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SPANNENDE PERSPEKTIVEN - Werkzeug und Formenbau

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TRENDS & INNOVATIONENStrategieWelche Materialien kommen Ihrer Erfahrung nach in der Großteilebearbeitungzum Einsatz?Wir wissen, dass auf unseren Maschinen ein weites Spektruman Materialien verarbeitet wird – von Kunststoff überAluminium <strong>und</strong> Gusswerkstoffen bis hin zu hochliegiertemMaterial. Jeder Werkstoff hat für die Bearbeitung seine Eigenheiten.Kunststoff <strong>und</strong> Aluminium verlangen hauptsächlichhohe Drehzahlen, kombiniert mit einer exzellenten Maschinendynamik.Harte <strong>und</strong> zähe Materialien verlangen wiederumeine hohe Steifigkeit der Maschine <strong>und</strong> in der Regelauch materialspezifische Anpassungen, um Prozesse zu verbessern.Was bringt die Zukunft in Sachen Komplettbearbeitung?Aus unserer Sicht bringt die Zukunft eine weitere Kombinationder Bearbeitungen, vom Drehen, Fräsen, Bohren, Gewindeschneidenbis hin zum Schleifen <strong>und</strong> Rollieren. Die Teilewachsen im Umfang, <strong>und</strong>die Bearbeitungen werdenkomplexer. Wir wollenuns hier vom übrigenMarkt differenzieren <strong>und</strong>uns mit anwenderspezifischenLösungen hervorheben.Wo andere Maschinenbaueraufhören odersich nicht mehr trauen,dort steigt Unisign ein. Denn der Trend geht auch bei der Bearbeitunggroßer <strong>Werkzeug</strong>e künftig ganz klar zur komplexenKomplettbearbeitung.Auch bei Losgröße 1 hört man immer mehr den Ruf nach einer Automatisierung– ist das denn sinnvoll?Sehen Sie, Herr Pergler, es gibt hierfür keine feste Richtlinie.Alles ist abhängig von dem Produktportfolio der Anwender.Hat ein Anwender eine kleine Serie oder hat er verschiedeneWerkstücke aus einer größeren Produktfamilie, kann dies dieFrage nach einer Automatisierung entscheidend beeinflussen.Ab einer bestimmten Teilgröße, wenn beispielsweise einGroßwerkzeug über eine Woche lang auf einer Maschine bearbeitetwird, lohnt es sich aus unserer Sicht jedoch nichtmehr, zu automatisieren. Unserer Ansicht nach bestimmt dasVerhältnis zwischen Bearbeitungszeit <strong>und</strong> Rüstzeit, ob essinnvoll ist, zu automatisieren oder nicht. Wer sich hier nichtsicher ist – wir gehen immer gern mit Anwendern in den Dialog,um festzustellen, was für sie das wichtigste Kriteriumist.Was ist derzeit Ihr größtes Projekt?Es liegt zugegebenermaßen außerhalb des <strong>Werkzeug</strong>- <strong>und</strong><strong>Formenbau</strong>s: Momentan sind wir dabei, die letzten zwei Maschinenbei einem weltmarktführenden Unternehmen in derBergbau-Ausrüstung zu installieren, wo wir eine Halle fastnur mit Unisign-Maschinen liefern durften. Unsere Maschinenbei diesem Anwender in Schweden können Teile vonDurchmesser 750 bis zu 4500 mm bearbeiten. Da macht übrigensdie Automatisierung in XXL Sinn: Alle Maschinen sinddort mit automatischem <strong>Werkzeug</strong>wechsel, Kopfwechsel <strong>und</strong>Palettensystem ausgestattet, um so eine maximale Spindelzeitzu erzielen. Dazu haben wir einige anwenderspezifische Köpfeentwickelt, womit wir die Bearbeitungsprozesse weiter optimierenkonnten.Was sollte ein Einsteiger in die Großteilebearbeitung Ihrer Meinungnach unbedingt beachten?Er sollte beachten, dass Großteilebearbeitung nicht nur dieInvestition in eine große Maschine bedeutet, sondern aucheine andere Philosophie der Bearbeitung erfordert. Wenn einTeil lange auf einer Maschine ist, spielt das Umfeld mit einegroße Rolle. Bei kleineren Teilen sind Zykluszeiten oft sokurz, dass das Umfeld kaum Einfluss hat, aber bei großen Teilen,die lang auf einer Maschine laufen, kann die gewünschteGenauigkeit etwa bei wechselnden Umgebungsbedingungenschon verloren gehen.Was sollte der Anwender bei der Wahl seines Maschinenpartners berücksichtigen?Er sollte sehr genau darauf achten, dass ihn sein potenziellerPartner so gut wie möglich unterstützt, unter anderem mitden entsprechenden Schulungen der Mitarbeiter. Ein weitereswichtiges Feld ist dief<strong>und</strong>ierte Produktionsberatung<strong>und</strong> die Begleitungbis zu Turnkey-Projekten.Gerade in der Großteilebearbeitunggilt: Der Anwenderbraucht keine Maschine,sondern eine Lösung.Wir möchten das Wissenunserer Anwender kombinierenmit den Stärken unserer Maschinen – <strong>und</strong> so ein echterPartner in Sachen Produktivität sein.„Der Trend geht auch bei derBearbeitung großer <strong>Werkzeug</strong>ekünftig ganz klar zur komplexenKomplettbearbeitung.“Paul van Ruth, UnisignWie hoch ist die Fertigungstiefe bei Unisign?Unsere Fertigungstiefe ist sehr hoch <strong>und</strong> liegt bei r<strong>und</strong> 90Prozent. Sie liegt deshalb so hoch, weil wir extrem viel Wertauf Qualität legen <strong>und</strong> deshalb alle Schlüsselfaktoren selbst inder Hand haben wollen. Daneben finden wir es extrem wichtig,das Geschäft unserer Anwender zu verstehen <strong>und</strong> hierselbst gut zu sein. Das können wir nur, wenn wir die Bearbeitungstechnologien<strong>und</strong> Strategien verstehen <strong>und</strong> verbessernkönnen. Und Unisign-Maschinen werden auf Unisign-Maschinenhergestellt – nur so, mit der täglich gelebten Erfahrungaus unserer eigenen Fertigung, können wir unsere Maschinenzu zuverlässigen Produktionsmitteln weiterentwickeln.40 Jahre Unisign – was ist so besonders an Ihrem Unternehmen?Das Besondere an Unisign ist, dass für uns die Lösung zählt,wobei für uns ganz klar der Anwender einen Namen <strong>und</strong> einGesicht hat. Wir legen viel Wert auf eine tragfähige, vertrauensvolle<strong>und</strong> lebendige Partnerschaft mit unseren Anwendern.Wir können schließlich viel voneinander lernen <strong>und</strong>uns so auch gegenseitig verbessern. Auf der anderen Seitesind es natürlich unsere Mitarbeiter, die versuchen, stets dieoptimale Lösung für den Anwendungsfall zu erreichen. Eskommt übrigens durchaus vor, dass ein Anwender selbstverständlichin enger Absprache mehr zum gleichen Preis bekommt,als er zunächst gefordert hat. Einfach aus dem Gr<strong>und</strong>,dass unsere Tüftler eine Lösung gef<strong>und</strong>en haben, die ebennoch besser passt. Auch wenn solch eine „Übererfüllung“ betriebswirtschaftlichvielleicht zunächst aus der Perspektive einesMaschinenherstellers wenig sinnvoll scheint – in der Partnerschaftmit den Anwendern zahlt sich diese Einstellungdurchaus aus.werkzeug&formenbau · Mai 201357

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