Große Kreisstadt <strong>Weingarten</strong><strong>Stadt</strong>planungsamt2.2 Tiere2.2.1 Fledermäuse (FFH-Richtlinie 92/43)Im Rahmen von Sanierungsarbeiten in der Basilikakuppel 2004 wurden neun Fledermausarten nachgewiesen.Im Rahmen einer natur- und artenschutzrechtlichen Bewertung wurde 2009 von W. Löderbusch undL. Ramos beobachtet, dass deren Flugrouten über den Kreuzbergweiher Richtung Südosten in den Haslach-/Altdorfer Wald führen.Abb. 16: Flugrouten der Fledermäuse aus der BasilikaDie durchgehende Bebauung entlang der Waldseer Straße bietet kaum eine Strukturkulisse für Fledermausroutenin Ost-West-Richtung. Der Gehölzstreifen entlang der Scherzach ist in weiterer Umgebung die einzigeStrukturkulisse als Fledermausroute für Fledermäuse aus den Hausgärten, der Dauerkleingartenanlageoder dem Marienfriedhof in Jagdgebiete wie das Landschaftsschutzgebiet "Storchenschnabel" oder die"Schussenauen".Abb. 17: Strukturkulisse für Flugrouten von Fledermäusen vom Untersuchungsraum in das Landschaftsschutzgebiet"Storchenschnabel" bzw. die SchussenauenAußer an den älteren Bäumen innerhalb des Uferstreifens der Scherzach bzw. entlang dem Fußweg amGewerbegebiet "Hähnlehof" (Birke und Silberweiden) konnten keine Astlöcher ausgemacht werden. Dieübrigen Bäume – auch im Marienfriedhof – sind noch nicht alt genug, um den Fledermäusen Sommer- oderTagesquartiere anzubieten. Insgesamt erscheint das Gebiet außer als Strukturkulisse zur Querung in Ost-Westrichtung entlang der Scherzach für das Vorkommen von Fledermäusen uninteressant.BP 156 „Kuenstraße Nord“, <strong>Ökologischer</strong> <strong>Erläuterungsbericht</strong> S. 10 von 55
Große Kreisstadt <strong>Weingarten</strong><strong>Stadt</strong>planungsamt2.2.2 VögelDie ornithologischen Beobachtungen von L. Ramos im Bereich 4 (Humusdeponie) durchgeführt.RLDRLBWVRL § Status (Brutvögel mithellgrauen Feldern markiert– in Klammern ist die AnzahlReviere dargestellt)BrutökologieAmsel - - - b Brutvogel (5) FreibrüterBachstelze - - - b Nahrungsgast GebäudebrutBlaumeise - - - - Nahrungsgast HöhlenbrüterBuchfink - - - b Brutvogel (3) Freibrüter Bäume > 2m HöheBuntspecht - - - b Nahrungsgast HöhlenbrüterDistelfink - - - b Brutvogel (2) Freibrüter Bäume > 2m Höhe, Brut im Arealund an der Scherzach Höhe ArealEichelhäher - - - b Nahrungsgast Freibrüter Bäume > 2m HöheElster - - - b Brutvogel (1) FreibrüterFeldsperling V V - b Nahrungsgast (6-8) Höhlenbrüter Friedhof, GebäudeGartenbaumläufer - - - b Nahrungsgast Halbhöhlenbrüter, Brut ScherzachgehölzeGartengrasmücke - - - b Brutvogel (1) FreibrüterGirlitz - V - b Brutvogel (1) Freibrüter Bäume > 2m HöheGrauschnäpper - V - b Brutvogel (2) Freibrüter, HalbhöhlenbrüterGrünfink - - - b Brutvogel (3) Freibrüter Bäume > 2m HöheHausrotschwanz - - - b Nahrungsgast Siedlungsbereich, Halbhöhlenbrüter – BrutGebäudeHaussperling V V - b Nahrungsgast Gebäudebrüter SiedlungHeckenbraunelle - - - b Brutvogel (1) Freibrüter Bäume < 2m HöheKernbeißer - - - b Brutvogel (1) Freibrüter Bäume > 2m Höhe, GehölzeScherzach Höhe ArealKleiber - - - b Brutvogel (1) Höhlenbrüter, Gehölze Scherzach HöheArealKohlmeise - - - b Brutvogel (2) Höhlenbrüter Gehölze Scherzach, FriedhofMauersegler - V - b Nahrungsgast Bis zu 15 Ex. jagend beobachtetMäusebussard - - - s Nahrungsgast Wiese, Ansitz GehölzeMehlschwalbe V 3 - b NahrungsgastMönchsgrasmücke - - - b Brutvogel (4) Freibrüter Bäume < 2m HöheRabenkrähe - - - b Brutvogel (1) Freibrüter Bäume > 2m Höhe, GehölzeScherzach Höhe ArealRauchschwalbe V 3 - b NahrungsgastRingeltaube - - - b Brutvogel (1) Freibrüter Bäume > 2m Höhe, GehölzeScherzach Höhe ArealRohrammer - - - b Rastvogel 4 Ind. 27.03.12Rotkehlchen - - - b Brutvogel (1) Freibrüter < 2 mRotmilan - - I s NahrungsgastSchwanzmeise - - - b Brutvogel (1) Freibrüter Bäume > 2m HöheSchwarzmilan - - I s NahrungsgastSingdrossel - - - b Brutvogel (1) Freibrüter Bäume > 2m HöheStar - V - b Nahrungsgast HöhlenbrüterStieglitz - - - b Brutvogel (2) Freibrüter Bäume > 2m HöheSumpfmeise - - - b Brutvogel (1) Höhlenbrüter, ScherzachSumpfrohrsänger - V - b Brutvogel (1) FreibrüterTürkentaube - V - b Brutvogel (1) In einer Weide südlichen Teil UGZaunkönig - - - b Brutvogel (1) Freibrüter < 2 m HöheZilpzalp - - - b Brutvogel (4) Freibrüter > 2 m HöheTabelle 1: Beobachtungen bei den Begehungen am 27.03., 08.05., 10.06. und 01.08.2012 von L. Ramos. Status in der Roten ListeDeutschland Südbeck et al. 2008 ● RL BaWü: Status i. d. RL BaWü Hölzinger et al. 2007 Kategorien: 2 = stark gefährdet, 3=gefährdet,V = Vorwarnliste, -= nicht eingestuft, NE= nicht eingestuft, ● VRL/VSR Anh. I: Art des Anhangs 1 der Vogelschutzrichtlinie, VSR Art.4(2): Zugvogelarten nach Artikel 4(2) der Vogelschutzrichtlinien und BNatSchG: b = besonders geschützte Arten, s = streng geschützteArten ● Status: BV = BrutvogelInsgesamt wurden von L. Ramos 40 Vogelarten beobachtet. Drei Arten (Mäusebussard, Schwarz- undRotmilan) sind nach dem BNatSchG streng geschützt, sie waren als Nahrungsgast unterwegs. Mehl- undRauchschwalbe gelten nach der Roten Liste Baden Württemberg als gefährdet, Feld- und Haussperling, Girlitz,Grauschnäpper, Mauersegler, Star Sumpfrohrsänger und Türkentaube stehen in der Vorwarnliste. Sperlinge-und Schwalben stehen in der Roten Liste Deutschlands auf der Vorwarnliste. Wie wichtig derBP 156 „Kuenstraße Nord“, <strong>Ökologischer</strong> <strong>Erläuterungsbericht</strong> S. 11 von 55