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JAHRGANG 44 HEFT 2 MARZ/APRIL 1993

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wahre Form zeige, em Hinweis, der im Zusammenhangmit der Diskussion um den Status von Stanhopea nigroviolaceasehr wichtig ist. Leider hat der Kunstlerkeine Blme vonder Seite gezeichnet, so daB die exakteForm de( Lippe, vor allem des Hypochiles, nicht ersichthchiSt. Aus der Beschreibung indessen geht klarhervor, daB das Hypochil auf der Unterseite konvex,·d. h. eingedruckt ist. Obwohl die Ersterwahnung L1ND­LEYs kelne Beschreibung ist, wird LINDLEY als Autorzitier!. also korrekterweise Stanhopea tigrina Batemanex Lindley.Entsprechend der groBen Bekanntheit von Stanhopeatigrina und den spektakularen Bluten wurden in derFoige von verschiedenen Autoren eine Vielzahl vonVarietaten beschrieben. Die meisten davon sind alsreine Farbvarianten anzusehen. Lediglich eine davon,Stanhopea tigrina var. nigroviolacea Morren, kann alseigentliche Varietat angesehen werden. Diese Varietatwurde nach einer bei SAEGHER in Belgien kultiviertenPflanze 1845 von Charles MORREN beschrieben undspater von BEER (1854) zu einer eigenen Art, Stanhopeanigroviolacea (Morren) Beer, erhoben. Es war vorall em George KENNEDY, der sich im Orchid Digest1977 mit der Problematik von Stanhopea tigrina undStanhopea nigroviolacea auseinandersetzte und diebeiden Taxa auch einzeln nebeneinander abbildete,zusammen mit den Originaltafeln aus Orchids ofMexiko and Guatemala von BAT~AN und der Tafelvon Stanhopea tigrina var. nigroviolacea von MOR­REN. SeineAbbildung von Stanhopea tigrina zeigt eineEinzelblute mit deutlich eingedrucktem Hypochil undschmaleren Hornern, die Blutenfarbe ist gelb mit graben, zum Teil ineinander ubergehenden roten Fleckenauf den Sepalen und Petalen. Stanhopea nigroviolaeeadagegen hat nach KENNEDYs Abbildung deutlichbreitere Horner, ein nicht eingedrucktes Hypochil undbis auf die Spitzen fast einheitlich dunkelrot gefarbteSepalen, lediglich die Petalen sind auf gelbem Grundgrab dunkelrot gefleckt. Sieht man beide Taxa so direktnebeneinander, so sind tatsachlich deutliche Unterschiedeohne wei teres erkennbar. Zu diesen Angabenist zu bemerken, daB sowohl von Formen mit schmalerenHornern und eingedrucktem Hypochil, also vonStanhopea tigrina sensu KENNEDY, als auch von Formenmit breiten Hornern und bauchigem, nicht eingedrucktemHypochil, also Stanhopea nigroviolaceasensu KENNEDY, Farbvarianten bekannt sind, die derjeweils anderen Art entsprechen. Die Farbung kannalso nicht als Kriterium herangezogen werden. Ebensolassen sich die Verbreitungsgebiete der beiden "Arten"nicht unterscheiden, weder geographisch noch in derHbhenlage. Uber die Duftzusammensetzung und denBestauber der beiden "Arten" liegen bisher keine umfassendenUntersuchungen vor. Die wenigen vorl iegendenResultate bezuglich Duftzusammensetzungsind schwer interpretierbar, weil nicht klar ist, von wel-Tafel von Slanhopea ligrina Bateman ex Lindley aus Edwards's Botanical Register (12: t. 1, 1839)Foto: R. Jenny Tafel 7 von Stanhopea tigrina Bateman ex Lindley aus Orchids of Mexico and GuatemalaFoto: R. Jenny Die Orchidee <strong>44</strong> (2), <strong>1993</strong> 67

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