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Vom Sonnensystem zu den Quasaren - UrsusMajor

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<strong>Vom</strong> <strong>Sonnensystem</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>Quasaren</strong><br />

Kurz und vereinfacht <strong>zu</strong>sammengefasst, die zwei direkt ablesbaren Kernaussagen dieses<br />

HR Diagramms, welche für die Beobachtung wichtig sind:<br />

• Die Farbe der Sterne hängt direkt mit deren Oberflächentemperatur und Spektralklasse<br />

<strong>zu</strong>sammen. Diese wichtige Erkenntnis ermöglicht es auch dem Amateur, anhand der<br />

Sternfarbe und ohne spektroskopische Ausrüstung, bei Sternen bis <strong>zu</strong>r ca. 7. Grössenklasse<br />

die Spektralklasse, und damit die Oberflächentemperatur des Sterns sehr grob<br />

ab<strong>zu</strong>schätzen. G Sterne, mit einer Oberflächentemperatur von ca. 6’000°K, wie z.B. unsere<br />

Sonne, erscheinen gelb. Es ist sinnvoll, sich diese Farbunterschiede einmal vor Augen<br />

<strong>zu</strong> führen. Am besten eignen sich hier<strong>zu</strong> Doppelsterne mit grossem Farbkontrast<br />

(siehe 6.2).<br />

• In der gleichen Spektralklasse existieren Sterne mit wohl gleicher Oberflächentemperatur<br />

und Farbe, aber stark unterschiedlicher Leuchtkraft. So ist z.B. ohne Detailanalyse<br />

des Spektrums, oder der genauen Kenntnis der Distanz (<strong>zu</strong>r Bestimmung der absoluten<br />

Helligkeit) nicht klar, ob man nun einen nahe gelegenen Roten Zwerg unten rechts auf<br />

der Hauptreihe, oder einen weit entfernten, Roten Riesen, direkt oberhalb davon im Diagramm<br />

beobachtet.<br />

Schwierig ist es, <strong>den</strong> Farbunterschied zwischen gelben G Sternen und gelborangen K- und<br />

M- Sternen fest<strong>zu</strong>stellen. Im Teleskop erscheinen Rote Riesen wie α Orionis (Beteigeuze)<br />

oder α Scorpii (Antares) gelborange. Zur Abschät<strong>zu</strong>ng der Farbe sollte der Stern leicht unscharf<br />

gestellt wer<strong>den</strong>, da dies bei flächigen Bildern leichter fällt, als bei punktförmigen. Es<br />

gibt nur wenig wirklich rot oder orange leuchtende Sterne, meistens sog. Kohlenstoffsterne,<br />

welche immer am rechten Rand des HR Diagramms angesiedelt sind, mit <strong>den</strong> Spektralklassen<br />

M, R und N (Erläuterungen und Beobachtungsbeispiele siehe 6.3).<br />

4.10 Lebenslauf der Sterne im HR Diagramm<br />

Die einzelnen Bereiche des HR Diagramms verraten grob, in welchem Zustand oder Lebensabschnitt<br />

sich ein Fixstern befindet. Mit dem Amateurteleskop können die meisten<br />

dieser Entwicklungsstadien an zahlreichen Objekten beobachtet wer<strong>den</strong> (beachte die entsprechen<strong>den</strong><br />

Hinweise im Text!). Diese direkte Verknüpfung von Theorie und Beobachtungspraxis<br />

kommt meines Erachtens in der existieren<strong>den</strong> Einführungsliteratur <strong>zu</strong> kurz.<br />

1. Hauptreihe<br />

Aus einer Gaswolke entwickelt sich <strong>zu</strong>erst infolge Gravitation ein sog. Protostern. Sobald<br />

Dichte und Temperatur im seinem Inneren die Kernfusion von Wasserstoff <strong>zu</strong> Helium ermöglichen,<br />

beginnt er <strong>zu</strong> leuchten. Solche extrem jungen Sterne können wir „life“ in diesem<br />

noch instabilen Zustand beobachten, z.B. im Orionnebel (siehe 6.4.3) und in „Hubbles veränderlichem<br />

Nebel“ (siehe 6.4.2)! Diese instabile Phase dauert mehrere Millionen Jahre,<br />

während der Stern langsam im Diagramm von oben her auf die sog. Hauptreihe wandert.<br />

Hier angekommen, erreicht er seine volle Leuchtkraft und verbringt jetzt da die längste und<br />

stabilste Phase seines Lebens (Beispiel siehe unsere Sonne, 5.1). Welchen Platz (Spektralklasse)<br />

er hier einnimmt und für welche Dauer, hängt vorwiegend von der Masse ab, die er<br />

<strong>zu</strong> Beginn auf seinen Lebensweg mitbekommen hat.<br />

Je mehr Masse er hat,<br />

• umso heisser und heller wird ein Stern auf der Hauptreihe (dieser Zusammenhang wird<br />

auch als Masse-Leuchtkraft Relation bezeichnet)<br />

• desto weiter links und weiter oben erscheint er im Diagramm auf der Hauptreihe<br />

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