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Programmheft_10 neu - Friedrich-Schiller-Universität Jena

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5. <strong>Jena</strong>er Empiriepraktikumskongresslichen Probanden älter eingeschätzt werden als von männlichen, während Frauenstimmen vonbeiden Probandengeschlechtern in etwa gleich alt geschätzt werden (F[1,11] = 5.64, p < .05).Für die Adaptationsphase wurde ebenfalls eine ANOVA durchgeführt [Innersubjektfaktoren:Adaptatoralter (2), Teststimmengeschlecht (2) und Morphlevel (6); Zwischensubjektfaktoren:Versuchspersonengeschlecht (2) und Adaptorgeschlecht (2)]. Neben einem Haupteffekt fürMorphlevel (F[3,60] = 217.63, p < .001) analog zur Baseline-Phase, ergab die Analyse einensignifikanten Altersnacheffekt (Haupteffekt Adaptationsalter: F[1,20] = 60.46, p < .001). DesWeiteren gab es eine Dreifachinteraktion zwischen Adaptoralter, Adaptorgeschlecht undTeststimmengeschlecht (F[1,20] = <strong>10</strong>.54, p < .05). Separate Nachtests für männliche und weiblicheAdaptoren ergaben einen Geschlechtskongruenzeffekt für weibliche Adaptoren (InteraktionAdaptorgeschlecht x Teststimmengeschlecht: F[1,<strong>10</strong>] = 13.56, p < .01). Dieser besagt, dass nachAdaptation an Frauenstimmen der Altersnacheffekt für weibliche Teststimmen größer ist, als fürmännliche.4. DiskussionMit steigendem Morphlevel nahm die Alterseinschätzung stetig zu, wobei insbesondere dieungemorphten jungen Stimmen überschätzt und alte unterschätzt wurden. Auffallend ist, dassmännliche Stimmen über alle Morphlevel hinweg älter eingeschätzt wurden als weibliche Stimmen.Mögliche Erklärungen hierfür wären zum einen, eine hohe Ähnlichkeit zwischen männlichen undalten Stimmen oder aber Stimulusselektionseffekte.Die Ergebnisse der Adaptationsphase lassen darauf schließen, dass es Neuronenpopulationen gibt,die selektiv auf junge und alte Stimmen reagieren. Dies steht im Einklang mit Befunden aus derGesichterwahrnehmungsforschung (Schweinberger et al., 2009). Der Transfer von Altersadaptationseffektenzwischen unterschiedlichen Adaptor- und Teststimmengeschlechtern lässt auf einegeschlechtsunabhängige mentale Repräsentation des Alters in Stimmen schließen. Derunvollständige Transfer des Altersnacheffekts für weibliche Adaptoren, d.h. kleinere Nacheffektebei männlichen im Vergleich zu weiblichen Teststimmen, spricht für eine zusätzlichegeschlechtsabhängige <strong>neu</strong>ronale Repräsentation von Stimmenalter. Untersuchungen zu simultanenentgegengesetzten Nacheffekten könnten einen weiteren Beitrag zur Klärung der Frage liefern, obFrauen- und Männerstimmen einer selektiven Kodierung unterliegen (Jaquet & Rhodes, 2008).5. LiteraturJaquet, E. & Rhodes, G. (2008). Face aftereffects indicate dissociable, but not distinct, coding of male and female faces.Journal of Experimental Psychology-Human Perception and Performance, 34, <strong>10</strong>1-112.Kawahara, H. & Matsui, H. (2003) Auditory morphing based on an elastic perceptual distance metric in an interferencefree time-frequency representation. Proceedings of the 2003 IEEE International Conference on Acoustics,Speech, and Signal Processing, Vol I (Piscataway, NJ: IEEE), 256–259.Leopold, D.A., O’Toole, A., Vetter, T., Blanz, V. (2001). Prototype-referenced shape encoding revealed by high-levelaftereffects. Nature Neuroscience, 4 (1), 89–94.Schweinberger, S. R., Kloth, N. & Jenkins, R. (2007). Are you looking at me? Neural correlates of gaze adaptation.Neuroreport, 18, 693–696.Schweinberger, S. R., Casper, C., Hauthal, N., Kaufmann, J. M. et al. (2008). Auditory Adaptation in Voice Perception.Current Biology, 18, 684–688.Schweinberger, S. R., Zäske, R., Walther, C., Golle, J., Kovács, G., & Wiese, H. (2009). Young without PlasticSurgery: Perceptual adaptation to facial age. In Joint meeting of the Experimental Psychology Society and theCanadian Society for Brain, Behaviour and Cognitive Science (CSBBCS) York.Webster, M. A., Kaping, D., Mizokami, Y., & Duhamel, P. (2004). Adaptation to natural facial categories. Nature, 428,557-561.Zäske, R., Schweinberger, S. R., Kaufmann, J. M., & Kawahara, H. (2009). In the ear of the beholder: <strong>neu</strong>ral correlatesof adaptation to voice gender. European Journal of Neuroscience, 30, 527–534.Zäske, R. & Schweinberger, S. R. (20<strong>10</strong>). Aftereffects of vocal age adaptation. In Research Seminars in Psychologyand Cognitive Neuroscience, June 20<strong>10</strong>, <strong>Jena</strong>, Germany.31

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