Vom Sonnensystem zu den Quasaren - UrsusMajor
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<strong>Vom</strong> <strong>Sonnensystem</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>Quasaren</strong><br />
6.8 Kugelsternhaufen<br />
6.8.1 Einführung<br />
6.8.2 M3<br />
Kugelsternhaufen unterschei<strong>den</strong> sich in fast jeder<br />
Hinsicht von <strong>den</strong> offenen Sternhaufen. So sind sie<br />
z.B. nicht in der Milchstrassenebene <strong>zu</strong> fin<strong>den</strong>,<br />
sondern in einer Art Halo, mit einem Radius von ca.<br />
50'000 Lj um unsere Galaxie herum gruppiert, wie<br />
das Schema zeigt (Grafik aus dem Internet). Zudem<br />
enthalten sie um Grössenordnungen mehr Sterne.<br />
Etwa 150 dieser Kugelsternhaufen, mit Ansammlungen<br />
von ca. 10’000 bis <strong>zu</strong> einer Million Sternen,<br />
sind im Bereich unserer Galaxie bekannt. Einige<br />
davon vermag das 8 Zoll Teleskop in Teilbereichen<br />
problemlos in Einzelsterne auf<strong>zu</strong>lösen.<br />
Die Entstehung der Kugelsternhaufen ist noch nicht voll verstan<strong>den</strong> und deshalb Gegenstand<br />
intensiver Forschung. Eine der spektakuläreren Theorien besagt, dass unsere Milchstrasse<br />
im Laufe ihrer Geschichte kleinere Zwerggalaxien eingefangen hat, deren dichte<br />
Restkerne die Kugelsternhaufen heute bil<strong>den</strong>. Neuere Modellrechnungen haben gezeigt,<br />
dass diese Kugelhaufen gelegentlich durch die Milchstrassenebene durchtauchen und dabei<br />
jedes Mal einen namhaften Teil ihres Mitgliederbestandes an unsere Galaxie verlieren.<br />
Zu dieser Entstehungstheorie passt die Beobachtung, dass sie im Gegensatz <strong>zu</strong> <strong>den</strong> offenen<br />
Sternhaufen, meist aus sehr alten Sternen bestehen. Neuere Schät<strong>zu</strong>ngen liefern Altersangaben<br />
von weit über 10 Milliar<strong>den</strong> Jahren. Diese sind allerdings Gegenstand heftiger<br />
Debatten, da sie <strong>zu</strong>m Teil fast an <strong>den</strong> altersmässigen Grenzbereich unseres Universums<br />
heranreichen.<br />
Obwohl gravitativ mit unserer Milchstrasse verbun<strong>den</strong>, könnten Kugelsternhaufen distanzmässig<br />
fast als „extragalaktische“ Objekte betrachtet wer<strong>den</strong>. Die Kugelsternhaufen gehören,<br />
wegen ihres atemberaubend ästhetischen Erscheinungsbildes, <strong>zu</strong> meinen astronomischen<br />
Lieblingsobjekten! Das absolute Topobjekt unter <strong>den</strong> Kugelsternhaufen, der gewaltige<br />
Omega Centauri, ist leider nur von südlichen Breiten aus beobachtbar.<br />
RA =13h 42m 11.2s Dec= 28° 22' 32.0'' Februar bis August<br />
M3 ist im Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici) <strong>zu</strong> fin<strong>den</strong> und ca. 30’000 Lj von uns entfernt.<br />
Sein Durchmesser beträgt ca. 220 Lj und die Sternzahl wird auf 500'000 geschätzt.<br />
Die Entstehung neuer Sterne ist hier, wie üblich in diesen alten Kugelsternhaufen, seit langem<br />
<strong>zu</strong>m Erliegen gekommen. Allerdings wurde<br />
hier kürzlich ein junger O8 Stern entdeckt, was<br />
in der Fachwelt lange für Kopfzerbrechen sorgte.<br />
Heute glaubt man, dass solche junge Riesen<br />
in Kugelhaufen aus einer „Fusion“ mehrerer der<br />
dicht gedrängten alten Sterne entstan<strong>den</strong> sind.<br />
Mit ca. einer halben Million Sternen gehört M3<br />
<strong>zu</strong> <strong>den</strong> Paradeexemplaren der Kugelsternhaufen<br />
und besitzt <strong>zu</strong>dem die meisten veränderlichen<br />
Sterne (> 200). Dies erleichtert wesent-<br />
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