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Branchenreport - IG Metall

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<strong>Branchenreport</strong> Werkzeugmaschinen 2006<br />

Wesentliche Faktoren des Strukturwandels der letzten Jahre<br />

sind:<br />

• Stark erhöhter Preisdruck durch Abnehmer und Kostenwettbewerb<br />

der Werkzeugmaschinenhersteller<br />

• Wandel der internationalen Märkte mit einem starken Bedeutungsgewinn<br />

Chinas und der immer größeren Rolle „globalisierter<br />

Standortkonzepte“<br />

• Marktgetriebene Trends wie Standardisierung, Modularisierung,<br />

Plattformstrategien, „Downsizing“, Orientierung auf Gesamtlebenszykluskosten<br />

sowie das immer stärkere Gewicht von Service<br />

und produktbegleitenden Dienstleistungen<br />

• Technologietrends wie Hochleistungsprozesse, Mikrotechnologie,<br />

Lasertechnologie, Direktantriebe<br />

• Wandel der Anforderungen an die Qualifikationen der Beschäftigten<br />

• Wandel der Produktionsprozesse hin zu Fließfertigung und synchroner<br />

Produktion<br />

Durch die Wandlungsprozesse in den Märkten sehen sich viele Hersteller<br />

gezwungen, sich unternehmensstrategisch neu auszurichten. Die<br />

strategische Ausrichtung darf allerdings nicht zu Lasten von Innovation<br />

und Qualität gehen. Ebenso darf die Kundenbindung nicht unter dem<br />

Einfluss kostenorientierter Konzepte leiden. Bei aller notwendigen Orientierung<br />

auch auf die Kostenseite ist langfristiger Erfolg nur zu sichern<br />

über Qualität. Eine Rückbesinnung auf die komparativen Standortvorteile<br />

des deutschen Werkzeugmaschinenbaus erscheint notwendig: Qualifikation,<br />

Innovation, Flexibilität. Eine Vereinseitigung auf die Kostendimension<br />

konterkariert nicht nur die „Tugenden der Maschinenbauer“<br />

hierzulande, sondern gefährdet auch die Zukunftsfähigkeit des Werkzeugmaschinenbaus<br />

in Deutschland.<br />

Betriebsräte sehen sich derzeit oftmals mit umfassenden Veränderungskonzepten<br />

konfrontiert, die gleichzeitig mehrere Ebenen umfassen:<br />

• Veränderte Produkte und zusätzliche Dienstleistungen<br />

• Die Neuorganisation der Fertigung<br />

• Die systemische Rationalisierung auch im Angestelltenbereich und<br />

die Erschließung des informellen Wissens<br />

• Programme zur Senkung der Personalkosten: Die Reduzierung<br />

der Entgelte für die Beschäftigten durch „unseriöse Angebote“ zur<br />

unentgeltlichen Verlängerung der Arbeitszeit, Reduzierung von<br />

Zahlungen an die Beschäftigten u.a.m.<br />

Für die Interessenvertretung von Arbeitnehmern im Werkzeugmaschinenbau<br />

ist es wichtig, die hinter den Konzepten stehenden Unternehmensstrategien<br />

zu kennen, zu unterscheiden und bewerten zu können.<br />

Vor diesem Hintergrund gilt es dann eigene Ziele für die Arbeitsverhältnisse<br />

zu erarbeiten, Initiativen für eine innovative gewerkschaftliche Interessenvertretungspolitik<br />

zu starten und auf den verschiedenen Ebenen<br />

einzubringen.<br />

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