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Geschichten zum Lesen und Vorlesen.pdf

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Das Gespenst, das vor sich selbst AngsthatteIn einem großen alten Schloss lebte einmal das kleineGespenst Benjamin. Benjamin spukte für sein Leben gern durchdas alte, <strong>zum</strong> Teil verlassene, Gemäuer. In der anderenSchlosshälfte wohnte nämlich noch der Graf mit seiner Familie.Eines Tages wurde es Benjamin zu langweilig, einfach nurherumzuspuken, ohne dass sich jemand dabei fürchtete. Alsoging er in den bewohnten Teil des Schlosses <strong>und</strong> stellte dort dengrößten Unfug an. Er versteckte die Schlüssel, verrückte Möbel,ließ Bilder von den Wänden fallen <strong>und</strong> zerbrach auch denSpiegel im Flur. Zu Spiegeln hatte Benjamin sowieso ein ganzbesonderes Verhältnis. Gespenster können sich nämlich nicht ineinem Spiegel sehen <strong>und</strong> auch die Menschen können Gespensternicht sehen, wenn sie in einen Spiegel schauen.Eines Nachts aber trieb es Benjamin nun besonders bunt, Erklaute allen Schlossbewohnern die Bettdecken, so dass sie alleeinen fürchterlichen Schnupfen bekamen. »Jetzt reicht’s!« sagteder Graf verärgert <strong>und</strong> schnupfte vor sich hin. »Wir müssenetwas gegen dieses Gespenst unternehmen!« So beratschlagtedie Grafenfamilie, wie sie es dem Gespenst heimzahlen könnte.»Ich habe eine Idee!« sagte Frederik, der jüngste Sohn desGrafen. Er flüsterte seinem Vater etwas ins Ohr <strong>und</strong> beidefingen vor Schadenfreude an zu kichern.Frederik nahm ein altes Betttuch <strong>und</strong> schnitt zwei Löcher fürdie Augen aus. Dann stellte er den Rahmen des zerbrochenenSpiegels in den Hausflur, versteckte sich <strong>und</strong> wartete ab. Alsnun Benjamin kurz nach Mitternacht wieder seine R<strong>und</strong>e durchdas Schloss drehte, kam er auch an dem vermeintlichen Spiegelvorbei. In dem Augenblick, als Benjamin an dem Spiegelvorbeischwebte, stellte sich Frederik mit dem Betttuch über demKopf in den Rahmen.-168-

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