2/2012 - Institut-wv.de

BADEN-WÜRTTEM BERGZukunftsmotor Metropolregion Rhein-NeckarDas StrategieForumMetropolregion Rhein-NeckarEin Erfolgsbeispiel: Vom Baustoffhändler zum Systemlogistiker für voluminöseund sperrige, leichte GüterDie AusgangslageUrsprünglich aus der Landwirtschaft kommend hat sich der Selfmade-UnternehmerW. in den 60er Jahren ein gut florierendes,stationäres Handelsunternehmen für Baustoffe aufgebaut. Mit beimStart vier, – später dann über 60 Mitarbeitern an drei Standortenwar er der führende Baustoffhändler in der Region. Außerdem belieferteer seine Kunden mit Brennstoffen und Heizöl in eigenen, kleinenTankfahrzeugen. Sein persönlicher Arbeitseinsatz war mit 50 –60 wöchentlichen Arbeitsstunden zwar erheblich – aber das Ge -schäft florierte. Dann zwangen ihn einige Entwicklungen zur Überprüfungseiner bis her so erfolgreichen Unternehmensstrategie:n Seine Gesundheit bekam einen heftigen Schlag,n immer mehr Baumärkte in der Region boten bis zu 40% seinesSortimentes zu deutlich günstigeren Preisen an,n die Bauindustrie kam (wieder mal) in eine Rezessionn sein Firmengelände quoll über mit zum Teil nur schwer verkäuflichemMaterial.n Und das gebundene Kapital machte nun auch die Hausbanknervös…✁Das Unternehmen heuteVon über 20 europäischen Standorten aus disponiert die unternehmenseigeneFuhrpark-Disposition online über 1.000 Transporte täglich;– bei weiter steigender Tendenz. Das Ladegut besteht proFahr zeug aus bis zu 120 m 3 großvolumigen Gütern – überwiegendBaustoffen –, die mit den eigens dafür entwickelten, sogenannten„Jumbo-Transportern“*) an Baustellen, Großhändler und Industriebetriebegeliefert werden.Der größte Teil der eingesetzten Spezial-Fahrzeuge wird von selbständigenKleinunternehmern als Sub-Unternehmer bewirtschaftet,die in einem Franchise-ähnlichen Systemverbund miteinander vernetztsind und von der eigenen Systemzentrale in allen wichtigenBelangen auf Wunsch unterstützt werden.*) Bitte nicht verwechseln mit den überlangen LKW, die zur Zeit aufden Straßen einiger Bundesländer getestet werden.Die operative Umsetzung der StrategieFür die Umstrukturierung hat W. genau den richtigen Zeitpunkt ge -troffen: Die Logistik-Branche boomt – trotz einiger, Konjunktur-be -dingter Rückschläge.Gutscheinfür die Teilnahmean einer Regionalveranstaltung desStrategieForumMetropolregionRhein-Neckarim Jahr 2012/13 zu Mitgliedskonditionen.*Informieren und anmelden unter:www.strategie.net/rhein-neckar* 15 statt 35 EuroUnd der Grund für die insgesamt positive Entwicklung der Brancheist in vielen Fällen die konsequente Anwendung der von Prof. W.Mewes entwickelten, Engpass-konzentrierten Strategielehre – be -wusst oder mehr-oder-weniger einfach der richtigen Logik folgend.Und das Angebot an IT/IS-System-Unterstützung kommt besondersder Entwicklung intelligenter, z.T. schon virtueller Logistiksystemeentgegen. Bei der sogenannten 4PL-Logistik z.B. können Betriebeund Mandanten auf neutrale Logistik-Systemköpfe zur Steuerungihrer Informations- und Warenflüsse zugreifen, die dann die erforderlichenRessourcen vom Markt koordinieren und bereitstellenlassen.Parallelen zu dieser Erfolgsstory in der Logistikbranche gibt es reichlich:Drei bekannte Beispiele sindn FIEGE (vom Rollgut-Spediteur zum Global Player in der Kontrakt-Logistik;n STUTE (vom Baustoffhändler zum Kontrakt-Logistiker) undn DANZAS, der sich ebenfalls zum Glo bal-Player in der Kontrakt-Logistik entwickelt hat.76 Bundesverband StrategieForum e.V.