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JAHRGANG 44 HEFT 2 MARZ/APRIL 1993

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entsprechender Wiesen dar sowie eine zu starke Verbuschung.In Deutschland kommt diese Art hauptsiichlichin Mittel- und Sliddeutschland vor. Die Verbreitungslibersicht(KONKELE und WILLING 1976)zeigt deutlich, daB Gebiete ohne Kalkuntergrund gemiedenwerden, wie z. B. der Schwarzwald, das Fichtelgebirgeund der Bayerische Wald. Die Besiedelungvon FluBauen (und dort gerne auf Hochwasserdiimmen)zeigt die Verbreitung Z. B. in Slid-Bayern. Liingsder Donau und ihrer Zufllisse von Sliden (Iller, Lech,Isar, Inn) sind Verbreitungsschwerpunkte. In den BayerischenAlpen geht dieses Knabenkraut bis in Hohenvon etwa 900 m. Flir die Schweiz werden sogar Hohenbis zu 2000 m genannt. In Norddeutschland gibt esnur zerstreute Standorte, Z. B. in Niedersachsen, Brandenburgund Mecklenburg-Vorpommern. In Schleswig.-Hoisteinist Orchis militaris ganz ausgestorben.Obwohl diese Orchidee in Deutschland noch verhiiltnismiiBiggut vertreten ist, sind jedoch die Bestiindean vielen Standorten zurlickgegangen und so mancherStandort wurde ganz vernichtet. Die Bllitezeit ist jenach Hohenlage von Mitte Mai bis Ende Juni.Ais sog. submediterran-eurasiatische Orchideenart istdas Helm-Knabenkraut von Nordspanien und Norditalienliber Mitteleuropa bis nach Slidsibirien und biszur Halbinsel Krim und zum Kaukasus verbreitet. Esberlihrt punktformig Slidengland, Slidschweden unddie Inseln Gotland und Oland. In England galt es ab1920 als ausgestorben. Vor etwa 40 Jahren wurdenaber wieder 3 Standorte entdeckt, die wohl auch heutenoch existieren und streng geschlitzt sind (LANG1989). Die slidlichsten Vorkommen befinden sich mitEinzelfunden in den nordgriechischen Bergen, Z. B. imGebiet des Hohen Olymp (KALOPISSIS 1992).Das stattliche und attraktive Helm-Knabenkraut stehtals Orchidee des Jahres <strong>1993</strong> nur stellvertretend flirdie in unserer Heimat vorkommenden etwa 60 Orchideenarten,die aile unter Naturschutz stehen, damitsie auch von den kommenden Generationen noch amNaturstandort in Augwschein genommen werdenkonnen. Besonders dem Orchideenschutz haben sichdie "Arbeitskreise Heimische Orchideen (AHO)" verschrieben,indem sie durch artgerechte Pflege bzw.Pacht und Kauf entsprechender Biotope die Orchideenvielfalterhalten wollen. In fast jedem deutschenBundesland gibt es einen solchen Arbeitskreis. Wersie ideell und/oder materiell unterstlitzen mochte,kann liber die in dieser Zeitschrift auf den vorderenKlammerseiten aufgelisteten Ad ressen von inzwischen11 AHO Kontakt aufnehmen.literatur:(1] BAUMANN, H. , S. KUNKELE & R. LORENZ (1989): Dienomenklatorischen Typen der von LlNNAEUS ver6ffentlichtenNamen europaischer Orchideen. in "Mitteilungsblatt.Arbeitskreis Heimische Orchideen, Baden-Wurttemberg".vol. 21 (3).(2] KALOPISSIS, J. (1992): Zum Vorkommen von Orchis militarisL. in Griechenland. in "Mitteilungsblatt. Arbeitskreis HeimischeOrchldeen, Baden-Wurttemberg". vol. 24 (2):392- 397.(3] KUNKELE, S. & E. WILLING (1976): Interimskarten zur Verbreitungder Orchideenarten in Mitteleuropa (1. Fassung).in "Mitteilungsblatt. Arbeltskreis Heimische Orchideen. Baden-Wurttemberg".vol. 8 (2/3): 55.(4J LANG, D. (1989): A Guide to the Wild Orchids of GreatBritain and Ireland. Oxford University Press.(5J RYSY, W. (1992): Klein und unscheinbar - das GroBe Zweiblatt(Listera ovata) als Orchidee des Jahres 1992. in "DieOrchidee". vol. 42 (2): 83-85.Wolfgang Rysy, NoetherstraBe Sa, 0-8520 ErlangenClarence KI. HorichI. B.Stanhopea gibbosa und Stanhopea costaricensis zu HauseSummary: Biotopical and ecological habitat characteristics with some notes on the importance of microclimatical conditionsare described for two uncommon Central American Stanhopeas.Orchideenjagd im Urwald ist spannend, aber wahrhaftignicht gerade bequem. So darf man die beruhmteGolden Gate Bridge von San Francisco, Kalifornien,beileibe nicht mit der bei jedem Schritl munter auf undab schaukelnden, steinalten Hiingebrucke liber denunteren Rio Blanco (Rio Para) vergleichen. Aber willman in der mittleren Meseta Central noch Stanhopeagibbosa finden, dann muB man wohl oder libel in diesesEngtal hineinkrabbeln.Der Rio Para bildet hier die Grenze der Provinzen SanJose und Heredia. Die famose Brucke, falls sie nichtinzwischen das Zeitliche gesegnet hat, liegt ca. '/' kmnordlich vom ZusammenfluB des Rio Para (auch RioBlanco genannt) mit dem Rio Virilla. Sie ist auf halbemWege zwischen Santa Rosa und San Jeronimo de Moraviain nordwestlicher Richtung und San Luis de Herediaim Westen. Vielleicht ist sie sogar auf einem topografischenMeBtischblatt eingezeichnet.Pflanzengeografisch stellt dieser nahezu ailerletztenoch ursprlingliche Nebelwaldsektor die unmittelbareUbergangszone zwischen der halbjiihrig trockenenpazifischen Region und dem ganzjiihrig vom atlantischenWolkennebel erfaBten, sHindig luftfeuchten Gebietder La-Palma-Senke innerhalb der mittleren CordilleraCentral dar. Diese Zone bei Santa Rosa mit ca.1350-1400 m hat noch temperiertes Klima. Von denLuftstromungen der pazifischen Meseta Central beeinfluBt,losen sich hier die letzten WolkennebelschwadenDie Orchidee <strong>44</strong> (2), <strong>1993</strong>77

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