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Gestaltungsoptionen für eine zukunftsfähige Mobilität - interart8.net

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Raumnutzung und Mobilitätsverhaltenrien haben jedoch vermutlich an Gültigkeit verloren, weil sich die Handlungsspielräume von Personenund Haushalten vergrößert haben (wachsender individueller Wohlstand, Flexibilisierung vonArbeits- und Öffnungszeiten, zunehmende Individualisierung von Wertvorstellungen und Orientierungen,erweiterte Verfügbarkeit von Informations- und Kommunikationstechnologien etc.).Die Einflüsse von individuellen Vorstellungen zu Lebens- und Mobilitätsgestaltung sch<strong>eine</strong>n in diesemZusammenhang zunehmend an Bedeutung zu gewinnen. Verschiedene aktuelle Forschungsarbeitenzeigen, dass der Prozess der gesellschaftlichen Individualisierung und die Ausdifferenzierungvon persönlichen Lebensstilen und Wertvorstellungen in den Beschreibungs- und Erklärungsansätzendes Mobilitätsverhaltens stärker als bisher berücksichtigt werden müssen (z.B. City:Mobil,Forschungsverbund, 1998). Es konnten bereits Zusammenhänge zwischen Lebensstilen, Wohnbedürfnissenund der Wohnstandortwahl aufgezeigt werden (Schneider, Spellerberg, 1999). Auchdie Wirkungen des persönlichen ökologischen Verantwortungsbewusstseins auf unterschiedlicheAspekte der mobilitätsbezogenen Alltagsgestaltung (Hunecke, Blöbaum, Matthies, Höger, 1999;Götz, Jahn, Schultz, 1998) sind erkennbar.Der dringende Forschungsbedarf an der Schnittstelle zwischen den raumstrukturellen und den sozialstrukturellenRahmenbedingungen ist bereits herausgestellt worden (vgl. Wilke, Lichtenthäler,Pastowski, Ebgelbach, 1997; Holz-Rau, 1999; Lanzendorf, 1998). In diesem Zusammenhang istes notwendig, die alltäglichen (kurzfristigen) Mobilitätsentscheidungen in Zusammenhang mit denlangfristigen Mobilitätsentscheidungen (Standortwechsel) und deren raumstrukturellen Rahmenbedingungenzu bringen. Es ist zu vermuten, dass die Berücksichtigung von Lebensstilen und mobilitätsbezogenenOrientierungen neue Erkenntnisse sowohl für das langfristige als auch für daskurzfristige Raum-Zeit-Verhalten ermöglicht. Die Wohnstandortwahl beispielsweise oder die Entscheidungüber die Anschaffung oder Abschaffung <strong>eine</strong>s (zusätzlichen) Pkw im Haushalt hängen<strong>eine</strong>rseits sehr eng von den individuellen Vorstellungen der Lebensgestaltung ab und haben andererseitsweitreichende Konsequenzen für das alltägliche Mobilitätsverhalten (Verkehrsaufwand,Verkehrsmittelwahl etc.). Die räumlichen Konstellationen von Standorten und Gelegenheiten sowiederen Erreichbarkeiten können als „objektive Größe“ damit letztendlich von den langfristigen subjektivenPräferenzen der Bewohner und Nutzer abhängig gemacht werden. Freizeit- und Konsumverhalten,aber auch wirtschaftliche Organisationsmuster und (Tele-)kommunikationsgewohnheiten prägen gleichermaßen die Angebots- und Raumstruktur.Unterschiedliche Nutzergruppen legen dabei für ihre täglichen Mobilitätsentscheidungen differenzierteBeurteilungsmaßstäbe zugrunde (Hunecke, 1997a; Bamberg, 1995). Nur <strong>eine</strong> relativ kl<strong>eine</strong>Gruppe der Verkehrsteilnehmer trifft z. B. ihre Verkehrsmittelwahl nach rationalen Effizienzkriterien,wohingegen die Mehrzahl der Nutzer in ihren Entscheidungen von gefestigten Orientierungen undroutinisierten Verhaltensmustern geprägt ist (CERTU/ADAME/UTP, 1998; Bovy, 1999).Trotz dieser Erkenntnisse hat <strong>eine</strong> Einbindung der Erklärungsansätze der Lebensstilforschung indas Wirkungsgefüge zwischen räumlicher Struktur und Verkehrsentwicklung bisher kaum stattgefunden.Um zielgruppenspezifische Maßnahmen für <strong>eine</strong> zukunftsfähige Entwicklung der Mobilitätkonzipieren und in ihren Wirkungen beurteilen zu können, ist es jedoch notwendig, den Systemzusammenhangzwischen Raumstruktur, Lebensstil und Verkehrsentwicklung in s<strong>eine</strong>n wesentlichenBedingungen und Zusammenhängen zu analysieren.1.2 Ziele des Teilprojektes6

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