Vom Sonnensystem zu den Quasaren - UrsusMajor
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<strong>Vom</strong> <strong>Sonnensystem</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>Quasaren</strong><br />
sensitiv auf bewegte Gegenstände. Deshalb hilft in visuellen Grenzfällen oft auch ein langsames<br />
Schwenken des Teleskops im Bereich des Beobachtungsobjektes, das sog. field<br />
sweeping. Hier muss man allerdings sicher sein, dass sich das gesuchte Objekt auch tatsächlich<br />
im Gesichtsfeld des Okulars befindet.<br />
Ein krampfhaftes Zukneifen des zweiten, nicht beobachten<strong>den</strong> Auges, ist <strong>zu</strong> vermei<strong>den</strong>. Bei<br />
dunkler Umgebung kann dieses offen gelassen wer<strong>den</strong>, ansonsten besser mit der Hand<br />
oder sonst wie abdecken. Muss man sich kurzzeitig einer Lichtquelle aussetzen, kann während<br />
dieser Zeit das „Beobachtungsauge“ geschlossen gehalten wer<strong>den</strong>, um die Adaption<br />
<strong>zu</strong> schonen. Ich habe schon Deep Sky Profis gesehen, welche mit Augenbin<strong>den</strong>, wie weiland<br />
Admiral Nelson, ausgerüstet waren. Andere Beobachter bedecken, wie die ersten Fotografen<br />
des 19. Jahrhunderts, <strong>den</strong> Okularbereich und <strong>den</strong> Kopf mit einem grossen (leichten)<br />
Tuch und lassen sich ab Walkman mit New Age Sphärenmusik berieseln.<br />
Das Fokussieren des Teleskops auf nebelförmige Objekte ist nicht ganz einfach und erfolgt<br />
am besten auf einen hellen Vordergrundstern im Blickfeld. Es versteht sich wohl von selbst,<br />
dass helles Mondlicht für die Beobachtung lichtschwacher Objekte absolut störend wirkt<br />
und das Beobachten anspruchsvoller Objekte sogar verunmöglicht.<br />
Bester Beobachtungszeitpunkt, speziell für lichtschwache Objekte, ist deren Kulminationspunkt,<br />
d.h. wenn sie die Meridianlinie genau im Sü<strong>den</strong> des Standortes passieren. Hier stehen<br />
sie am höchstmöglichen Punkt über dem Horizont und die stören<strong>den</strong> atmosphärischen<br />
Einflüsse sind jetzt am geringsten. Bei <strong>den</strong> Deep Sky Objekten habe ich im Beschrieb jeweils<br />
die Monate angegeben, bei <strong>den</strong>en sie in akzeptabler Höhe über dem Horizont stehen.<br />
Je näher ein Objekt für einen Beobachter auf der Nordhalbkugel beim Polarstern steht, umso<br />
länger kann es gut beobachtet wer<strong>den</strong>.<br />
Gerade bei lichtschwachen Objekten ist darauf <strong>zu</strong> achten, dass man sich nicht selbst etwas<br />
vormacht. Diese Gefahr besteht in erhöhtem Masse dann, wenn man vorgängig in Objektbeschreibungen<br />
auf <strong>zu</strong> beobachtende Details hingewiesen wor<strong>den</strong> ist und diese dann<br />
krampfhaft <strong>zu</strong> sehen versucht. Hier ist, auch sich selbst gegenüber, absolute Ehrlichkeit gefordert!<br />
Gerade lichtschwache Deep Sky Objekte erfordern nun mal optimale Sichtbedingungen<br />
und erfahrene Beobachter, um überhaupt gesehen wer<strong>den</strong> <strong>zu</strong> können, oder um alle<br />
mit einer bestimmten Teleskopöffnung oder Vergrösserung erreichbaren Details <strong>zu</strong> offenbaren.<br />
Ich habe z.B. Bedingungen erlebt, wo ausser Andromeda, keine andere Galaxie<br />
sichtbar war, Planeten und Doppelsterne aber passabel beobachtbar waren. Fazit: Das Beobachtungsprogramm<br />
muss jeweils flexibel dem herrschen<strong>den</strong> „Seeing“ angepasst wer<strong>den</strong>!<br />
3.5 Das Beobachten von Mond und Planeten<br />
Im Gegensatz <strong>zu</strong> <strong>den</strong> lichtschwachen Nebeln wer<strong>den</strong> diese Objekte zentral und direkt beobachtet,<br />
da das Auge im Zentrum am besten für das Farb- und Kontrastsehen ausgestattet<br />
ist. Hinweise <strong>zu</strong>r Verwendung von Filtern sind im Beschrieb der einzelnen Objekte <strong>zu</strong> fin<strong>den</strong>.<br />
Das beobachtete Detail sollte jeweils ins Zentrum des Gesichtsfeldes gerückt wer<strong>den</strong>,<br />
da hier die Abbildungsqualität bei <strong>den</strong> Cassegrain Teleskopen am besten ist. Mondlicht hat<br />
auf die Planetenbeobachtung einen vergleichsweise geringen Einfluss. Wenn auch lichtschwache<br />
Nebel auf dem Beobachtungsprogramm stehen, sollte der Mond an das Ende der<br />
„Session“ verlegt wer<strong>den</strong>, da sonst infolge des Blendlichtes die Adaption (Dunkelanpassung)<br />
der Augen verloren geht.<br />
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