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Geschichten zum Lesen und Vorlesen.pdf

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erührt hat, bleibt sie daran hängen; weil sie nun nicht wiederherunterkam, ging ihr die zweite nach <strong>und</strong> wie sie die Ganssieht, kann sie gar der Lust nicht widerstehen, ihr eine Federauszuziehen; die älteste rät ihr ab, was sie kann, das hilft aberalles nichts, sie fasst die Gans an <strong>und</strong> bleibt an der Federhängen. Die dritte Tochter, nachdem sie unten lange gewartethatte, ging endlich auch hinauf, die anderen riefen ihr zu, siesollte um Himmels Willen der Gans nicht zu nahe kommen, siehörte aber gar nicht drauf, meinte, eine Feder müsse sie haben<strong>und</strong> bleibt auch dran hängen. Am anderen Morgen nahm derDümmling die Gans auf seinen Arm <strong>und</strong> ging fort, die dreiMädchen hingen fest <strong>und</strong> mussten hinter ihm drein. Auf demFeld begegnete ihnen der Pfarrer: »Pfui, ihr garstigen Mädchen,was lauft ihr dem jungen Burschen so öffentlich nach, schämteuch doch!« Damit fasste er eine bei der Hand <strong>und</strong> wollte siezurückziehen, wie er sie aber angerührt hatte, blieb er an ihrauch hängen <strong>und</strong> musste nun selber hintendrein laufen. Nichtlang, so kam der Küster: »Ei! Herr Pfarrer, wo hinaus sogeschwind? Heute ist noch eine Kindtaufe!« Er lief auf ihn zu,fasste ihn beim Ärmel, blieb aber auch hängen. Wie die fünf sohintereinanderher marschierten, kamen zwei Bauern mit ihrenHacken vom Feld, der Pfarrer rief ihnen zu, sie sollten sielosmachen, kaum aber hatten sie den Küster nur angerührt, soblieben sie hängen <strong>und</strong> waren ihrer nun sieben, die demDümmling mit der Gans nachliefen.Er kam darauf in eine Stadt, da regierte ein König, der hatteeine Tochter, die war so ernsthaft, dass sie niemand <strong>zum</strong> Lachenbringen konnte. Da hatte der König ein Gesetz gegeben, wer sielachen machen könnte, der sollte sie heiraten. Der Dümmling,als er das hörte, ging mit seiner Gans <strong>und</strong> ihrem Anhang vor dieKönigstochter; wie diese den Aufzug sah, fing sie überlaut an zulachen <strong>und</strong> wollte gar nicht wieder aufhören. Er verlangte sienun zur Braut, aber der König machte allerlei Einwendungen<strong>und</strong> sagte, er müsste ihm erst einen Mann bringen, der einen-70-

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