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Gestaltungsoptionen für eine zukunftsfähige Mobilität - interart8.net

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Raumnutzung und MobilitätsverhaltenZukunft ein noch größeres Gewicht bei der Vermittlung des Nachhaltigkeits-Leitbildes zu. Bei Erwachsenenlässt sich das Leitbild <strong>eine</strong>r nachhaltigen Entwicklung weniger durch moralische Appellevermitteln als durch das Schaffen von konkreten nachhaltigen Verhaltensalternativen im Alltagshandeln.Hier müssen politische Rahmenbedingungen geschaffen werden, die deutlich machen,dass die Leitidee der nachhaltigen Entwicklung nicht nur ein Lippenbekenntnis darstellt, sondernauch gegen konkurrierende gesellschaftliche Ziele durchgesetzt wird. Die Partizipationsmöglichkeitenim Rahmen von Lokalen-Agenda-Prozessen müssen beispielsweise dazu genutzt werden,nicht nur über die Verkehrsplanung vor Ort zu diskutieren, sondern diese auch direkt zu beeinflussen.Weiterhin müssen durch politische Rahmenbedingungen langfristig Handlungsanreize für<strong>eine</strong> sozial- und umweltverträgliche Mobilität geschaffen werden. An erster Stelle sind hier finanzielleAnreize zu nennen (z. B. für die Nutzung des Car Sharings), weil der Preis von dem meistenPersonen als direkte Vergleichsgröße für Verhaltensalternativen verwendet wird. Eine Delegationder Entscheidung für ein umweltfreundliches Mobilitätsverhalten an die Eigenverantwortung dereinzelnen Bürger greift hier zu kurz. Erst die kombinierte Anwendung von Handlungsanreizen undAppellen an die Eigenverantwortung können <strong>eine</strong> nachhaltige Mobilität dauerhaft etablieren.3 Empfehlungen und AusblickNur <strong>eine</strong> langfristige, ganzheitliche Strategie kann das aufgezeigte Wirkungsgefüge zwischen denräumlichen Konstellationen und dem individuellen Mobilitätsverhalten dergestalt beeinflussen, dassdie Entwicklung der Personenmobilität im Kontext urbaner Ballungsräume <strong>eine</strong> zukunftsfähige Perspektiveerhält.Stadtentwicklungspolitik mit <strong>eine</strong>r integrierten Flächen- und Mobilitätsplanung auf allen Ebenen istdabei ein wesentlicher Schlüssel, Mobilität sozial- und umweltverträglich zu gestalten. Vor diesemHintergrund gilt es, zu allererst die fortschreitende Inanspruchnahme von Freiraum durch WohnundGewerbeansiedlungen und die damit einhergehende Vergrößerung von (motorisierten) Wegelängenund eventuell zusätzlichen Wegen einzudämmen. Eine auf stadtökologische NotwendigkeitenRücksicht nehmende Innenentwicklung, <strong>eine</strong> hierarchisch gegliederte dezentrale Konzentrationder Siedlungsentwicklung und die Unterstützung flächensparender Bauweisen sowohl imWohnungsbau als auch im gewerblichen Bereich können wichtige Impulse liefern. Die Entwicklungvon Industrie-, Verkehrs- und Militärbrachen muss Vorrang vor der Entwicklung bislang nicht besiedelterFlächen haben. Im Hinblick auf die Nutzungsstruktur der Städte gilt es, das Leitbild der„Stadt der kurzen Wege“ langfristig durchzusetzen. Eine wohnstandortnahe Versorgung mit öffentlicherInfrastruktur, Einkaufs-, Versorgungs- und Freizeitmöglichkeiten sowie die Nähe von Wohnungund Arbeitsplatz sind wichtige Voraussetzungen, Verkehr zu vermeiden. Für die Kommunengilt es dabei, Strategien zu entwickeln, die beispielsweise integrierte Standorte des Handels schützenbzw. Neuansiedlungen an nicht-integrierten Standorten vermeiden.Im Gestaltungsbereich Verkehr müssen „push & pull“-Maßnahmen koordiniert entwickelt, engaufeinander abgestimmt und mit Nachdruck verfolgt werden. Sowohl restriktive Maßnahmen alsauch Anreizsysteme, Maßnahmen der soft-policies und Möglichkeiten der Leitbildsteuerung zurVerkehrsverlagerung setzen dabei <strong>eine</strong> attraktive Angebotsgestaltung im Umweltverbund (ÖPNV,Rad, Fuß) voraus.Im ÖPNV ist ein dichtes, gegliedertes Erschließungsnetz mit <strong>eine</strong>m hochwertigen Angebot bestehendaus <strong>eine</strong>r hohen Taktfrequenz, günstigen Tarifen, <strong>eine</strong>m hohen Maß an Service und Sicherheitnotwendig. Dabei stellen I&K-Technologien ein wichtiges Instrument dar, um den individuali-45

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