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2/2012 - Institut-wv.de

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VERK EHR UND L O G ISTIKZukunftsmotor Metropolregion Rhein-NeckarNutzen und Kostenpotenziale durchTotal Supplier ManagementAbb. 3: Total Supplier Managementmieren, haben die Unternehmen an <strong>de</strong>r Schnittstelle zu ihren Lieferanteneinen hohen Nachholbedarf. In vielen Unternehmen steht <strong>de</strong>rAufwand zur Steuerung <strong>de</strong>r Lieferanten in keinem adäquaten Verhältniszur externen Wertschöpfung. Bei drei Viertel <strong>de</strong>r Unternehmenwird heute noch nicht bereichsübergreifend auf Lieferanten zugegangen.Dadurch können einzelne Bereiche gegeneinan<strong>de</strong>r ausgespieltwer<strong>de</strong>n und Synergien, die durch <strong>de</strong>ren Koordination entstehenkönnten, wer<strong>de</strong>n nicht realisiert. Die Frage ist also nicht, obUnternehmen ihre bestehen<strong>de</strong>n Beziehungen zu Lieferanten in partnerschaftlicheZusammenarbeitsmo<strong>de</strong>lle umwan<strong>de</strong>ln sollten, son<strong>de</strong>rnwie sie dies tun sollten. Diese Neuausrichtung kann durch <strong>de</strong>nAnsatz Total Supplier Management erfolgen, welcher neue Stell hebelzur effizienten Steuerung <strong>de</strong>s gesamten Wertschöpfungsnetzwerkes bereitstellt (Abb. 3). Hierfür integriert Total Supplier Managementalle beschriebenen Bausteine eines ganzheitlichen Lieferantenmanagements.Abb. 4: Kostenpotenziale durch Total Supplier ManagementMit <strong>de</strong>n aktuellen Kostenstrukturen ist es Industrieunternehmenheu te kaum möglich, die Prozesskosten zur Steuerung ihrer Wert -schöp fungsnetzwerke verursachungsgerecht zu erfassen, um damiteinen Ergebnisbeitrag <strong>de</strong>s Einkaufs zum Unternehmenserfolg nachzuweisen.Heute stehen nur die Materialkosten anstelle <strong>de</strong>r Ge -samtkosten im Vor<strong>de</strong>rgrund. So zeigt auch die Studie von Prof.Robert Dust, dass nur ein Zehntel <strong>de</strong>r Unternehmen die Kosten fürLieferantenentwicklungsprojekte erfasst. Auch nur je<strong>de</strong>s zehnteUnternehmen ermittelt <strong>de</strong>n Nutzen dieser Projekte, wobei dann oftnur Bestän<strong>de</strong> und Materialkostenpotenziale im Fokus stehen. Nurdie standardisierte Erfassung aller Prozesskosten und ihrer Ver ursacherermöglicht eine erfolgsorientierte Steuerung <strong>de</strong>s Wertschöpfungsnetzwerkes.Total Supplier Management verfolgt die Reali sierung<strong>de</strong>r relevanten Kostenpotenziale (Abb.4).Mit seinen standardisierten und bereichsübergreifend abgestimmtenMetho<strong>de</strong>n bewirkt das Total Supplier Management eine Re du zierungvon Prozesskosten durch die Vermeidung von ineffizienten, redundantenund unnötigen Prozessen an <strong>de</strong>r Schnittstelle zum Lie feranten. Derpräventive Ansatz vermei<strong>de</strong>t Leistungs<strong>de</strong>fizite beim Lie feranten. Beikritischen Zulieferern wird die Leistungserbringung verbessert undda mit <strong>de</strong>r Steuerungsaufwand minimiert. Gleichzeitig wird die Anzahlkritischer Lieferanten und somit die benötigten Korrekturmaßnahmenreduziert. Weiterhin ermöglicht nur ein ganzheitliches Lieferanten -management das Erkennen von eigenen Pro zess <strong>de</strong>fiziten an <strong>de</strong>rSchnitt stelle zum Lieferanten und <strong>de</strong>r damit ver bun<strong>de</strong>nen Prozess kosten.Eine effiziente Steuerung <strong>de</strong>s Wert schöpfungsnetzwerkes bedingtsomit eine Erfassung aller relevanten Prozesskosten.Allein durch das präventive und bereichsübergreifend abgestimmteVorgehen ermöglicht das Total Supplier Management – unabhängigvon einer Verbesserung <strong>de</strong>r Lieferantenbasis – eine Steigerung <strong>de</strong>sGewinnns um bis zu sechs Prozent. Bei Unternehmen, die ein ganzheitlichesLieferantenmanagement eingeführt haben, konnten zu <strong>de</strong>mdie Kosten für lieferantenverursachte Fehler und Son<strong>de</strong>r maß nahmenum 60 Prozent reduziert wer<strong>de</strong>n. Zu<strong>de</strong>m haben die Prozess verbes serungenbei <strong>de</strong>n Lieferanten auch Auswirkungen auf die Materialkostenbzw. Preise in <strong>de</strong>r Größenordnung von drei bis fünf Prozent.FazitDas Total Supplier Management setzt auf Prävention und Befähigung,um ein Hochleistungsnetzwerk von Lieferanten zu schaffen. Es steuertund koordiniert die Lieferanten-Abnehmer-Beziehung über alle Fachbereiche sowie über <strong>de</strong>n gesamten Lebenszyklus und alle Tech nologienhinweg. Hierdurch wer<strong>de</strong>n unternehmensinterne Ziel kon fliktegelöst. Die Lieferantenbasis wird somit im Interesse <strong>de</strong>s Gesamtunternehmens optimiert. Dies führt zu Prozessverbesserungen, welchedurch die Verhin<strong>de</strong>rung von kostenintensiven Son<strong>de</strong>rmaßnahmen ei -nen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Sicherung <strong>de</strong>r Wettbewerbsfähigkeit und <strong>de</strong>s Unternehmenserfolges darstellen. ■18 Hochschule Heilbronn

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