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Programmheft_10 neu - Friedrich-Schiller-Universität Jena

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5. <strong>Jena</strong>er EmpiriepraktikumskongressVerhaltenseffekt von Stereotypen beeinflussen kann (Cesario, Plaks & Higgins, 2006), wurde diesesowohl implizit als auch explizit erhoben. Es wurde angenommen, dass Sympathie für alteMenschen zu Assimilationseffekten, Antipathie hingegen zu Kontrasteffekten führt. In denDurchgängen zur impliziten Einstellungsmessung bewerteten die Probanden 32 eindeutig valenteAdjektive wie „schön“ oder „schrecklich“ durch Tastendruck als positiv oder negativ. Vor jedemAdjektiv erschien für 26ms als Prime der Begriff „alt“ oder „jung“. Wenn z.B. nach derPräsentation der Kategorie „alt“ auf positive Adjektive schneller reagiert wird als auf negative, sodeutet dies auf eine überwiegend positive Assoziation der Probanden mit dieser Kategorie hin. DieKombinationen wurden randomisiert dargeboten, um Reihenfolgeeffekte zu vermeiden. Imexpliziten Einstellungsmaß sollten die Probanden in einem Fragebogen Häufigkeit und Valenz ihresKontaktes mit alten Menschen auf einer Skala von 1-5 allgemein und spezifisch (familiär, beruflich,alltäglich) angeben.3. ErgebnisseNach Aggregation der Daten und dem Ausschluss von Ausreißern wurde eine ANOVA mitMesswiederholung durchgeführt. Da die Stereotypaktivierung nur in passenden Kontextenstattfinden sollte, wurde eine Interaktion zwischen Kategorie und Kontext erwartet. Jedoch wurdenweder Haupteffekte (Kategorie: F(1,47)=1.42, p>.2, α=.05, η²=.029; Kontext: F(1,47)=1.12, p=.3,α=.05, η²=.023) noch Interaktionseffekte (Kategorie x Kontext: F(1,47)=0.70, p>.4, α=.05, η²=.015)gefunden. Allerdings zeigte sich nach der Berechnung einer Effektvariablen (positive Werte:hypothesenkongruentes Verhalten, negative Werte: hypotheseninkongruentes Verhalten), dass eseine große Streuung im Verhalten der Probanden gab. Um zu überprüfen, ob der individuelleVerhaltenseffekt mit den Einstellungen gegenüber den Kategorien zusammenhängt, wurdenmultiple Regressionen der Effektvariablen sowohl auf die impliziten als auch auf die explizitenEinstellungsmaße berechnet. Jedoch zeigten sich für keines der Einstellungsmaße sich signifikanteZusammenhänge.4. DiskussionEntgegen der Hypothese zeigten sich keine kontextspezifischen Effekte der Stereotypaktivierungauf das Verhalten. Außerdem konnte keine Moderation durch implizite und explizite Einstellunggegenüber jungen und alten Menschen festgestellt werden.Trotz der in einem Prätest erfolgten Evaluation der Primingsätze könnte es sein, dass diese nicht zurerwünschten Aktivierung der mit dem Altersstereotyp assoziierten Merkmale führten. Eventuellaktivierten die Namen die Kategorie nicht ausreichend. Außerdem könnten sich die stereotypenAssoziationen der einzelnen Probanden unterscheiden. Daher sollte man zukünftige Studien mitalternativen Primes (z.B. mit Bildern) durchführen und die mit dem Altersstereotyp assoziiertenMerkmale der einzelnen Probanden individuell erfassen (siehe z.B. Casper et al., in press).5. LiteraturBargh, J. A., Chen, M. & Burrows, L. (1996). Automaticity of social behavior: Direct effects of trait construct andstereotype activation on action. Journal of Personality and Social Psychology, 71 (2), 230 - 244.Bargh, J. A., Gollwitzer, P. M., Lee-Chai, A., Barndollar, K. & Trötschel, R. (2001). The automated will: Nonconsciousactivation and pursuit of behavioral goals. Journal of Personality and Social Psychology, 81 (6), <strong>10</strong>14 - <strong>10</strong>27.Casper, C., Rothermund, K. & Wentura, D. (in press). Automatic stereotype activation is context dependent. SocialPsychology (Special Issue: Malleability of Intergroup Stereotypes and Attitudes: Context, Time, and Culture).Cesario, J., Plaks, J. E. & Higgins, E. T. (2006). Automatic social behavior as motivated preparation to interact. Journalof Personality and Social Psychology, 90 (6), 893 - 9<strong>10</strong>.49

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