JAHRGANG 44 HEFT 2 MARZ/APRIL 1993
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Orchis canariensis Lindl.Fata: H. Uippledichten , einseitswendigen Infloreszenz zusammengefaBt. Auf dem Kanarischen Archipel kommt sie auf allen grbBeren Inseln auBer Fuerteventura und Lanzarote vor. Sie besiedelt vorwiegend Nadel- und Lorbeerwalder, Sbschungen sowie Weg- und StraBenrander. Auf Teneriffa konnte ich sie in groBer Zahl im bstl ich gelegenen Anagagebirge finden . Sie war dort Mitte Februar in Hochblute. Der Sluhbeginn liegt etwa Ende Januar. MOLLER (1985) nennt als weitere Standorteden Esperanzawald , Agua Garcia bei Tacoronte und die Nordseite der Mesa de Mota bei La Laguna. Habenaria tridactylites Lindl. Der Gattung Habenaria gehbren rund 600 Arten der Subtropen und Tropen der Alten und Neuen Welt an. Habenaria tridactylites ist ein Kanarenendemit, der vor allem auf den westlichen Inseln des Archipels verbreitet ist - auf Lanzarote ist die Art selten, auf Fuerteventura noch nicht nachgewiesen (SUDLER, 1986). Die 2 bis 5 Laubblatter sind grundstandig, der SproB ist blattlos mit einer 5- bis 25blutigen Infloreszenz. Die Bluten sind durch eine in 3 lange Zipfel gespaltene Lippe und einen sehr dunnen, bis 1,5 cm langen, abwarts gerichteten Sporn charakterisiert. Die Blutenfarbe ist einheitlich gelbgrun. Habenaria tridacty/ites ist zumindest aufTeneriffa rechthaufig. Man findet sie entlang von StraBen an bewachsenenBbschungen, in Fels- und Mauerspalten, unterErica arborea-Gebusch und in Barrancos, den fUr diewestlichen Kanaren typischen Trockentalern und Erosionsfurchen.Die Blutezeit erstreckt sich nach eigenenBeobachtungen von Mitte Dezember bis Mitte Februar,je nach Hbhenlage (von 50 m bis 800 m).Orchis canariensis Lindl.Die Gattung Orchis (Knabenkraut), die fur die gesamtePflanzenfamilie Orchidaceae namensgebend ist,kommt mit etwa 30 Arten in weiten Teilen Europas vor.Orchis canariensis ist der einzige Vertreter dieser Gattungauf den Kanaren. Die systematische Stellung dieserArt war lange Zeit unklar. Fruher wurde sie teilsder auch in Mitteleuropa heimischen Orchis masculazugeordnet, teils als Subspezies von Orchis patensinterpretiert. Aufgrund morphologischer und auchbkologischer Unterschiede ist es allerdings gerechtfertigt,den kanarischen Vertreter der Gattung Orchis alseigenstandige Art zu betrachten.Die 3 bis 5 stets ungefleckten Laubblatter sind amGrund rosettig gehauft, schmal-Ianzettlich und leichtglanzend. Die 5 bis 10 Sluten sind weiBlich bis rot,wobei die Lippe eine dunkelrote Zeichnung aus Punk-102Die Orchidee <strong>44</strong> (2) , <strong>1993</strong>