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Geschichten zum Lesen und Vorlesen.pdf

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goldene Eier, jedes einen Zentner schwer. »Wer Gold hat, istfromm genug«, dachte er <strong>und</strong> schlug sich alle schwerenGedanken aus dem Sinn. Da fing das lustige Leben von neueman <strong>und</strong> dauerte so lange, bis die zwei Zentner Golddurchgebracht waren.Dann kehrte der König wieder in das Waldschloss zurück <strong>und</strong>die Prinzessin, die noch übrig war, musste die Kartoffeln sieden.Der König wollte keine Hasen im Wald <strong>und</strong> keine Vögel in erLuft mehr jagen, aber einen Fisch hätte er gerne gegessen. Damusste die Prinzessin ein Netz stricken; damit ging er zu einemTeich, der nicht weit von dem Wald entfernt lag. Weil ein Bootdarauf war, setzte er sich hinein <strong>und</strong> warf das Netz.Da fing er auf einen Zug eine Menge schöner rotgefleckterForellen. Wie er aber damit ans Land wollte, stand das Boot fest<strong>und</strong> er konnte es nicht los bekommen; er konnte sich anstellen,wie er wollte. Da kam auf einmal ein gewaltiger Walfischdahergeschnaubt: »Was fängst du mir meine Untertanen weg?Das soll dich dein Leben kosten!« Dabei sperrte er seinenRachen auf, als wollte er den König samt dem Bootverschlingen. Wie der König den entsetzlichen Rachen sah,verlor er allen Mut. Da fiel ihm seine jüngste Tochter ein <strong>und</strong> errief: »Schenk mir das Leben <strong>und</strong> du sollst meine jüngste Tochterhaben!« – »Meinetwegen,« brummte der Walfisch, »ich will dirauch etwas dafür geben. Gold habe ich nicht, das ist mir zuschlecht, aber der Gr<strong>und</strong> meines Sees ist mit Zahlperlengepflastert, davon will ich dir drei Säcke voll geben. Im siebtenMonat komm ich <strong>und</strong> hol meine Braut.« Dann tauchte er unter.Der König trieb nun ans Land <strong>und</strong> brachte seine Forellenheim. Aber als sie gebacken waren, wollte er keine davon essen<strong>und</strong> wenn er seine Tochter ansah, die einzige, die ihm nochübrig war <strong>und</strong> die schönste <strong>und</strong> liebste von allen, da war’s ihm,als zerschnitten tausend Messer sein Herz. So gingen sechsMonate herum <strong>und</strong> die Königin <strong>und</strong> die Prinzessin wusstennicht, was dem König fehlte, der in all der Zeit keine vergnügte-206-

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