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Geschichten zum Lesen und Vorlesen.pdf

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nässt, dass Wind dich nicht bestäubt, <strong>und</strong> du fein schön <strong>zum</strong>König kommst!«Die Braut fragte: »Was sagt mein lieber Bruder?«»Ach«, sprach die Alte, »er hat gesagt, du solltest deinegüldene Haube abtun <strong>und</strong> deiner Schwester geben.« Da tat siedie Haube ab <strong>und</strong> der Schwarzen auf <strong>und</strong> saß im bloßen Haar.So fuhren sie weiter. Nach einer Weile rief der Bruder:»Deck dich zu, mein Schwesterlein, dass Regen dich nichtnässt. dass Wind dich nicht bestäubt, <strong>und</strong> du fein schön <strong>zum</strong>König kommst!«Die Braut fragte: »Was sagt mein lieber Bruder?«»Ach«, sprach die Alte, »er hat gesagt, du mögest einmal ausdem Wagen sehen.« Sie fuhren aber gerade über ein tiefesWasser. Wie nun die Braut aufstand <strong>und</strong> aus dem Fenster sah, dastießen sie die beiden anderen hinaus, dass sie gerade ins Wasserfiel. Sie versank, aber in demselben Augenblick stieg eineschneeweiße Ente hervor <strong>und</strong> schwamm den Fluss hinab. DerBruder hatte gar nichts davon gemerkt <strong>und</strong> fuhr den Wagenweiter, bis sie an den Hof kamen. Da brachte er dem König dieSchwarze als seine Schwester <strong>und</strong> meinte auch sie wäre es, weiles ihm trüb vor den Augen war <strong>und</strong> er doch die Goldkleiderschimmern sah.Der König, wie er die gr<strong>und</strong>lose Hässlichkeit an seinervermeintlichen Frau erblickte, wurde sehr böse <strong>und</strong> befahl, denKutscher in eine Grube zu werfen, die voll Ottern <strong>und</strong>Schlangen war. Die alte Hexe aber wusste den König doch so zubestricken <strong>und</strong> ihm die Augen zu verblenden, dass er sie <strong>und</strong>ihre Tochter behielt <strong>und</strong> zu sich nahm, bis dass sie ihm ganzleidlich vorkam <strong>und</strong> er sich wirklich mit ihr verheiratete.Einmal abends saß die schwarze Braut dem König auf demSchoß, als eine weiße Ente <strong>zum</strong> Gossenstein in die Küchegeschwommen kam <strong>und</strong> <strong>zum</strong> Küchenjungen sagte: »Jüngelchenmach Feuer an, dass ich meine Federn wärmen kann!«-88-

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