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JAHRGANG 44 HEFT 2 MARZ/APRIL 1993

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Satyrium trinerve Lind!.Fete: H. KurzweilnaB und sind dann besonders reich an Orchideen, vorallem, wenn sie kurz vorher abgebrannt wurden. Auchwasseruberronnene Grasmatten, die dem Fels direktaufliegen, kommen vor, und bestimmte Arten sind aufdiesen Standort spezialisiert (z. B. die endemischeCynorkis brevica/cat'). Eine interessante Entdeckungauf einer meiner Sammelfahrten war Corycium dracomontanumin solch einem Plateaugrasland, was offensichtlichuberhaupt einen Neufund der Gattung Coryciumin Zentralafrika darstellt. Bisher war Coryciumnur aus Sudafrika bekannt. Nach persbnlicher Mitteilungvon P. CRIBB (Kew/England) ist Corycium abervor kurzem auch in Tansania gefunden worden , unddas Vorkommen in Malawi ist daher durchaus nichtabwegig, da es in der Verbreitungslucke zwischenSudafrika und Tansania liegt.Kurz sei uber eine Beobachtung an einer Erdorchideeder Mulanje-Graslander berichtet. Die groBblutigeDisa erubescensgeh6rt wohl sicher zu den sch6nstenDisa-Arten . Vor allem zu Ende der Blutezeit findet manhaufig Exemplare mit BIUten , bei denen Pollinien ausdem Pollenfach ,herauspendeln oder in festem Kontaktmit der Narbe stehen. Dies ist zweifellos ein Fall vonSelbstbestaubung, wie sie von der europaischenOphrys apifera bekannt ist. Das Phaenomen wurdezwar schon von GASSNER (1982) an der he ute alskonspezifisch betrachteten Disa sto/ziibeobachtet, istaber durchaus erwahnenswert, da es sich um einesehr auffallige Erscheinung handelt. Ich habe mir dreigroBe Populationen von Disa erubescens naher angesehen,und ca. 400 offene BIUten in Hinblick auf dieArt deren Bestaubung betrachtet. Es zeigte sich, daBgroBe Schwankungen vorkommen, und zwar besonderssoweit dies die Selbstbestaubung betrifft(10-46 %), wahrend der Prozentsatz der Fremdbestaubungzum Beobachtungszeitpunkt allgemein inSalyrium Innerve Lind!', InflereszenzausschniltFete: H. Kurzweilder gleichen Gr6Benordnung lag (zwischen 9 % und15 %). Es waren aber viele Bluten noch v611ig unbestaubt(39-81 %). Die drei Populationen waren allerdingsnicht direkt vergleichbar, da eine von ihnen involler Blute stand wah rend die zwei anderen bereitsweitgehend verbluht waren, was offensichtlich das Ergebniseiner leicht unterschiedlichen Blutezeit innerhalbdes Massivs ist. Es ware wohl interessant, genaueresuber die Haufigkeit dieser Selbstbestaubung,deren zeitliche Verteilung und ihre Beteiligung amauBergewbhnlich hohen Fruchtansatz herauszufinden.Die Gipfel der Grate sind nicht sehr reich an Orchideen,wobei nur terrestrische Arten vorkommen (Tabelle 1).Die meisten davon strahlen aus den Plateaugraslandernaus (z. B. Brown/eea parviflora, B. mu/anjiensis,Cynorkis brevica/car, Herschelianthe baurii, Monadeniabrevicornis, Schizochi/us su/phureus), wah rendSatyrium eca/caratum nur in dieser Zone bekannt istund dort unter Felsen wachst.Anhang: Liste der GattungenDie Zahlen in den Klammern geben die Anzahl dervorhandenen terrestrischen Arten an .•...eine Art gelegentlichauch epiphytisch.92Die Orchidee <strong>44</strong> (2),<strong>1993</strong>

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