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Branchenreport - IG Metall

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<strong>Branchenreport</strong> Werkzeugmaschinen 2006<br />

• „Wir wären froh gewesen, wenn wir nur den Lopez gehabt hätten.<br />

Da gab es in den letzten Jahren aber noch mehr und noch größere<br />

Preisdrücker“ (BR).<br />

• Gleichzeitig wird bei großen Aufträgen die Vorfinanzierung immer<br />

stärker eingeschränkt. Wo zuvor die Kunden z. B. eine Transferstraße<br />

durch Bezahlung in Tranchen von Beginn der Produktion an<br />

mitvorfinanziert hatten, wird heute der Werkzeugmaschinenbau<br />

vielfach mit den Kosten bis zur Fertigstellung alleine gelassen.<br />

Auch die vor allem 2004 stark erhöhten Materialkosten können in<br />

der Regel nicht weitergegeben werden. Gleichzeitig erhöhen sich<br />

die Nachlaufkosten kontinuierlich. Insgesamt verschlechterte sich<br />

die Zahlungsmoral der Abnehmer deutlich. Schon bei kleinen<br />

Mängeln halten die Kunden die letzte Zahlung zurück.<br />

„Ist in der Bedienungsanleitung auf Seite 412 ein kleiner Fehler, so wird das<br />

schon als Grund genommen, die letzte Rate nicht zu zahlen“ (BR).<br />

„Die Lastenhefte werden immer unverschämter. Und wem es nicht gelingt,<br />

Unmögliches zu bewerkstelligen, dem wird dann eben die letzte Zahlung gestrichen“<br />

(BR).<br />

„Aufgrund der schlechten Zahlungsmoral der Kunden wird bei uns die Bedeutung<br />

des Forderungsmanagements immer größer“ (BR).<br />

• Internetauktionen als „Preisdrücker“ spielen dagegen bei hochkomplexen<br />

Produkten wie Transferstraßen oder Bearbeitungszentren<br />

keine große Rolle mehr, nachdem während der New-<br />

Economy-Euphorie nach 2000 in diesem Zusammenhang zum Teil<br />

schmerzliche Erfahrungen gemacht werden mussten. Hier werden<br />

Preisdruck und Unterbietungswettbewerb inzwischen auf anderen<br />

„Schlachtfeldern“ ausgetragen. Anders als die Systemhersteller mit<br />

vorwiegend Einzelfertigung sind allerdings die Hersteller von komplexen<br />

Erzeugnissen in Serien bzw. Kleinserienfertigung (z. B.<br />

Drehmaschinen, Fräsmaschinen, Motorenprüfstände) vermehrt mit<br />

Internetauktionen konfrontiert, die den vorhandenen Preiskampf<br />

zusätzlich verschärfen.<br />

33<br />

„Unser erstes Angebot für einen deutschen Autohersteller lag<br />

bei 4,5 Millionen Euro. Da wir den Auftrag unbedingt benötigt<br />

haben, gingen wir bis an die Schmerzgrenze der Herstellkosten<br />

von ca. 3,6 Millionen Euro und lagen immer noch an dritter Stelle.<br />

Und auch nochmals 10 Prozent Nachlass nutzten nichts“<br />

(BR).<br />

Zunehmende Finanzierungsprobleme<br />

in<br />

der Branche<br />

Internetauktionen<br />

als „Preisdrücker“

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