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2/2012 - Institut-wv.de

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Zukunftsmotor Metropolregion Rhein-NeckarVERK EHR UND L O G ISTIKIntralogistik & LagerungGreen Warehouse –Keine Frage <strong>de</strong>s EnergieverbrauchsDer Energieverbrauch von Logistikzentren gewinnt durch die aktuelle Klima diskussionund <strong>de</strong>n stetig steigen<strong>de</strong>n Energiepreisen immer mehr an Be<strong>de</strong>utung. Durch dieEntwicklung eines neuartigen „Energieleitstan<strong>de</strong>s“ im gemeinsamen Forschungs -projekt „Green Warehouse“ <strong>de</strong>r Hochschule Mannheim, <strong>de</strong>r Aberle AutomationGmbH, <strong>de</strong>r PPI-Informatik Dr. Prautsch & Partner und <strong>de</strong>r LSU Schäberle GmbH sindEinsparungen im Energieverbrauch in Logistikzentren von bis zu 40% möglich. Eineerste Anwendung <strong>de</strong>s Energieleitstan<strong>de</strong>s in <strong>de</strong>r Praxis ist im Jahr 2013 vorgesehen.Der Energiebedarf von Logistikzentren gewinnt in <strong>de</strong>r Praxis nicht nurwegen steigen<strong>de</strong>r Energiekosten, son<strong>de</strong>rn insbeson<strong>de</strong>re durch Kun<strong>de</strong>nanfor<strong>de</strong>rungen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rFrage <strong>de</strong>s Carbon-Footprints zunehmend an Be<strong>de</strong>utung.Proportionale EnergiekostenIm Zuge <strong>de</strong>r Diskussion um das „Green Warehouse“ ist eine For <strong>de</strong> rungdie Null-Emission von Gebäu<strong>de</strong>n, die sich implizit in <strong>de</strong>r For mulierung<strong>de</strong>r „Verordnung über energiesparen<strong>de</strong>n Wärmeschutz und energiesparen<strong>de</strong> Anlagentechnik bei Gebäu<strong>de</strong>n (Energieein spar ver ordnung –EnEV)“ fin<strong>de</strong>t. In <strong>de</strong>r EnEV wird gefor<strong>de</strong>rt, dass <strong>de</strong>r Ener giebedarf fürneu zu errichten<strong>de</strong> Nicht-Wohngebäu<strong>de</strong>, eine „tech nischen Referenzausführung“<strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s unterschreitet. Die ge for<strong>de</strong>rte Energie effizienzist auf das Gebäu<strong>de</strong> als Fiktion eines ab geschlossenen Raumesbezogen. Mit an<strong>de</strong>ren Worten ein Gebäu<strong>de</strong> ist energieeffizient, wennmöglichst wenig Energie verbraucht wird. Eine Logistikimmobilie bzw.ein Logistikzentrum hat als Ziel <strong>de</strong>n Wa renumschlag, d.h. Zugängeund Abgänge von Waren durch Tore so wie die Lagerung von Waren.Die Notwendigkeit von offenen Toren stellt einen klaren Wi<strong>de</strong>rspruchzu <strong>de</strong>r Fiktion eines geschlossenen Gebäu<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r EnEV dar. Nur wennin einem Logistikzentrum kein Warenumschlag stattfin<strong>de</strong>t, sind dieKriterien <strong>de</strong>r EnEV erfüllbar. Dieses Dilemma lässt sich lösen, wennman sich vom Effizienzbegriff <strong>de</strong>r EnEV löst. Die korrekte Definitionvon Effizienz aus <strong>de</strong>r Physik <strong>de</strong>finiert Effizienz als <strong>de</strong>n Quotienten vonOutput zu Input. In diesem Sinne muss die Energieeffizienz von Logistikzentrenals logistische Leistung (Output) bezogen auf <strong>de</strong>n Energieeinsatz(Input) ermittelt wer<strong>de</strong>n. Dieses Verständnis von Energie effizienzführt zur Vision ei nes proportionalen Energieverbrauchs zur lo -gis tischen Leistung (Bild 1). In heutigen Logistikzentren ist das nichtgegeben, da die Anlagen unabhängig von <strong>de</strong>r logistischen Leistung amMorgen angeschaltet und am Abend ausgeschaltet wer<strong>de</strong>n.Bedarfsgerechte Steuerung<strong>de</strong>s EnergiebedarfsDas Verständnis <strong>de</strong>r Energieeffizienz als Quotient von logistischerLeistung und Energieverbrauch bietet zwei Forschungsansätze:1. Reduktion <strong>de</strong>s spezifischen Energiebedarfs von Anlagen2. Bedarfsgerechte Steuerung <strong>de</strong>s Energiebedarfs in Abhängigkeit von<strong>de</strong>r logistischen LeistungIn <strong>de</strong>r Intralogistik gibt es eine Vielzahl von Forschungsvorhaben, diedas erste Ziel verfolgen. Das Projekt „Green Warehouse“ verfolgt <strong>de</strong>nzweiten Ansatz mit <strong>de</strong>m Ziel <strong>de</strong>r Entwicklung eines Energieleitstan<strong>de</strong>sfür Logistikzentren. Während <strong>de</strong>r erste Forschungsansatz bei Neuo<strong>de</strong>rErsatzinvestitionen greift, kann <strong>de</strong>r Energieleitstand in bestehen<strong>de</strong>nLogistikzentren zum Einsatz kommen. Eines <strong>de</strong>r primären Ziele <strong>de</strong>sProjektes „Green Warehouse“ ist die bedarfsgerechte Energiesteuerungin einem Logistikzentrum durch Vernetzung <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>technikund <strong>de</strong>s Logistikleitstands zu einem „Energieleitstand“ für Logistikzentren.Durch <strong>de</strong>n optimalen Einsatz <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Ressourcenlässt sich <strong>de</strong>r Energieverbrauch in Logistikzentren in Zukunft um bis zu40% re duzieren.Transfer in die Welt <strong>de</strong>r LogistikzentrenDas enorme Einsparpotential, welches durch <strong>de</strong>n Energieleitstand er -reicht wird, bestärkt alle Projektbeteiligten zu einer zeitnahen Rea li -sierung <strong>de</strong>s Projektes im Jahr 2013. Ziel ist es, bis dahin ein ersterPrototyp <strong>de</strong>s Energieleitstan<strong>de</strong>s entwickelt zu haben, um erste Pilotprojektemit Logistikzentren durchzuführen.■Hochschule Mannheim29

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