ietet daher zunächst vielfältige Aktivitäten und Übungen zumHörverständnis an. Die Schüler sollen dazu befähigt werden,Gesprächen und Aufzeichnungen die wesentlichen Informationen zuentnehmen.Anschließend werden die Schüler durch vielfältige Anreize undInteraktionsformen zum Sprechen angeregt, so dass sie ihrebegrenzten Redemittel in neuen Variationen und Zusammenhängenanwenden, kombinieren und erweitern.Hierbei ist Geduld erforderlich, die Anforderungen sollten demKompetenzniveau des einzelnen Schülers entsprechen.Die mündliche Ausdrucksfähigkeit wird progressiv entwickelt:Zunächst durch die einfache Wiedergabe von Aussagen, dann durchdie Schilderung von Ereignissen und schließlich durch die spontaneund aktive Teilnahme an Gesprächen.Es ist zu beachten, dass manche Schüler eine längere Zeit in derrezeptiven Sprachbeherrschung verweilen und die Ziele derproduktiven Sprachbeherrschung nicht notwendigerweise in dervorgesehenen Zeitspanne erreichen, was einen differenziertenUnterricht unumgänglich macht.Durch die Teilnahme an Gesprächen erwirbt der Schülerimmer komplexere Sprachmittel.Wie eine Sprache funktioniert, erkennt man zunächst inverschiedenen und vielfältigen Alltagssituationen. Sobald dieSchüler mit neuen Satzstrukturen und einem neuen lexikalischenBereich vertraut sind, lernen sie durch das systematischeStrukturieren mithilfe des Lehrers, das Erworbene einzuordnen undes für andere Kommunikationssituationen zu nutzen. Dazu müssensie die Gelegenheit erhalten, das Gelernte zu festigen undanzuwenden.Wichtig ist, dass zunächst Formen des mündlichen Sprachgebrauchsvermittelt werden (beispielsweise hinsichtlich der Konjugationsmodiund -zeiten), auch wenn man in der Schriftsprache auf andereFormen stößt.Über den produktiven Wortschatz hinaus sollen die Schüler nochviele weitere Wörter rezeptiv beherrschen.Das Leseverständnis wird anhand von sinnstiftenden undden Interessen der Schüler entsprechenden Textenentwickelt.Um Lesen zu lernen, muss man wissen, warum man liest.Das Lesen in der <strong>Fremdsprache</strong> sollte, genau wie in derMuttersprache, immer einem Ziel dienen. Deshalb ist es sehrwichtig, den Schülern vor einer Leseaufgabe genaue Anweisungenund Ziele zu geben, die ihren Interessen entprechen.Die Entwicklung von eigenständigem Lesen sollte progressivgefördert werden.Zu Beginn des Lernprozesses sind Zahl und Umfang derschriftlichen Arbeiten begrenzt, nehmen aber von Stufe zuStufe zu.Diese Arbeit kann in der 1. Stufe des Primarschulunterrichtsbeginnen und sollte folgende Entwicklungsstufen durchlaufen:Zunächst schreiben die Schüler die erlernten Wörter und Sätze ab.Danach werden sie an gelenktes Schreiben herangeführt (Bilderbeschriften, Fragen beantworten usw.). Später üben sie<strong>Rahmenplan</strong> <strong>Deutsch</strong>, 1. <strong>Fremdsprache</strong>, Seite 18 von 32
eigenständiges Schreiben von einfachen Sätzen und Mitteilungen bishin zum Verfassen eigener Texte.Fehler sind Chancen und Antrieb für den Lernfortschritt; derLehrer ermutigt die Schüler durch eine angemesseneBewertung.Grundsätzlich sollte die Motivation des Schülers, sich in einerfremden Sprache auszudrücken, geweckt und während desgesamten Lernprozesses aufrechterhalten werden. Auch kleineFortschritte sind ein Ansporn für das weitere Lernen, wenn sie vomLehrer entsprechend gewürdigt werden.Beim produktiven Anwenden und freien Gebrauch der Sprache lässtder Lehrer ausreichend Zurückhaltung und Fehlertoleranz walten.Bei der Imitation und der Aneignung von Aussprache, Satzmelodieund Strukturen achtet er hingegen auf sprachliche Korrektheit.Das Erlernen von <strong>Fremdsprache</strong>n erfordert spezifischeArbeitsmethoden und Lerntechniken, die die Schüler sichaneignen müssen.Der Schüler muss sich nicht nur mit den Lauten, Wörtern undFormen der <strong>Fremdsprache</strong> vertraut machen, sondern er muss auchfachspezifische Strategien und einen Arbeitsrhythmus entwickeln.Dies dient nicht nur dem <strong>Fremdsprache</strong>nerwerb in der Klasse,sondern erleichtert auch das Lernen außerhalb der Schule. Nur sokann er alle Gelegenheiten nutzen, um in die Zielspracheeinzutauchen und diese zu üben.Schlussendlich sollte die Motivation der Schüler, sichfremdsprachliche Kompetenzen anzueignen, durchspielerische und künstlerische Aktivitäten gefördert werden.Gesellschaftsspiele, Musik und Lieder, Kommunikation,Surfen im Internet usw. eignen sich dafür. Sie fördern nichtnur eine Öffnung zur <strong>Fremdsprache</strong> hin, sondern auch dasEntdecken von anderen Kulturen und Werten.Das Sprachenportfolio eignet sich hervorragend, um densystematischen <strong>Fremdsprache</strong>nerwerb zu dokumentieren.<strong>Rahmenplan</strong> <strong>Deutsch</strong>, 1. <strong>Fremdsprache</strong>, Seite 19 von 32