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Programmheft_10 neu - Friedrich-Schiller-Universität Jena

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Gruppe 81. EinleitungAuswirkungen der Ergebniserwartung auf feedback-bezogenePotentialeStefanie Fach, Felix Mutschke, Stefanie WeisbachLeitung: Prof. Dr. Johannes HewigWie reagiert unser Gehirn auf Gewinne und Verluste? Welche Rolle spielt dabei unsereErgebniserwartung im Vorfeld? Hat die Persönlichkeit einen Einfluss? Diese Fragestellungensollten in der vorliegenden Studie mit Hilfe von ereigniskorrelierten Potentialen untersucht werden.In einer Studie beobachteten Miltner, Braun und Coles (1997) in ereigniskorrelierten Potentialen(EKP) an frontalen Elektroden erstmals eine Negativierung im Zeitbereich von 230-330ms nach derPräsentation von negativem Feedback. Holroyd und Coles (2002) entwickelten für diese sogenanntefeedback error-related-negativity (fERN) ein Modell, in dem sie die fERN mit demFehlerverarbeitungssystem des anterioren cingulären Cortex (ACC) in Verbindung brachten. Mangeht davon aus, dass ein Ergebnis, das schlechter ausfällt als erwartet, diese Negativierung auslöst.Ein Gegenstand der aktuellen EKP-Forschung ist darüber hinaus der moderierende Einfluss vonverschiedenen Persönlichkeitsmerkmalen auf die Stärke der fERN (Pailing & Segalowitz, 2004,Boksem, Tops, Kostermans & De Cremer, 2008).Ein Ziel der vorliegenden Studie war es, ausgehend von Heckhausens „Erweitertem KognitivenMotivationsmodell“ (siehe z.B. Rheinberg, 2002) sowohl den Einfluss von Valenz als auch vonErwartetheit für die Ausprägung der fERN zu untersuchen. Die Effekte sollten getrennt für dieHandlungs-Ergebnis-Erwartung und die Ergebnis-Folge-Erwartung betrachtet werden. Darüberhinaus sollten die Interaktionseffekte zwischen diesen Faktoren mit dem PersönlichkeitsmerkmalNeurotizismus, basierend auf dem NEO-FFI (Borkenau & Ostendorf, 1993), untersucht werden.2. Methode20 Versuchspersonen (14 Frauen, 6 Männer) im Alter von 18-54 Jahren (Ø 23,4 Jahre) nahmen ander EEG-Studie zur Ergebnis-Erwartung teil. Sieben Versuchspersonen wurden anhand des NEO-FFI (Borkenau & Ostendorf, 1993) als hoch <strong>neu</strong>rotisch, 13 als gering <strong>neu</strong>rotisch eingestuft. DieTeilnehmer absolvierten 800 Trials eines Entscheidungsspiels, währenddessen wurde dieGehirnaktivität aufgezeichnet. Die Versuchsdauer des EEG-Experiments mit anschließendemFragebogen zur subjektiven Bewertung belief sich auf 150min.In jedem Durchgang mussten die Probanden zwischen zwei farbig umrandeten Kästchen auswählen.Dem ausgewählten Kästchen folgte eine Farbe (Handlungs-Ergebnis-Erwartung) und dieser Farbewiederum ein Geldgewinn oder ein Geldverlust (Ergebnis-Folge-Erwartung) von jeweils 0,15€. DieWahrscheinlichkeiten für Gewinn und Verlust variierten mit der jeweiligen Farbe (gelb, rot, grün,blau), wobei zwei dieser Farben mit 75% einen Gewinn und die zwei anderen Farben mit 75%einen Verlust nach sich zogen. In 75% der Fälle folgte auf das ausgewählte Kästchen die gleicheFarbe, in 25% der Fälle die andere Farbe mit derselben Gewinnwahrscheinlichkeit. Die über denVersuch angesammelte Gewinnsumme wurde dem Probanden ausgezahlt, beziehungsweise dieaufgewendete Zeit vergütet.Aufgrund von zu starken Artefakten mussten zwei Probanden aus der Auswertung ausgeschlossenwerden. Bei den übrigen Probanden wurde im Zeitbereich zwischen 250-350ms nach der Feedback-Präsentation das EEG hinsichtlich der vier Bedingungen (Gewinn/Verlust und erwartet/unerwartet)an der frontalen Elektrode Fz ausgewertet. Es wurden folglich zwei Zeitintervalle untersucht,sowohl nach Präsentation des farbig ausgefüllten Kästchens (zur Untersuchung der Handlungs-Ergebnis-Erwartung) als auch nach Präsentation des Gewinn-/Verlustfeedbacks (zur Untersuchungder Ergebnis-Folge-Erwartung). Es wurde jeweils eine messwiederholte ANOVA mit den Faktoren20

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