SORENTO - Regio aktuell
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Elizaveta Fasler-Kan<br />
Hochschule für Life Sciences FHNW (HLS):<br />
Forschung und Lehre am<br />
Beispiel der Zell-Untersuchung<br />
An der Hochschule für Life Sciences in Muttenz sind Lehre und Forschung<br />
eng miteinander verknüpft. Dies zeigt der erste «International Workshop on Flow<br />
and Imaging Cytometry», der kürzlich von der Hochschule für Life Sciences<br />
durchgeführt wurde.<br />
Die Besetzung war international; die Referentinnen<br />
und Referenten kamen aus<br />
den USA, Russland, Deutschland, Schweden,<br />
Ungarn und der Schweiz. Der viertägige<br />
Workshop «on Flow and Imaging<br />
Cytometry», der Mitte September im Werk<br />
Rosental über die Bühne ging, war mit 57<br />
Studierenden der FHNW und den Universitäten<br />
Basel, Zürich und Bern gut besucht.<br />
Im Fokus des Workshops stand die Durchflusszytometrie.<br />
Das ist eine relativ junge Labortechnik,<br />
die in der Medizin meist für die<br />
Untersuchung von Zellen des Blutes oder<br />
eines Tumors eingesetzt wird. Die dabei gewonnenen<br />
Informationen dienen vor allem<br />
der Diagnose und Verlaufsbeobachtung. Der<br />
Name Durchflusszytometrie bezeichnet ein<br />
Messverfahren, das Zellen hintereinander<br />
mit grosser Geschwindigkeit von bis zu<br />
10000 Zellen pro Sekunde durch eine dünne<br />
Messkammer schleust. Im Englischen heisst<br />
die Technik «Flow Cytometry» und die<br />
Messkammer «Flow Cell», Flusszelle. Zur<br />
Anwendung kommt die Durchflusszytometrie<br />
in der Immunologie, Hämatologie, Allergologie,<br />
Mikrobiologie, molekularen Pathologie<br />
oder der Neurobiologie.<br />
Netzwerke<br />
Um solche wissenschaftlichen Workshops<br />
mit internationaler Besetzung überhaupt<br />
durchführen zu können, bedarf es eines<br />
grossen Netzwerks. Nicht zuletzt sind hierfür<br />
die persönlichen Beziehungen der einzelnen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der Fachhochschule entscheidend. Die Biografie<br />
der Biologin Dr. Elizaveta Fasler-<br />
Kan, die den internationalen Workshop mit<br />
langer Hand vorbereitet hat, verdeutlicht,<br />
wie vielschichtige internationale Tätigkeiten<br />
im Berufsleben solche Netzwerke begünstigen:<br />
Elizaveta Fasler-Kan hat koreanische<br />
Wurzeln und ist in Tadschikistan geboren.<br />
In Moskau studierte sie Biologie an<br />
der Lomonosov Universität und doktorierte<br />
am Institut für bioorganische Chemie an der<br />
Akademie der Wissenschaften. Während<br />
ihres vierjährigen USA-Aufenthaltes arbeitete<br />
sie an der Stanford Universität sowie<br />
in der Firma Chiron Corporation. Danach<br />
kam die Biologin der Liebe wegen in die<br />
Schweiz und arbeitete in verschiedenen Laboratorien<br />
an der Universität Basel, bevor<br />
sie zur FHNW kam.<br />
USA und Kasachstan<br />
Seit vier Jahren stellt die Biologin, deren<br />
Forschungsgebiet die Zell-Signalübetragung<br />
ist, ihr Know-how in die Dienste der<br />
FHNW. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
leitet sie Praktika. Darüber hinaus betreut<br />
sie die Semester- und Bachelor-Arbei-<br />
ten der Studierenden. Ihre internationalen<br />
Kontakte mit den USA, Russland, der<br />
Ukraine, mit Argentinien und Kasachstan<br />
lässt Elizaveta Fasler-Kan in ihre Arbeit<br />
an der FHNW mit einfliessen. In jüngerer<br />
Vergangenheit ermöglichten ihre Kontakte,<br />
dass HLS-Studierende ihre Bachelor-Arbeiten<br />
im Immune Disease Institute der Harvard<br />
Medical School in den USA unter Leitung<br />
von Dr. Natasha Barteneva schreiben<br />
konnten. Eine weitere HLS-Studierende<br />
beendete ihre Ausbildung in diesem Jahr an<br />
der Universität in Almaty in Kasachstan.<br />
Erstmaliger Anlass<br />
In den vergangenen Jahren wurden die verschiedenen<br />
Technologien des «Live Cell<br />
Imaging» stark entwickelt, wie Elizaveta<br />
Fasler-Kan erläutert. Mittlerweile liessen<br />
sich dynamische Prozesse in lebenden Zellen<br />
über ausgedehnte Zeiträume aufzeichnen.<br />
Um die Zellbestandteile besser erkennen<br />
zu können, werden etwa Fluoreszenz-<br />
Farbstoffe verwendet.<br />
Die Zelluntersuchungen erlauben es den<br />
Forschern, den Einblick in die Mechanismen<br />
von subzellulären Prozessen wesentlich<br />
zu vertiefen. In die Thematik vertiefen<br />
konnten sich auch die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer des Internationalen Workshops<br />
anhand der Techniken, die sie aus der<br />
Optik verschiedener Forschungsstandorte<br />
kennenlernen durften: ein Anlass, der übrigens<br />
so erstmals in der Schweiz durchgeführt<br />
wurde. cf ■<br />
Kontakt/Informationen:<br />
Hochschule für Life Sciences FHNW<br />
Gründenstrasse 40 ■ 4132 Muttenz<br />
Tel. 061 476 42 42<br />
info.lifesciences@fhnw.ch<br />
www.fhnw.ch<br />
pr ■ www.regio<strong>aktuell</strong>.com<br />
AUSBILDUNG 15