1.3 Kernkompetenzen und KompetenzerwartungenDie wesentlichen Ziele im Fach/Fachbereich werden alsKernkompetenzen bezeichnet und sind Ausgangspunkt für dieFormulierung von Kompetenzerwartungen.Kompetenzerwartungen beschreiben, was die Schüler jeweils zueinem bestimmten Zeitpunkt erworben haben müssen, um einerfolgreiches Weiterlernen zu sichern.KernkompetenzenKompetenzerwartungenIn diesem <strong>Rahmenplan</strong> werden die Kompetenzerwartungen für dasEnde des 6. Primarschuljahres festgelegt.Sie benennen präzise die zu erreichenden Lernergebnisse derSchüler. Sie sind Instrumente zur Qualitätsentwicklung und -sicherung in der Schule.Kompetenzerwartungen• legen fest, was die Schüler bis zu einem bestimmten Zeitpunkt inihrer individuellen Kompetenzentwicklung an zentralen Inhaltendes Faches erworben haben sollen;• beschreiben ein von Schülern erreichbares Niveau;• bieten den Lehrern Orientierung und setzen Maßstäbe für diePlanung und Durchführung des Unterrichts, damit jedem Schülerder individuell beste Lernerfolg ermöglicht wird;• sind primär fachbezogen, enthalten jedoch zugleich den Bezug zuüberfachlichen Kompetenzen;• sind Maßstab für die Leistungsbewertung der Schüler (vgl. 1.6Leistungsermittlung und -bewertung);• orientieren alle Klassen, alle Schulen auf vergleichbarewesentliche Kompetenzen in den einzelnen Fächern oderFachbereichen;• machen schulische Anforderungen für die Gesellschafttransparent;• unterstützen Lehrer und Lehrerteams bei der Planung ihresUnterrichts.1.4 InhalteDie Orientierung am Kompetenzmodell ermöglicht, fachliche Inhalteauf Wesentliches zu konzentrieren, sinnvoll zu bündeln, wodurchverstärkt fachübergreifendes und fächerverbindendes Unterrichtenmöglich wird.Kompetenzerwartungensind an Inhaltegebunden.Die in jedem Fach mit den Kompetenzerwartungen verbundenenInhalte sind für den Unterricht verbindlich.Die in der Spalte „Inhaltskontexte“ genannten Fakten bzw. Begriffestehen im Dienst der Kompetenzentwicklung beim Schüler.Innerhalb dieser verbindlich vorgegebenen Inhaltskontexte dürfenbei der konkreten Unterrichtsplanung und -gestaltungSchwerpunkte gesetzt werden. (vgl. Kapitel 5)<strong>Rahmenplan</strong> <strong>Deutsch</strong>, 1. <strong>Fremdsprache</strong>, Seite 6 von 32
1.5 Lernen und Lehren„Guter Unterricht ist ein Unterricht, in dem mehr gelernt als gelehrtwird.“ Ein klar strukturierter Unterricht, eine hoheKlassenführungskompetenz, eine gezielte Methodenvielfalt, einewirkliche Schülermotivierung, eine gute Lernklimagestaltung undeine effiziente Zeitnutzung sind wichtige Voraussetzungen, damitdas eigenverantwortliche und selbstständige Lernen im Unterrichtoptimal gefördert werden kann.Kompetenzorientiert zu unterrichten heißt, dass der Schüler imZentrum des Unterrichtsgeschehens steht. Schüler sollen dabeizunehmend selbst Initiative und Verantwortung für ihr Lernenübernehmen. Dies setzt voraus, dass Nützlichkeit, Sinn undAnwendbarkeit schulischen Lernens für Schüler ersichtlich sind.Lernen ist ein einzigartiger, persönlicher und konstruktiver Vorgang.Um Schülern optimale Lernchancen zu bieten und zugleich diefachlichen, institutionellen und gesellschaftlichen Ansprüche zuerfüllen, bedarf es eines breiten Spektrums schul- undunterrichtsorganisatorischer und methodisch-didaktischerEntscheidungen.Kompetenzorientierter Unterricht findet eine Balance zwischenFördern und Fordern, indem er gestufte Ziele setzt, die die Schülerherausfordern, ohne sie resignieren zu lassen.Die Aneignung der grundlegenden Kulturtechniken — Lesen,Schreiben, Rechnen und Sprechen — legt die Basis füranschlussfähiges Lernen in allen Fächern/Fachbereichen. Mit einerfrühen individuellen Förderung in der Primarschule werden bereitsdie Weichen für spätere Bildungs- und Lebenschancen der Schülergestellt. Aus diesem Grunde werden für Schüler mit besonderenSchwierigkeiten bereits frühzeitig in der 1. Stufe der Primarschuleschulinterne Förderkonzepte ausgearbeitet und umgesetzt.Neues LernverständnisSchulentwicklungBalance zwischenFördern und FordernIndividuelle FörderungKompetenzorientierter Unterricht zeichnet sich unter anderem durchfolgende Qualitätsmerkmale aus:• Die Tätigkeit der Lernenden rückt in den Vordergrund.Über eigenes Tun können die Schüler Lernfortschritte in ihrerindividuellen Kompetenzentwicklung erreichen.• Kompetenzorientierter Unterricht fordert deshalb für dieUnterrichtsgestaltung eine aktivierende Tätigkeits- undAufgabenkultur. Besonders geeignet sind problemorientierteAufgaben, weil diese die Schüler zur Tätigkeit anregen und sie inverschiedenen Kompetenzbereichen fördern. Solche Aufgabenzielen sowohl auf sachbezogenes, logisches, zielorientiertesArbeiten hin als auch auf das Verstehen von Zusammenhängen.Sie unterstützen die Entwicklung unterschiedlicherLösungsstrategien und schließen das Nachdenken über dasLernen ein.• Individuelle Erfahrungen und persönliche Interessen der Schülerwerden bei der Unterrichtsgestaltung berücksichtigt. DieseVorgehensweise fördert die Motivation der Schüler undunterstützt den persönlichen Lernprozess.• Fehler sollen im Lernprozess konstruktiv genutzt werden. Wennproduktiv mit Fehlern in Lernsituationen umgegangen wird,AktivierendeLerntätigkeitTätigkeits- undAufgabenkulturMotivationFehler sind notwendigeSchritte im Lernprozess<strong>Rahmenplan</strong> <strong>Deutsch</strong>, 1. <strong>Fremdsprache</strong>, Seite 7 von 32