Große Kreisstadt <strong>Weingarten</strong><strong>Stadt</strong>planungsamtInsgesamt bietet dieser Bereich sehr gute Lebensbedingungen für Zauneidechsen.Abb. 22: Zwei Zauneidechsenweibchen am Rand des Böschungsfußes und im Gras, ein Männchen beim Trinken auf einerDachpappe und ein Jungtier von 2012 auf der Flucht am Böschungsfuß der östlichen Deponiehälfte von E. HommelBereich 5: MarienfriedhofDieser Bereich wurde hauptsächlich wegen dem potenziellen Vorkommen von Zauneidechsen betrachtet.Laut Aussagen von Friedhofsmitarbeitern und Besuchern leben hier einige Zauneidechsen, die sich auf denGrabrändern sonnen. Im Feld VI, dem Bereich mit der einzigen zusammenhängenden Heckenstruktur undalten Eiben (s. Abb.15), konnte am 26.07.2012 ein Männchen beobachtet werden, das sich aber sehrschnell unter der Hecke verkroch. Insgesamt ist die Population der Zauneidechsen hier deutlich niedriger alsim Bereich der Humusdeponie.Die Bereiche 1, 2 und 3 des Untersuchungsraumes bieten durch die monotone Wiesen- bzw. landwirtschaftlicheNutzung wenig bzw. schlechte Habitatstrukturen für Zauneidechsen und andere Reptilien.2.2.5 InsektenHeuschreckenDie Ruderalfläche der Humusdeponie (Bereich 4) bietet hervorragende Lebensbedingungenfür Heuschrecken. cken. Insgesamt ist hier eine sehr hohe Populationsdichte an Heuschrecken vorhanden im Ge-gensatz zu den übrigen Bereichen. Selbst auf der Wiese westlich von der Deponie konnten keine Heuschre-cken beobachtet werden.BP 156 „Kuenstraße Nord“, <strong>Ökologischer</strong> <strong>Erläuterungsbericht</strong>S. 16 von 55
Große Kreisstadt <strong>Weingarten</strong><strong>Stadt</strong>planungsamtAbb.23: Rote Keulenschrecke (links, E.Hommel) und Sichelschrecke (rechts, Beibeobachtung v. L. Ramos)Das Weibchen der Roten Keulenschrecke (Gomphocerippus rufus) ist gut zu erkennen an der dunkel abgesetztenhellen Fühlerspitze (die beim Männchen auch noch verdickt ist). Ein typischer Bewohner von dichte-rer, hochwüchsiger Vegetation wie Brache, Brombeergebüsche, Staudenfluren.Die Sichelschrecke (Phaneroptera falcata), kommt hier in nicht allzu dichten, sonnenexponierten Brachen öftervor. Beide Arten sind weder nach BNatSchG geschützt noch in den Roten Listen genannt.SchmetterlingeBeobachtet wurden: Pfauenauge (Inachis io), C-Falter (Polygonia c-album), Kleiner Fuchs (Nymphalisurticae), Distelfalter (Cynthia cardui), Großer Kohlweißling (Nymphalis brassicae), Hauhechelbläuling(Polyommatus icarus) (E.Hommel u. L. Ramos als Beibeobachtung im Bereich 4) und Waldbrettspiel(Pararge aegeria).Von diesen Arten ist nur der Hauhechelbläuling nach dem BNatschG besonders geschützt, in den Roten Lis-ten ist er jedoch nicht erwähnt.Abb. 24: C-Falter, Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge und Waldbrettspiel (E. Hommel)Der Lebensraum des Hauhechelbläulings umfasst offene Bereiche, e, die feucht bis trocken sein können. Dazugehören unter anderem blütenreiche, nicht überdüngte Glatthaferwiesen an Böschungen, Dämmen, Feld-fluren und Feuchtstandorte wie Kohldistelwiesen. Seine Eier legt er unter anderem an jungen, noch nichtblühenden Pflanzen des Hornklees. Obwohl im Untersuchungsraum keine Hauhechel wuchs, findet er hiermit Hopfenklee, Weißklee, Hornklee und der bunten Kronwicke genug Raupenfutter. Er konnte auf derwestlichen Deponiehälfte sowie auf der Wiese (Bereich 2) westlich davon beobachtet werden.Der Kleine Fuchs kommt fast überall vor und überwintert in Häusern. Seine Raupen finden in den Brennesselbeständenbeste Nahrungsvoraussetzungen. Im Gegensatz zum selteneren Großen Fuchs hat er braun-schwarze Flecken und eine blaue Fleckenreihe an den Flügeln.Während die Falter des Tagpfauenauges auf Kleefeldern und Blumenbeeten umherfliegen, entwickeln sichdie Raupen auf Brennnesseln. Wer im Winter "eingefrorene Falter" auf dem Dachboden findet, sollte siedort belassen, bis sie im Frühjahr wieder Nektar finden.Normalerweise sitzt das Männchen des Waldbrettspiels im Halbschatten auf Blättern an Waldrändern oderauf Waldlichtungen (u.a. Auwälder) und verteidigt sein Revier. Die Falter saugen nicht nur an Blüten son-dern auch an Baumsäften und reifen Früchten. Die hellgrüne Raupe frisst verschiedene Waldgräser. Auffalaufden Flügeln des lend sind die schwarzweißgekernten Augenflecke Männchens.BP 156 „Kuenstraße Nord“, <strong>Ökologischer</strong> <strong>Erläuterungsbericht</strong>S. 17 von 55