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Programmheft_10 neu - Friedrich-Schiller-Universität Jena

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5. <strong>Jena</strong>er Empiriepraktikumskongress3. ErgebnisseDie Manipulation der Botschaften wie auch des Status waren erfolgreich, (EMP-Skala:F(1,78) =20.73, p < .001, SA-Skala: F (1,78) = 41.70, p < .001, und t(78) = 5.13, p < .01).Zur Überprüfung der ersten Hypothese wurden separate 2(Status: hoch vs. niedrig) x 2(Botschaft:SA vs. EMP) ANOVAs berechnet. Es zeichnete sich für die Gesamtskala„Intergruppenorientierung“ erwartungsgemäß eine marginal signifikante Interaktion von Status undBotschaft ab, F (1,78) = 2.84, p = .<strong>10</strong>, alle anderen Effekte waren nicht signifikant (Fs < .06, ns).Explorativ zeigte sich auf dem Item „Ich könnte mir vorstellen, auch nach der Studie noch was mitden Leuten aus dem anderen Team zu machen“ ein signifikanter Interaktionseffekt, F (1,78) = 5.23,p = .03. Entsprechend zeigten SH-Gruppenmitglieder, die eine SA-Botschaft, bzw. SN-Gruppenmitglieder die eine EMP-Botschaft erhalten haben, eine positivereFremdgruppenorientierung. Für die Skala „Einsatz für Gleichberechtigung“ ergaben sich keinesignifikanten Effekte (Fs < 2.47, ns). Auf der Variable „Losanzahl“ zeigte sich ebenfalls einesignifikante Interaktion von Status und Botschaft, F (1,78) = 3.86, p = .05. Außerdem zeigte sichein signifikanter Haupteffekt von Status, F (1,78) = <strong>10</strong>.7, p< .01. Es gab keinen signifikantenHaupteffekt von Botschaft, F (1,78) = 2.45, ns.Die zweite Hypothese testeten wir anhand einer moderierten hierarchischen Regressionsanalyse, dieerwartungsgemäß einen moderierenden Effekt der Legitimität auf den Status x BotschaftInteraktionseffekt auf die Intergruppenorientierung zeigte (β = -.59, t = -2.18, p = .03).Anschließende Analysen zeigten, dass der Status x Botschaft-Interaktionseffekt tatsächlich nur fürdiejenigen Vpn zu finden war, die die Statusunterschiede als illegitim wahrnahmen.4. DiskussionDie Ergebnisse unserer Studie weisen darauf hin, dass sich bei statusunterschiedlichen Gruppeneine gegenseitige Bedürfnisbefriedigung anhand von SA– bzw. EMP-Botschaften positivinsbesondere auf die Intergruppenorientierung auswirken kann. Dieser Effekt wird durch diewahrgenommene Legitimität moderiert. Je illegitimer die Statusunterschiede empfunden werden,desto eher zeigt sich ein positiver Einfluss von Bedürfnisbotschaften. Diese Effekte ließen sich nurauf der verhaltensnäheren Skala „Losanzahl“, nicht aber auf der Skala „Einsatz fürGleichberechtigung“ zeigen. Da die Forschung zum Needs-based Model of Reconciliation rechtjung ist und bisher meist auf reale Gruppenkontexte beschränkt war, stellte die Übertragung ineinen minimalen Gruppenkontext eine Herausforderung dar. Dieser minimale Kontext lässtschwächere Effekte als in realen Situationen erwarten und könnte erklären, warum sich dieHypothesen nur auf der Einstellungsebene und der konkreten Handlungsebene (Losverteilung)bestätigen ließen, nicht aber auf der Ebene der Verhaltensintention (Einsatz fürGleichberechtigung). Zudem war es nicht möglich auf bereits bewährte Skalen zurückgreifen.Deshalb verwendeten wir <strong>neu</strong> entwickelte Skalen, deren Reliabilitäten sich zum Teil leider nicht alsoptimal herausstellten. Da in minimalen Gruppenkontexten sonst noch keine Untersuchungen unddamit noch keine eindeutigen Ergebnisse vorliegen, sind Folgestudien notwendig, welche an diesenSchwachpunkten ansetzen.5. LiteraturShnabel, N. & Nadler, A. (2008). A needs-based model of reconciliation: Satisfying the differential emotional needs ofvictim and perpetrator as a key to promoting reconciliation. Journal of Personality and Social Psychology 2008,94, No. 1, 116–132.Shnabel, N., Nadler, A., Ullrich, J., Dovidio, J. & Carmi, D. (2009). Promoting reconciliation through the satisfactionof the emotional needs of victimized and perpetrating group members: the needs-based model of reconciliation.Personality and Social Psychology Bulletin, 35, <strong>10</strong>20-<strong>10</strong>30.55

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