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Programmheft_10 neu - Friedrich-Schiller-Universität Jena

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5. <strong>Jena</strong>er Empiriepraktikumskongresslösen und damit nicht intelligenter als der Durchschnitt wären?“ 1= extrem glücklich, 8= extremunglücklich).Im zweiten Teil folgte die Bearbeitung von Ravens Advanced Progressive Matrices.Nach den ersten fünf Matrizen erhielten die Teilnehmer die Mitteilung, sie hätten weniger als 83%der Matrizen korrekt gelöst und seien damit nicht intelligenter als der Durchschnitt. Nun konntensie nach jeder weiteren Matrix entscheiden, ob sie weiter machen wollen oder nicht. AlsPersistenzmaß galt die Anzahl der zusätzlich versuchten Aufgaben. Nach Absolvieren oderAbbruch der Aufgabe wurde die negative Rückmeldung über die Leistung im Intelligenztestwiederholt und die Teilnehmer gebeten, ihre tatsächliche Erfahrung zu bewerten („Wie fühlen Siesich, nachdem Sie weniger als 83% der Aufgabe korrekt gelöst haben und damit nicht intelligentersind als der Durchschnitt?“ 1= extrem glücklich, 8= extrem unglücklich). Hierauf folgte derManipulationscheck zur Erfassung der subjektiv wahrgenommenen Kontrolle.3. ErgebnisseManipulationscheck. Die Farbdiskriminationsaufgabe hatte nicht den beabsichtigten Einfluss aufdie Kontrollwahrnehmung: Im Manipulationscheck fanden sich keine signifikanten Unterschiede inder Kontrollwahrnehmung zwischen den Bedingungen hohe Kontrolle (M=3.55, SD=1.73) undniedrige Kontrolle (M=3.39, SD=1.72), t(60)=.368, p=.714.Hypothese 1. Eine 2x2 ANOVA mit dem Faktor experimentelle Bedingung und demMesswiederholungsfaktor Zeitpunkt ergab eine signifikante Interaktion der beiden Faktoren,F(1,60)=4.014, p=.05, in die erwartete Richtung. Gemäß unserer Annahmen gab es in derBedingung hohe Kontrolle einen Impact Bias (∆ vorhergesagte – erlebte Emotion =.55), in der Bedingungniedrige Kontrolle dagegen nicht (∆ vorhergesagte – erlebte Emotion =0).Hypothese 2. Probanden in der Bedingung hohe Kontrolle sollten im assimilativen Modus sein unddementsprechend mehr Aufgaben bearbeiten als die Probanden in der Bedingung niedrigeKontrolle. Das Persistenzmaß der Summe aller versuchten Matrizen unterschied sich aber nichtsignifikant zwischen den Bedingungen hohe Kontrolle (M=12.39, SD=9.63) und niedrige Kontrolle(M=13.<strong>10</strong>, SD=9.95), t(60)=-.272, p=.786.Entgegen unserer Hypothese korrelierte der Impact Bias tendenziell negativ mit der Summe allerversuchten Matrizen, r(62)=-.219, p=.08, d.h. je extremer der Impact Bias, desto weniger Aufgabenwurden bearbeitet.4. DiskussionUnsere erste Hypothese konnte bestätigt werden. Da wir aber keinen Zusammenhang zwischenKontrollwahrnehmung und Persistenz fanden, konnten wir die zweite Hypothese nicht bestätigen.Dies lässt sich auf Probleme mit der Kontrollmanipulation zurückführen. Teilnehmer derBedingung niedrige Kontrolle zeigten ein unerwartet hohes Kontrollgefühl und gaben beiVorhersage und tatsächlicher Emotion gleichermaßen extreme Beurteilungen ab. Weiterhin brachen18 Probanden (29% der Stichprobe) die Persistenzaufgabe aus Zeitgründen ab, was dazubeigetragen haben kann, dass wir keinen Zusammenhang mit der Manipulation fanden. DieErgebnisse implizieren, dass für Folgeuntersuchungen eine veränderte Kontrollmanipulationerforderlich ist.5. LiteraturBrandtstädter, J. (2007). Hartnäckige Zielverfolgung und flexible Zielanpassung als Entwicklungsressourcen: DasModell assimilativer und akkommodativer Prozesse. In J. Brandtstädter & U. Lindenberger (Hrsg).Entwicklungspsychologie der Lebensspanne. Ein Lehrbuch. Stuttgart: Kohlhammer.Greitemeyer, T., & Lebek, S. (2005). Der Einfluss antizipierter Affekte auf die Aufrechterhaltung vonMisserfolgshandlungen. Zeitschrift für Sozialpsychologie, 36 (1), 13–20.Wilson, T.D., & Gilbert, D.T. (2005). Affective forecasting. Knowing what to want. Current Directions inPsychological Science, 14, 131-134.15

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