Branchenreport - IG Metall
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<strong>Branchenreport</strong> Werkzeugmaschinen 2006<br />
druck wächst vor allem im mittleren Technologiesegment durch chinesische<br />
Eigenproduktion und durch die Erschließungsaktivitäten koreanischer<br />
und japanischer Hersteller. Dominierender Anwender bleibt der<br />
Automobilbau. Für Anbieter aus Deutschland gibt es in diesem Bereich<br />
vier strategische Herausforderungen:<br />
1. Absicherung des Geschäfts mit deutsch-chinesischen Joint Ventures<br />
2. Ausbau des Geschäfts mit chinesischen Kfz-Herstellern<br />
3. Akquisition von Neukunden im chinesischen Zuliefererbereich<br />
4. „Design protection“ zur Bekämpfung der chinesischen Produktpiraterie<br />
Laut VDW sollten die größten Anstrengungen in Sachen Sicherung und<br />
Ausbau von China-Aktivitäten deutscher Werkzeugmaschinenhersteller<br />
dem Service und Vertrieb gelten (zum Beispiel Schulung von Servicekräften<br />
und Bedienern, Teleservice, Verkürzung der Reaktionszeiten).<br />
3.2.2. Vereinigte Staaten<br />
Ende der 90er Jahre verzeichnete die US-Werkzeugmaschinennachfrage<br />
ein absolutes Spitzenniveau. Seitdem sorgte eine<br />
Staffel jährlich hoher Minusraten für einen Tiefstand beim Werkzeugmaschinenbau<br />
im Jahr 2003 mit einem Marktvolumen von nur noch 2,3<br />
Milliarden US-Dollar, was weniger als einem Drittel des vorigen Höchststandes<br />
entspricht. Hier muss als wesentlicher Faktor berücksichtigt<br />
werden, dass US-Auslandsinvestitionen vor allem in China und Lateinamerika<br />
rasant zunehmen. Inzwischen hat auch der US-Markt wieder an<br />
Schwung gewonnen. Der Exportwert der deutschen Werkzeugmaschinenhersteller<br />
stieg 2005 um rund 11 Prozent auf 791 Millionen Euro,<br />
liegt aber noch unter dem Rekordergebnis des Jahres 2001 von 945<br />
Millionen Euro. Die wesentliche strategische Herausforderung für<br />
deutsche Werkzeugmaschinenhersteller besteht demnach darin,<br />
den Spagat zu schaffen zwischen der Betreuung US-amerikanischer<br />
Kunden, die weiterhin über Beschaffungsprogramme entscheiden, und<br />
den eigentlichen Anwendern, meist Auslandstöchter von US-Konzernen.<br />
Somit sind neben dem weiterhin essentiellen, auf Kernkunden ausgerichteten<br />
Direktvertrieb, die Vertriebsaktivitäten auch auf die US-<br />
Zulieferer sowie auf Mexiko und das restliche Lateinamerika auszudehnen.<br />
Laut VDW sind mittel- und langfristig Beschaffungsinitiativen im<br />
US-Dollar-Raum (und übrigens auch im Yen-Raum) bzw. die Produktion<br />
vor Ort zu überlegen. Verschiedene große deutsche Werkzeugmaschinenhersteller<br />
verfügen bereits über Produktionsstandorte in den USA.<br />
Dies erklärt den relativ hohen Anteil von Teilen und Komponenten an<br />
der Gesamtausfuhr von Werkzeugmaschinen in die USA:<br />
37<br />
Strategische Herausforderung<br />
für<br />
deutsche Anbieter<br />
Strategische Herausforderungen<br />
für<br />
die deutschen<br />
Werkzeugmaschinenhersteller