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Programmheft_10 neu - Friedrich-Schiller-Universität Jena

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3. Ergebnisse5. <strong>Jena</strong>er EmpiriepraktikumskongressZur Analyse der Reaktionszeiten (RT) wurden Durchgänge, in denen Fehler (3%) und extreme RT(0.7%) auftraten, von der Analyse ausgeschlossen. In einer 3 (Training) x 2 (Blockreihenfolge) x 2(Block) - ANOVA mit Messwiederholung auf dem letzten Faktor ergab sich ein signifikanterHaupteffekt für den Faktor Block, F(1, 54) = 79.64, p < .001. Entgegen unserer Hypothesen wurdenaber weder die Interaktion der Faktoren Training und Block, F < 1, noch einer der Einzelvergleichesignifikant. Deshalb wurden analog zu früheren Studien post-hoc die Zusammenhänge zwischenIAT und kognitiven Fähigkeiten analysiert. Um die Vorhersagekraft der Trainingsleistung (RT undFehleranteil) für die Effekte im IAT zu überprüfen, wurden multiple Regressionen gerechnet. AlsKriterien wurden dabei der IAT-Effekt sowie die RT in den einzelnen Blöcken betrachtet. Alszusätzlicher Prädiktor wurde die Blockreihenfolge eingeschlossen.Gruppe ID. Die Regression vom IAT-Effekt auf Fehler, RT und Blockreihenfolge ergab nur für dieBlockreihenfolge einen signifikanten Effekt, β = -0.69, p < .05 (R² = 0.41). Die Regression von RTim kompatiblen Block auf Fehler, RT und Blockreihenfolge zeigte nur einen signifikanten Effektfür Fehler, β = 0.73, p < .01, und RT, β = 0.65, p < .05 (R² = 0.37). Die Regression von RT iminkompatiblen Block auf Fehler, RT und Blockreihenfolge zeigte nur einen signifikanten Effekt fürFehler, β = 0.55, p < .05 und Blockreihenfolge, β = -0.75, p < .01 (R² = 0.40).Gruppe AW. Die Regression von IAT-Effekt auf Fehler, RT und Blockreihenfolge ergab nur fürRT, β = 0.50, p < .05, und Blockreihenfolge, β = -0.54, p < .01, einen signifikanten Effekt (R² =0.55). Die Regression von RT im kompatiblen Block zeigte nur einen signifikanten Effekt für RT, β= 0.54, p < .05 (R² = 0.28). Die Regression von RT im inkompatiblen Block zeigte nur einensignifikanten Effekt für RT, β = 0.63, p < .01. (R² = 0.43).4. DiskussionDie Eingangshypothesen müssen verworfen werden. Es zeigten sich keinerlei Gruppenunterschiedeim IAT. Nach von Stülpnagel und Steffens (20<strong>10</strong>) und Klauer et al. (20<strong>10</strong>) ist es aberunwahrscheinlich, dass Aufgabenwechsel- und induktive Denkfähigkeiten keinen Einfluss auf denIAT haben. Dagegen bietet sich der Schluss an, dass unser Training wirkungslos war und diesekognitiven Fähigkeiten kurzfristig nicht zu manipulieren sind.Als wir stattdessen nicht Gruppenunterschiede, sondern die Trainingsleistung als Maß betrachteten,fanden wir zu den Hypothesen passende korrelative Zusammenhänge: Die Probanden, die imDenktraining weniger Fehler machten, waren vermutlich aufgrund von Rekodierung besonders imkompatiblen IAT-Block schneller. Noch stärkere Zusammenhänge könnte man erwarten, wenn einIAT verwendet wird, bei dem Rekodierung komplizierter ist (Bodeneffekte). Probanden, die imAufgabenwechseltraining schneller waren, waren dies auch im inkompatiblen Block und hatteninsgesamt einen geringeren IAT-Effekt. In beiden Trainingsgruppen zeigten sich auch schwächereZusammenhänge zum jeweils anderen Block, was vermutlich auf Korrelationen zwischen denkognitiven Fähigkeiten zurückgeht. Diese Ergebnisse müssen jedoch vorsichtig betrachtet werden,denn unser Training war nicht als Maß konzipiert, hat also nicht den Anspruch eine reliableMessung des jeweiligen Konstrukts zu liefern. Wir haben trotzdem weitere Hinweise daraufgeliefert, dass IAT-Effekte nicht ohne weiteres als reine Einstellungsmaße gewertet werden sollten.5. LiteraturGreenwald, A. G., McGhee, D. E. & Schwartz, J. K. L. (1998). Measuring individual differences in implicit cognition:The Implicit Association Test. Journal of Personality and Social Psychology, 74, 1464-1480.Klauer, K. C., Schmitz, F., Teige-Mocigemba, S. & Voss, A. (20<strong>10</strong>). Understanding the role of executive control in theImplicit Association Test: Why flexible people have small IAT effects. Quarterly Journal of ExperimentalPsychology, 63, 595-615.von Stülpnagel, R. & Steffens, M. C. (20<strong>10</strong>). Prejudiced or just smart? Intelligence as a confounding factor in the IATeffect. Zeitschrift für Psychologie/Journal of Psychology, 218 (1), 51-53.35

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