Schema der Gefäß- und Drüsensteuerung durch 2 sich balancierende Regelkreise:1) Gefäßerweiternd und sekretionssteigernd:• Neuropeptide NP I: Vasoaktives Intestinalpolypeptid, Histidin.• Parasymphatisch (cholinerg)2) Gefäßverengend und sekretionshemmend (grau):• NP II: Neuropeptid Y, Somatostatin, Neurotensin• Sympathisch (adrenerg): Noradrenalin• humoral: Adrenalin1. Regelkreis CortexKlimareizeTransmitterGanglienHypothalamusAxonreflex\\\\////\\\(SP)(NP I)(NP II)Gg. GasserisensibelparasympathischN. petrosus majorGg. pterygo-palatinumFazialis-KerngebietklimatisierteAtemluftwirkt überLungeauf O 2, CO 2, pHdes BlutesN. petrosus profundussympathischAdrenalinVasopressinACTHGg. cervicalisHumorales2. RegelkreismedullärbulbäreZentrenTh 1-5Presso-, Chemorezeptoren, periphe NervenBild 17.5.2 Nichtallergische hyperreaktive RhinitisDa es keine direkten Nachweise gibt, sind 3 Punkte zu beachten:1) Hinweise für eine Allergie (ggf. allergische Basisdiagnostik):• Eine vorher nicht vorhandene, beidseitig blockierte <strong>Nasenatmung</strong>, ohne odermit nicht-eitriger Sekretion oder Irritation, ohne entzündliche oder medikamentöseUrsachen• Allergien (Rhinitis pollinosa, Asthma, Neurodermatitis) oder Hyperergien(Rheuma, Erythema nodusum usw.) sowie Migräne, Unverträglichkeiten vonSpeisen oder Medikamenten in der Familien- (FA) oder Eigenanamnese (EA)30
• Weitere gehäufte Organmanifestationen in der FA oder EA (z.B. Bronchitis)• Beginn der Symptome im jugendlichen oder mittleren Alter• Beginn bei Änderungen des gewohnten Milieus (Wohnung, Beruf, neueKosmetik-, Hygieneartikel, Kleidung, Tierkontakte, Neuanschaffungen usw.)• Auffällige expositionelle Bezüge zu Zeit, Ort, Tätigkeit• (Gesamt IgE und Interleukin 4 erhöht)2) Eosinophile Formen – Auslösende Ursachen:• NARES (non-allergic rhinitis with eosinophilia syndrome). Umstritten!• Pseudoallergie. Nicht-IgE-vermittelte Effektorstimulierung (möglicheStörung im Arachidonsäure-stoffwechsel). Keine vorausgehende Sensibilisierung.Überwiegend ein Problem oral zugeführter Stoffe: Nahrungsmittelund ihre Additiva, Medikamente, besonders Analgetica (ASS usw.). Beginnoft mit Obstruktion und Gesichtsrötung. Oft die einzigen Symptome, ohnedie bekannten dramatischen Asthmaanfälle. Auslösend:Pharmakologische Liberatoren unspezifische Einwirkungen externe Zufuhr von:z.B. Acetylsalicylsäure, z.B. Erdbeeren Histamin: Sauerkraut,NahrungsmitteladditivaWeineSerotonin: BananenThyramin: Schokoladeusw.Komplementsystem Mastzelle Effektorzelle3) Nicht-eosinophile Formen – Auslösende Faktoren:• Direkte Reize (irritativ-toxisch) der Nasenschleimhaut (Lösungsmittel, Formaldehyd,flüchtige Chloride, Basen, Säuren usw., Dekongestivamissbrauch)?• Fernreize (reflektorisch) optischer Art (Blendung), geschmacklicher Art(Gewürze), mechanischer Art, thermischer Art (kalte Füße, Zug)? MeistensNiesen und/oder starke wässrige Sekretion (sneezer).• Lageabhängigkeit (meist Obstruktion der tiefer liegenden Seite)?• Psychischer Faktor (Stressnase)?• Hormoneller Faktor (Schwangerschaft, Pupertät, Schilddrüsenerkrankung)?• Medikamente (zentrale α-Sympathomimetika, Antisympathomimetika,1-Rezeptorblocker, Sekalealkaloide, Anticholinergika, Antihistaminika, Antidepressiva,ACE-Hemmer, hormonelle Kontrazeptiva?Arzneimittelunverträglichkeit: Von Toxizität spricht man bei Überdosierung,von Intoleranz bei normaler Dosierung, von Idiosynkrasie bei Metabolismusdefekten.31