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Programmheft_10 neu - Friedrich-Schiller-Universität Jena

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3. Ergebnisse5. <strong>Jena</strong>er EmpiriepraktikumskongressMittels zwei ANOVAs mit Messwiederholung wurde überprüft, wie unterschiedlich positiv vs.negativ sowohl die Eigen- als auch die Fremdgruppe bewertet wurden. Zudem wurde verglichen, obdie Bedingung Lärm einen Einfluss auf diese Beurteilungen hatte.Zwei Haupteffekte zeigen, dass erstens die Eigengruppe generell signifikant positiver eingeschätztwurde als die Fremdgruppe, F(1,43) = 33.95, p < .01, η 2 = .41 (siehe Abbildung 1). Zweitensbewerteten die Teilnehmer die Schausteller generell signifikant negativer als die Eigengruppe(F(1,48) = 19.53, p < .01, η 2 = .29).Die Ergebnisse zeigen, dass für die Negativbewertung eine signifikante Interaktion zwischenBedingung und Gruppe besteht, F(1,48) = 8.95, p < 0.04, η 2 = .16). Während in der Bedingung ohneLärm die Fremdgruppe signifikant negativer beurteilt wurde, nimmt unter Lärm-Exposition dieNegativbewertung der Fremdgruppe entgegen der Erwartung signifikant ab, so dass sich dieGruppenbewertung dann nicht mehr unterscheidet (siehe Abb.2).4. DiskussionEntgegen der Erwartung zeigte sich, dass die Fremdgruppe (Schausteller) bei Anwesenheit desStressors (während des Frühlingsfestes) signifikant weniger negativ bewertet wurde als beiAbwesenheit des Stressors (eine Woche zuvor, als noch keine Beeinträchtigung durch Lärmbestand). Dieses Ergebnis könnte darauf hinweisen, dass die Teilnehmer (Anwohner) vor Beginndes Festes und in Abwesenheit der Fremdgruppe auf vorhandene Vorurteile und Stereotypezurückgriffen. Eine Woche später, bei Anwesenheit des Stressors Lärm, womit auch dietatsächliche Anwesenheit der Fremdgruppe verbunden ist, scheint die deutlich weniger negativeBewertung ein eher realistischeres Bild über die Fremdgruppe Schausteller widerzuspiegeln: Zudiesem Zeitpunkt musste möglicherweise nicht mehr auf heuristische Erwartungen (Stereotype)zurückgegriffen werden, sondern konnte eine Tatsachen-Prüfung vorgenommen werden. DieErgebnisse dieser Studie reihen sich somit in die Befunde zur Kontaktforschung ein.5. LiteraturAriyanto A., Hornsey M. J., and Gallois C., (2009). Intergroup attribution bias in the context of extreme intergroupconflict. Asian Journal of Social Psychology, Volume 12 Issue 4, 293-299.Damm M., Molitor F., Reitter C., Spengler U., Vorbeck A (20<strong>10</strong>). Beeinflussen Lärmstressoren die Hilfeleistunggegenüber Outgroups? (unpublished manuscript)Lazarus, R. S., & Launier, R., (1981). Streßbezogene Transaktion zwischen Person und Umwelt. In: Nitsch, J.R. Stress– Theorien, Untersuchungen, Maßnahmen. 213-259.41

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