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Programmheft_10 neu - Friedrich-Schiller-Universität Jena

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Gruppe 12Die Qual der Wahl: Gnizz oder Floxx?Einstellungsbildung mit dem IATCarolin Blaser, Marcel Ehle & Victoria SchäufeleLeitung: Franziska Meißner1. EinleitungWeithin wird der Implizite Assoziationstest (IAT; Greenwald, McGhee & Schwartz, 1998) zurindirekten Messung von Einstellungen eingesetzt. Ebert, Steffens, von Stülpnagel & Jelenec (2009)fanden jedoch heraus, dass es möglich ist, mit dem IAT auch Einstellungen zu ändern. Mittels einerGo/No-Go-Aufgabe zeigten sie, dass in einem IAT Block Präferenzen verändert werden können.Sie vermuteten, dass dies auf die räumlich-zeitliche Kontiguität von Einstellungsobjekten undBewertungen zurückgeht, einem Grundprinzip der evaluativen Konditionierung. Wir wollten diesenAnsatz replizieren und überprüfen, ob sich die Einstellungsänderung mittels IAT auch in einemanderen impliziten Maß, der Affekt-Misattributions-Prozedur (AMP; Payne, Cheng, Govorun &Stewart, 2005) zeigt.Im zweiten Teil unserer Untersuchung versuchten wir herauszufinden, ob sich die induziertenEinstellungen auch im Verhalten niederschlagen. Ebert et al. (2009) konnten hierzu keine Effektefinden. Vermutlich ist das darauf zurückzuführen, dass Verhaltenseffekte nur dann auftreten, wenndie Versuchspersonen erstens während der Entscheidungssituation kognitiv abgelenkt werden(Friese, Hofmann & Wänke, 2008) und zweitens vorab keine starken Assoziationen zu denEinstellungsobjekten haben. Deshalb versuchten wir mit dem IAT Einstellungen gegenüber<strong>neu</strong>tralen Objekten herzustellen und wollten prüfen, ob sich die Manipulation auf das Verhaltenunter kognitiver Ablenkung auswirkt. Letztlich kommen wir zu folgenden Hypothesen:1. Mittels IAT Block manipulierte Einstellungen bewirken Gruppenunterschiede in der AMP.2. Diese mittels IAT Block manipulierten Einstellungen sagen hypothetisches Wahlverhalten unterkognitiver Ablenkung vorher.2. MethodeAn der Studie nahmen 66 Studierende (52 weiblich) der FSU <strong>Jena</strong> im Alter von 19 bis 35 Jahren (M= 21.82, SD = 3.07) teil. Das PC-Experiment bestand aus drei Teilen. Zur Einstellungsmanipulationbeinhaltete der erste Teil einen IAT Block, wobei in der Mitte des Bildschirms je ein Stimuluspräsentiert wurde. Als Attribut-Stimuli wurden je fünf negative und positive Worte und als Target-Stimuli je fünf Bilder der beiden fiktiven Kaugummisorten Gnizz und Floxx präsentiert. DieseStimuli wurden in 120 Durchgängen je sechsmal wiederholt, wobei die Probanden diese so schnellund akkurat wie möglich per Tastendruck der passenden Kategorie zuordnen sollten. In einerBedingung musste auf Gnizz/positiv mit der rechten sowie auf Floxx/negativ mit der linken Tastereagiert werden. In der anderen Bedingung wurde Floxx/positiv (sowie Gnizz/negativ) gepaart. Imzweiten Teil wurde eine AMP verwendet. Hier erschien ein Prime (Gnizz, Floxx oder <strong>neu</strong>tral) undnach einer Pause ein chinesisches Zeichen, welches durch eine Maske überschrieben wurde. DieProbanden sollten das Zeichen per Tastendruck bewerten (positiv/negativ). Im dritten Teil solltensich die Probanden in einer hypothetischen Kaufsituation für eine der beiden Kaugummisortenentscheiden. Zur kognitiven Ablenkung wurde vorher eine achtstellige Zahl präsentiert, die amEnde abgefragt wurde. Die Tastenzuordnung im IAT und in der Auswahlaufgabe war ausbalanciert.3. ErgebnisseZunächst wurden sechs Probanden ausgeschlossen, weil sie im IAT extrem viele Fehler machten, inder AMP auffällig oft mit einer Taste reagierten bzw. die Hypothesen nahezu exakt wiedergaben.28

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