Vom Sonnensystem zu den Quasaren - UrsusMajor
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<strong>Vom</strong> <strong>Sonnensystem</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>Quasaren</strong><br />
ser für Astronauten vor Ort, teleskopisch sowieso nichts mehr <strong>zu</strong> erforschen gibt. Tatsächlich<br />
ist aber der Anblick der gestochen scharf wirken<strong>den</strong> Krater und Gebirgszüge immer<br />
wieder beeindruckend und auch für routinierte Beobachter ist es immer wieder reizvoll, mit<br />
der Handsteuerung des Teleskops, wie ein Astronaut in der Raumkapsel dem Terminator<br />
(Licht-Schattengrenze) entlang spazieren <strong>zu</strong> „fliegen“. Dieser Trennlinie entlang sind infolge<br />
des tangentialen Lichteinfalls und der dadurch langen Schatten, die Formationen besonders<br />
kontrastreich. Selbst kleine Bo<strong>den</strong>wellen in <strong>den</strong> Tiefebenen, meist bezeichnet mit<br />
Mare, Oceanus oder Sinus (Bucht), wirken fast plastisch. Eindrücklich sind auch die Zentralberge<br />
und Rillen innerhalb einiger grosser Krater <strong>zu</strong> sehen. Diese kontrastverstärken<strong>den</strong><br />
Effekte entfallen natürlich bei <strong>den</strong> vollmondnahen Phasen. Diese Zeitspanne ist daher für<br />
Mondbeobachtungen grundsätzlich ungeeignet (Ausnahme siehe unten). Hin<strong>zu</strong> kommt die<br />
enorme Blendung, die ohne geeignete Filterung (siehe unten) sogar kurzzeitige „Schneeblindheit“<br />
hervorrufen kann.<br />
5.2.4 Strahlenkrater<br />
Eine Ausnahme von obiger „Vollmondregel“ bil<strong>den</strong><br />
die für Mondverhältnisse relativ „jungen“,<br />
„nur“ hundert Millionen Jahre alten Einschlagskrater<br />
Copernikus, Tycho (siehe Bild) und Kepler.<br />
Sie enthüllen genau in dieser Phase am Besten<br />
ihre „geheimnisvollen“ langen radialen Strahlen,<br />
die weite Gebiete der Mondoberfläche überstreichen.<br />
Diese erhebliche Ausdehnung ergibt sich<br />
dadurch, dass der Mond keine "bremsende" Atmosphäre<br />
besitzt und seine Anziehungskraft nur<br />
ein Sechstel so stark ist wie auf der Erde. In Folge<br />
dessen fliegt auch der durch Meteoriten verursachte<br />
Auswurf auf seiner ballistischen Bahn viel<br />
weiter als auf der Erde. Diese Formationen sind<br />
noch so „jung“, dass die Auswurfspuren noch<br />
nicht durch kleinere nachfolgende Einschläge<br />
verwischt wor<strong>den</strong> sind. Erosion ist auf dem Mond, infolge Fehlens einer Atmosphäre, nicht<br />
existent.<br />
5.2.5 Orientierung auf dem Mond und I<strong>den</strong>tifikation topografischer Formationen<br />
Ich empfehle, einzelne interessant oder spektakulär erscheinende Formationen, anhand eines<br />
Mondatlas <strong>zu</strong> i<strong>den</strong>tifizieren. Hervorragend eignet sich dafür der elektronische Virtual<br />
Moon Atlas von Christian Legrand, welcher als Freeware vom Internet heruntergela<strong>den</strong><br />
wer<strong>den</strong> kann. Dieser liefert selbst für kleine Strukturen interessante Hintergrundinformationen,<br />
sowie Detailfotos, welche mit der eigenen Beobachtung verglichen wer<strong>den</strong> können.<br />
Überrascht bin ich immer wieder, welch kleine Details bei guten Bedingungen noch gesehen<br />
wer<strong>den</strong> können. Die I<strong>den</strong>tifikation kleiner Formationen ist manchmal nicht ganz einfach<br />
und wird deutlich erleichtert, wenn diese <strong>zu</strong>erst mit geringer Vergrösserung, z.B. im<br />
25 mm Okular im grösseren Umfeld betrachtet wer<strong>den</strong>. Für Konfusion können beim Mond<br />
die verwendeten Koordinatensysteme sorgen. Bei der Sonne und <strong>den</strong> Planeten wird normalerweise<br />
der von uns aus gesehen, rechte Kugelrand mit West und der linke mit Ost bezeichnet.<br />
Beim Mond ist jedoch bei einzelnen Atlanten und auch beim Virtual Moon Atlas,<br />
ein „astronautenorientiertes“, erdähnliches Koordinatensystem in Verwendung, d.h. Osten<br />
am rechten- und Westen am linken Mondrand (so wie sich auch die Erde vom Weltraum<br />
aus präsentiert).<br />
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