Stadtjournal Brüggen _August 2015

Lily King
Euphoria
„Spannend... intensiv, verführerisch, erotisch und
intelligent... Es gibt so viele aufregende Details. Am
Ende von ‚Euphoria‘ seufzte ich vor Befriedigung
und hatte nur den Wunsch, es möge weitergehen.“
Joan Frank, San Francisco Chronicle
Die Autorin Lily King schreibt vom Leben der berühmten
Ethnologin Margaret Mead inspiriert einen von der ersten
Seite an spannenden und fesselnden Roman.
Im Jahr 1931 erforschen das Ethnologen-Ehepaar Nell
Stone und Schuyler Fenwick, genannt Fen, Stämme in
Neuguinea.
Nachdem Nell ihren Mann nach fünf quälenden Monaten
bei den kriegerischen und kannibalischen Mumbanyo
zum Aufbruch bewegen kann, treffen sie über
Weihnachten in Angoram auf den Ethnologen Andrew
Bankson, der seit Jahren die Kiona, einen am Sepik lebenden
Stamm, erforscht.
Fen überredet seine Frau zusammen mit Bankson die
am Tamsee lebenden Tam zu besuchen und ihre künstlerische
und matriarchalische Lebensweise zu erforschen…
Die drei Ethnologen erleben eine euphorische, erkenntnisreiche
exstatische Zeit. Zwischen Nell und Bankson
entwickelt sich zudem eine erotische Anziehung.
Schließlich mündet diese aufgeladene Stimmung in
eine dramatische Aktion mit tragischem Ausgang.
Am 12. September öffnen Adele und Hans Leven zum letzten Mal die Ladentür zu ihrer Bäckerei im Brachter
Ortskern. Einen Tag zuvor sind Kunden und Freunde des Hauses zu Kaffee und Kuchen eingeladen.
Foto: Birgit Sroka
TRADITIONSBÄCKEREI SCHLIESST
(bir) 33 Jahre lang haben sie in Bracht eine
Bäckerei geführt, jetzt wollen Adele und Hans
Leven ihren wohlverdienten Ruhestand genießen.
Über zwei Jahre suchte Hans Leven
auch bundesweit über die IHK nach einem
Nachfolger, der in Bracht die Bäckerei weiter
führen möchte, doch Fehlanzeige. Am 12.
September wird der letzte Verkaufstag sein.
Freitag, 11. September, sind alle Kunden und
Freunde des Hauses zu Kaffee und Kuchen
eingeladen. „Wir haben damals bei der Eröffnung
auch alle zu Kaffee und Kuchen eingeladen,
so wollen wir das jetzt auch zum Schluss
machen“, sagt Adele Leven. Eröffnet wurde
die Bäckerei am 25. Februar 1982. Die Eltern
von Adele Leven führten eine Metzgerei, hatten
aber keinen Nachfolger und als die Tochter
den Bäcker Hans Leven heiratete, war klar,
dass aus der Metzgerei eine Bäckerei werden
würde. Einerseits freuen sich die beiden auf
ihre Hobbies, andererseits tut es doch etwas
weh, wenn niemand das, was das Paar aufgebaut
hat, weiterführen möchte. Die eigenen
Söhne haben einen anderen Berufsweg
eingeschlagen, einer ist Schreiner, einer ist
Bankkaufmann.
Gelobt werden in Bracht vor allem die Kuchen,
„weil sie noch wie früher gemacht werden“,
glaubt Adele Leven. Alles wird in der Bäckerei
Leven von Hand gemacht, auch der Sauerteig
wird von Hand angesetzt. „Ich bin noch vom
alten Schlag und versuche Fertigprodukte
so gut es geht zu vermeiden“, informiert ihr
Gatte. Beliebt sind auch Spezialitäten wie
Schokopralinen oder der Spekulatius in der
Weihnachtszeit. „Die Arbeitszeiten eines Bäckers
sind unattraktiv, die Wochenenden immer
weg. Wir haben viel Glück gehabt, dass
uns die Familie immer geholfen hat“, so Hans
Leven, der sich darauf freut, endlich wieder
singen gehen zu können. Seit 50 Jahren ist er
Mitglied im Gesangverein Amicitia, doch der
Beruf ging vor. „Da freue ich mich am meisten
drauf, dass ich abends singen kann und
noch ein Stündchen danach bleiben kann“,
grinst Leven. Außerdem will er sich in seiner
Freizeit um den Garten kümmern. Beide haben
sich E-Bikes gekauft und wollen gemeinsam
Radfahren. Außerdem gibt es da noch die
Enkelkinder, auf die die Großeltern ab und zu
aufpassen.
Sicherlich werden die Brachter Kunden auch
das Angebot der Bäckerei Leven vermissen,
denn wo kann man schon am Wochenende
aus zehn verschiedenen Brotsorten auswählen
und sich jeweils zwei Scheiben abschneiden
lassen? Adele Leven erzählt: „Da war ein
Junge, als er hörte, dass wir schließen, fragte
er uns, wo er sich denn dann seine Süßtüte
holen solle, wenn er zur Schule geht?“ Das
Paar bedankt sich herzlich bei ihren Kunden
für die lange Treue. „Wir haben das immer
gerne gemacht“, betonen sie.
Lily King wurde 1962 geboren. Sie lebt mit ihrer Familie
in Maine.
Für Euphoria erhielt sie den Kirkus Price und wurde von
der New York Times unter die fünf besten literarischen
Romane für 2014 gewählt.
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