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Geschichten zum Lesen und Vorlesen.pdf

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wollen dich nicht!« Der Junge aber schwieg still, zog seinePferde in den Stall, gab ihnen Hafer <strong>und</strong> Heu <strong>und</strong> brachte allesin Ordnung. Und wie er fertig war, ging er in die Stube, setztesich auf die Bank <strong>und</strong> sagte: »Mutter, nun hätte ich Lust zuessen. Ist’s bald fertig?« Da sagte sie ja, getraute sich nicht ihmzu widersprechen <strong>und</strong> brachte zwei große, große Schüsseln vollherein, davon wären sie <strong>und</strong> ihr Mann acht Tage satt geworden.Er aber aß sie allein auf <strong>und</strong> fragte, ob sie nicht mehr hätten.»Nein,« sagte sie, »das ist alles, was wir haben.«»Das war ja nur <strong>zum</strong> Schmecken, ich muss noch mehrhaben.« Da ging sie hin <strong>und</strong> setzte einen großen Schweinekesselvoll über das Feuer <strong>und</strong> als es gar war, trug sie es herein. »Nun,da ist noch ein bisschen«, sagte er <strong>und</strong> aß das alles noch hinein,es war aber doch nicht genug.Da sprach er: »Vater , ich sehe wohl, dass ich bei euch nichtsatt werde. Wenn du mir aber einen Eisenstab verschaffst, der sostark ist, dass ich ihn nicht vor meinen Knien zerbrechen kann,so will ich wieder gehen.« Da war der Bauer froh, spannte seinezwei Pferde vor den Wagen, fuhr <strong>zum</strong> Schmied <strong>und</strong> holte einenStab so groß <strong>und</strong> dick, wie ihn die zwei Pferde nur fahrenkonnten. Der Junge aber nahm ihn vor die Knie <strong>und</strong> ratsch!zerbrach er ihn wie eine Bohnenstange in der Mitte entzwei. DerVater spannte dann vier Pferde vor <strong>und</strong> holte einen Stab so groß<strong>und</strong> dick, wie ihn die vier Pferde fahren konnten.Den nahm der Sohn auch, knickte ihn vor dem Knie entzwei,warf ihn hin <strong>und</strong> sprach: »Vater, du kannst mir nicht helfen, dumusst besser vorspannen <strong>und</strong> einen stärkeren Stab holen.« Daspannte der Vater acht Pferde vor <strong>und</strong> holte einen so großen <strong>und</strong>dicken Stab, wie ihn die acht Pferde nur fahren konnten. Wie derSohn den bekam, brach er gleich oben ein Stück ab <strong>und</strong> sagte:»Vater, ich sehe, du kannst mir doch keinen Stab anschaffen, ichwill dann so weggehen.«-189-

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