzenden Faktor im internationalen Wettbewerb. Mit weltumspannendenSupply Chains versorgt die Branche zudem den gesamten Globus. Eine Bilanz, dieuns stolz machen sollte.Henriette Koppenhöfer (Vorsitzende)Verband des VerkehrsgewerbesRheinhessen-Pfalz e.V.Mit entscheidend hierfür ist die enge und effiziente Verknüpfung derklassischen Beförderung von Gütern mit dem DienstleistungssegmentLogistik. Dies war nicht immer so. Erst in den letzten 15 bis 20 Jahrenhaben Unternehmen der Verkehrswirtschaft über den eigenenTellerrand geschaut und ihr Portfolio um den Leistungsbaustein Lo -gis tik erweitert. Mittlerweile gehören neben der klassischen Lager -logistik auch Montage- und Produktionsaufgaben zum festen Be -standteil logistischer Dienstleistungen. Die Entwicklung in diesemSegment gestaltete sich rasant; mit ihr auch die gesamte Technik dieeinen Logistikprozess begleitet: Just-in-Time und Just-in-Se quencesind heute mittlerweile allseits gelebte Praxis. Möglich ist das allerdingsnur durch eine moderne EDV, der richtigen IT im Hintergrundund insbesondere der engen Verzahnung mit dem Kun den.Rheinland-Pfalz – im Zentrum Europas gelegen und damit Schnittpunktder großen europäischen Transportachsen – empfiehlt sichschon rein geographisch als Operationsbasis erster Wahl für Transport-und Logistikbetriebe. Insofern verwundert es nicht, dass sichauch in unserem Bundesland die Transport- und Logistikbranche inden letzten Jahren zu einer der wichtigsten Wirtschaftszweige entwickelthat. Das logistische Angebotsspektrum in Rheinland-Pfalzreicht von der Industrie- und Handelslogistik, über komplexe Automobillogistikbis hin – als Deutschlands Weinexporteur Nummereins drängt sich dies gerade zu auf – zur Getränkelogistik. Basisdieser Entwicklung ist eine leistungsfähige Infrastruktur aller Verkehrsträger.Angesichts der in den nächsten Jahren prognostiziertenZuwächse des Güterverkehrs ist einem gut ausgebautem Straßennetzin diesem Zusammenhang die größte Bedeutung beizumessen. DieAnkündigung von SPD und Grünen, in Rheinland-Pfalz künftig keineneuen Straßen mehr zu bauen, lehnen wir als Interessenvertretungdes pfälzischen Verkehrsgewerbes in diesem Zusammenhang entschiedenab. Eine leistungsfähige Infrastruktur ist die entscheidendeVoraussetzung für Mobilität. Deshalb muss sie nicht nur gepflegtund erhalten, sondern auch dort, wo Engpässe bestehen bedarfsgerechtausgebaut werden. Zentrale Projekte in Rheinland-Pfalz, wieetwa der vierspurige Ausbau der B10, die Mittelrheinbrücke beiWörth, die Rheinquerung südlich von Ludwigshafen oder der Lückenschlussan der A1 sind für den Verband des VerkehrsgewerbesRhein hessen-Pfalz e.V. unverzichtbar und müssen entschlossen vorangetriebenwerden.Doch nicht nur das Straßennetz an sich ist von zentraler Bedeutung,auch die Rahmenbedingungen für unsere Fahrerinnen und Fahrerspielen eine wesentliche Rolle. In diesem Zusammenhang verkennenwir nicht die Bemühungen der rheinland-pfälzischen Landesregierung,zusätzliche Parkflächen für den Schwerlastverkehr entlangder wichtigen Verkehrsachsen zu schaffen. Allerdings gilt eshierin nicht nachzulassen: Der Bedarf nach geeigneten Parkflächenübersteigt immer noch bei weitem das diesbezügliche Angebot!Gütertransport und Logistik sind nicht nur das Rückgrat einer exportorientiertenVolkswirtschaft. Sie sind mittlerweile mit einem Jah resumsatzvon über 200 Milliarden Euro zugleich ein wichtiger Wachs -tumsmarkt für die Zukunft. Die Transport- und Logistikbranche be -schäftigt nach Schätzung renommierter Institute rund 2,8 Millio nenMenschen; mehr als 100.000 allein in unserem Bundesland. Für diein dieser Branche tätigen Unternehmen wird im Bereich der Mitarbeitergewinnungkünftig die größte Herausforderung liegen. Insbesondereim Fahrerbereich kann der Bedarf nur noch schwer durchdas vorhandene Angebot gedeckt werden. Ausweislich aktueller Er -hebungen liegt der Anteil der Berufskraftfahrer/innen, die 50 Jah reund älter sind, deutlich über 35 Prozent. In den nächsten Jahren12 Verband des Verkehrsgewerbes Rheinhessen-Pfalz e.V.