Vom Sonnensystem zu den Quasaren - UrsusMajor
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<strong>Vom</strong> <strong>Sonnensystem</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>Quasaren</strong><br />
3 Beobachtungstechnik<br />
3.1 Allgemeines<br />
Einige besonders „dankbare“ Objekte, wie <strong>zu</strong>m Beispiel der Orionnebel, Saturn, Jupiter, die<br />
meisten Doppelsterne, sowie der Mond, sind auch ohne Vorkenntnisse spektakulär an<strong>zu</strong>sehen.<br />
Diese sollte sich der frischgebackene Teleskopbesitzer auch als erste vornehmen,<br />
um schon mal mit einem motivieren<strong>den</strong> Erfolgserlebnis beginnen <strong>zu</strong> können. Andere, wie<br />
z.B. der Supernovaüberrest M1 und die meisten Galaxien, erfordern hingegen Hintergrundwissen<br />
und geeignete Techniken (z.B. indirektes Sehen und an die Dunkelheit adaptierte<br />
Augen), um eine Beobachtung lohnend <strong>zu</strong> gestalten. Dies sind dann eher Objekte für<br />
Fortgeschrittene. Teleskopisches Beobachten ist Übungssache. Erfahrene Beobachter können<br />
deutlich mehr sehen, als Anfänger. Bei licht- und kontrastschwachen Objekten spielen<br />
<strong>zu</strong>dem in erhöhtem Ausmass die Sichtbedingungen, sowie die individuelle Sehkraft eine<br />
wesentliche Rolle.<br />
Wie für jede Naturbeobachtung muss man sich auch hier gebührend Zeit nehmen. Ich empfehle<br />
daher, sich pro Abend maximal zwei bis höchstens drei neue Objekte vor<strong>zu</strong>nehmen.<br />
Im Fünfminutentakt von einem Nebel <strong>zu</strong>m anderen <strong>zu</strong> „zappen“ bringt nichts, es sei <strong>den</strong>n,<br />
man habe sich der systematischen Suche nach Asteroi<strong>den</strong>, Kometen oder Supernovae verschrieben.<br />
Längeres Beobachten eines Objektes enthüllt <strong>zu</strong>dem in der Regel <strong>zu</strong>nehmend<br />
mehr Details und wirkt, als positiver Nebeneffekt, auch sehr entspannend. Pausenloses<br />
Anstarren ist jedoch kontraproduktiv. Periodisch sollte daher <strong>den</strong> Augen eine kurze Pause<br />
gegönnt wer<strong>den</strong>. Es lohnt sich jeweils, die Beobachtungssession vor<strong>zu</strong>bereiten und noch in<br />
heller Umgebung eine Liste der Objekte, z.B. mit Messier-, NGC Nummern oder Koordinaten<br />
<strong>zu</strong> erstellen.<br />
Im Winter ist es wichtig, dass man sich sehr warm anzieht und die Beobachtung sofort abbricht,<br />
wenn man <strong>zu</strong> frieren beginnt. Nützliche Hilfsmittel sind <strong>zu</strong>dem heisse Wärmeflaschen,<br />
Heizkissen und Getränke. Alkohol und Kaffee sind <strong>zu</strong> mei<strong>den</strong>, da beides die Sehkraft<br />
beeinträchtigt. Wichtig sind warme Mützen, da ein wesentlicher Teil der Wärmestrahlung<br />
des Körpers über <strong>den</strong> Kopf entweicht! Es gibt Astroamateure, die für wärmende Spezialkleidung<br />
so viel Geld ausgeben, wie für das ganze Teleskop. Einzelne Astrobücher widmen<br />
diesem Thema gar ein ganzes Kapitel.<br />
3.2 Logbuchführung<br />
Das Führen eines Logbuches lässt nicht nur Veränderungen eines Objektes über die Zeit<br />
nachvollziehen, wie z.B. die Phasengestalt der Venus, der Schattenwurf Saturns auf seinem<br />
Ring oder die Neigungsänderung seiner Ringebene, „wandernde“ Sonnenfleckengruppen,<br />
etc. Es animiert auch <strong>zu</strong>m genauen Beobachten, indem man das Gesehene entweder<br />
stichwortartig beschreibt, oder skizziert. Anhand dieser Aufzeichnungen können später<br />
auch die Rotationszeiten der Sonne und einzelner Planeten, die Umlaufzeiten der Jupiter-<br />
und Saturnmonde, die Positionsänderung der Doppelsternkomponenten etc. nachgemessen<br />
und bestimmt wer<strong>den</strong>. Bei einigen Objekten habe ich da<strong>zu</strong> entsprechende Anregungen<br />
gegeben. Ein Beispiel für ein Journalblatt, wie ich es für meinen Gebrauch entworfen habe,<br />
ist im Anhang <strong>zu</strong> fin<strong>den</strong> und bei mir auch als Wordfile erhältlich. Es enthält auch einen Millimeterraster<br />
für Skizzen, sowie runde Schablonen, z.B. für die Skizzierung der Sonnenflecken<br />
oder der Marsoberfläche. Für Notizen und Skizzen verwende ich immer feinen Bleistift.<br />
So kann feiner gezeichnet und fehlerhafte Eintragungen besser korrigiert wer<strong>den</strong>. Zudem<br />
hat es sich bewährt, die einzelnen „Beobachtungssessions“ <strong>zu</strong> nummerieren und parallel<br />
Objektlisten mit entsprechender Referenzierung <strong>zu</strong> führen. Bei späteren Fragestel-<br />
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