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Programmheft_10 neu - Friedrich-Schiller-Universität Jena

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Gruppe 17„Ihr stinkt!“ – Der Einfluss von Geruchauf die Bewertung und Repräsentation von FremdgruppenLisette Weise, Judith Martin, Frauke Reiprich, Tobias Buchholz, Lena Zimmermann1. EinleitungLeitung: Dr. Anne Berthold und Petra GaumSeit jeher sind sich Menschen der Macht der Gerüche bewusst. Doch haben Gerüche wirklich einenderart großen Einfluss, wie er ihnen von vielen zugeschrieben wird?Hierzu führte Baron (1997) eine aufschlussreiche Studie durch, in der er zeigte, dass positiveGerüche einen Einfluss auf soziales Verhalten (Hilfeleistung) haben.Desweiteren können solche Umgebungsfaktoren auch Stressoren sein und das Verhalten negativbeeinflussen, indem sie zum Beispiel Aggressionen auslösen oder verstärken (Stroebe, 2007).Ariyanto, Hornsey und Gallois (2009) stellten in einer Studie fest, dass der Stresslevel steigt, wennder Stressor relevant für die soziale Identität ist.Die soziale Identität spielt vor allem im Kontext von Intergruppenbeziehungen eine Rolle. NachTajfel und Turner (1986) besteht eine generelle Tendenz zur Bevorzugung der Eigengruppe (EG)gegenüber der Fremdgruppe (FG) (siehe auch Mummendey & Kessler, 2009).In unserer Studie galt es nun, den Aspekt des Umgebungsfaktors Geruch mit dem Aspekt dersozialen Diskriminierung (bzw. der Intergruppenbewertung) zu verknüpfen. Daher ergab sich füruns folgende Forschungsfrage: Inwiefern beeinflusst der Umgebungsfaktor Geruch – insbesonderenegativer Geruch – die Bewertung der Fremdgruppe (FG)?Es wurden folgende Hypothesen untersucht: Die FG-Bewertung wird von einem aversiven Geruch,der auf die Fremdgruppe attribuierbar ist, negativ beeinflusst (H1). Der aversive Geruch beeinflusstdie Stimmung negativ (H2). Der Effekt von Geruch auf die FG-Bewertung wird durch Stimmungmediiert (H3).2. Methode99 Studenten der FSU <strong>Jena</strong> (M Alter = 21.98 Jahre, SD = 2.98) nahmen am Experiment teil. In derStudie wurde ein 3 stufiges Design mit der manipulierten unabhängigen Variable Geruch(„<strong>neu</strong>traler Geruch“, „negativALT“ und „negativPLASTIK“) verwendet. Als abhängige Variablewurde die FG-Bewertung gemessen. Coverstory war ein vermeintlicher Gedächtnistest bei jungenund alten Menschen, woraus die EG „junge Menschen“ und die FG „alte Menschen“ resultierten.Die Versuchspersonen bearbeiteten einen Fragebogen und waren während der gesamten Zeit einerder 3 Geruchsbedingungen ausgesetzt. In der <strong>neu</strong>tralen Bedingung wurde der Raum wievorgefunden belassen, in der Geruchsbedingung „negativALT“ wurde ein Parfum (4711 EchtKölnisch Wasser) benutzt, welches mit alten Menschen assoziiert werden konnte und in der„negativPLASTIK“- Bedingung wurde der Geruch von verschmortem Plastik verwendet. Um dieFremdgruppenwahrnehmung salient zu machen, waren Gegenstände (Hut, Mantel, Krückstock,Taschentücher) alter Menschen sichtbar platziert in allen Bedingungen.Aufgabe der Versuchspersonen war es, eine fingierte Gedächtnisleistungsaufgabe zu bearbeiten.Danach wurde die Variable „Stimmung“ mittels 4 Items (α = .819, höhere Werte ~ positiveStimmung) und die „Fremdgruppenbewertung“ anhand eines Items (höhere Werte ~ positivere FG-Bewertung) erhoben. Zum Abschluss erfolgte die Erhebung der Bewertung derUmgebungsvariablen insbesondere des „Raumgeruchs“ (Manipulationscheck). Es wurdendurchgängig 7-Punkte-Skalen verwendet (1 = stimme nicht zu, 7 = stimme zu).38

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