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Geschichten zum Lesen und Vorlesen.pdf

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nichts zu essen?« Rumpel lachte den Mond aus <strong>und</strong> rief:»Essen? Alberner Vorschlag! Ich schlucke hin <strong>und</strong> wieder etwasStaub, trinke ein paar Tropfen Wasser aus der Regenrinne. Mehrbrauche ich nicht. Du musst mir schon etwas Interessanteresvorschlagen, du langweiliges Mondgesicht!« Daraufhin streckteRumpel dem Mond die Zunge heraus <strong>und</strong> tobte noch heftiger inder Dachkammer als zuvor.Der Mond war verärgert über den frechen Bengel <strong>und</strong> zogsich beleidigt eine Wolke vors Gesicht. Solche Beschimpfungenwar er nicht gewohnt. Am nächsten Abend schaute der Mondnicht in die Dachkammer, da er dort den frechen Poltergeistwusste. Lieber sah er durch ein Fenster im zweiten Stock, woeine alte Dame wohnte, die keinen unnützen Lärm veranstaltete.Doch diesmal saß sie nicht wie sonst in ihrem Stuhl <strong>und</strong> las,sondern trippelte ruhelos durch das Zimmer <strong>und</strong> murmelte: »Woist nur meine Brille? Wo habe ich sie nur hingelegt?« Ohne dieBrille konnte die alte Frau nicht lesen <strong>und</strong> <strong>Lesen</strong> war doch ihreLieblingsbeschäftigung. Sie suchte unruhig weiter <strong>und</strong> vomvielen Suchen zitterten ihr schon die Hände: »Vor kurzem lagsie noch auf dem Nachttischchen, das weiß ich genau!«Da rief der Mond ihr zu: »Die Brille liegt immer noch dort,nur ist sie durch eine Zeitung verdeckt!« Zu dumm, dass die alteFrau den Mond nicht hören konnte.Die alte Frau tat dem guten Mond leid, schließlich war sieeine alte Bekannte von ihm, Da kam ihm plötzlich eine Idee:Das wäre eine sinnvolle Beschäftigung für den kleinenPoltergeist! Er könnte nachts all die Dinge suchen, die die alteFrau tagsüber verlegt hatte. Der Mond war sehr zufrieden mitdieser Idee <strong>und</strong> leuchtete in die Bodenkammer, wo er sofort denkleinen Poltergeist erblickte. »He, he, Poltergeist! Ich bin es, derMond! Ich hätte eine Beschäftigung für dich, die zudem sehrnützlich ist.« Rumpel spitzte seine Koboldohren <strong>und</strong> ließ sichneugierig erklären, worum es bei dieser Beschäftigung ging. DerMond erklärte: »Du sollst in der Wohnung im zweiten Stock-165-

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