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„Frodo“ und die Saar-Talente - Landessportverband für das Saarland

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<strong>Saar</strong>ländisches<br />

Bündnis gegen<br />

Depression setzt<br />

auch auf Sport<br />

Am 13. Mai 2009 startete <strong>das</strong> <strong>Saar</strong>ländische<br />

Bündnis gegen Depression.<br />

2001 wurde in Nürnberg ein erstes<br />

regionales Bündnis gegründet. Mittlerweile<br />

sind b<strong>und</strong>esweit 64 Bündnisse aktiv.<br />

Ihr Ziel ist es, aufzuklären <strong>und</strong> Betroffenen<br />

<strong>und</strong> Angehörigen zu helfen. Depressiv<br />

erkrankte Menschen sollen eine schnelle<br />

<strong>und</strong> adäquate Behandlung erhalten. Denn in<br />

Deutschland leiden etwa vier Millionen<br />

Menschen an <strong>die</strong>ser Krankheit, nur etwa<br />

zehn Prozent davon werden angemessen<br />

therapiert.<br />

Ein zentrales Anliegen bei der Gründung der<br />

Bündnisse gegen Depression war vor allem, <strong>die</strong><br />

Suizidrate zu senken. Es gibt Untersuchungen,<br />

<strong>die</strong> zeigen, <strong>das</strong>s bei ca. 70 Prozent der Menschen,<br />

<strong>die</strong> Suizid begehen, eine Depression im<br />

Spiel ist. „Bei dem Modellprojekt, <strong>das</strong> 2001 in<br />

Nürnberg startete, konnte <strong>die</strong> Anzahl der Suizide<br />

<strong>und</strong> Suizidversuche durch Aufklärung <strong>und</strong><br />

gezielte Hilfsangebote in drei Jahren um bis zu<br />

25 Prozent gesenkt werden“, sagt Frank Weinsheimer,<br />

Koordinator des <strong>Saar</strong>ländischen Bündnisses<br />

gegen Depression. „Von den 64 Bündnissen<br />

b<strong>und</strong>esweit ist unseres im <strong>Saar</strong>land <strong>das</strong> einzige,<br />

<strong>das</strong> landesweit organisiert <strong>und</strong> aus der Selbsthilfe<br />

entstanden ist“, erklärt Frank Lessel,<br />

ebenfalls Koordinator des <strong>Saar</strong>ländischen Bündnisses.<br />

Deshalb ist auch <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit der<br />

Kontakt- <strong>und</strong> Informationsstelle <strong>für</strong> Selbsthilfe im<br />

<strong>Saar</strong>land (KISS) besonders eng. „In den letzten<br />

Monaten sind fünf neue Selbsthilfegruppen entstanden,<br />

so <strong>das</strong>s es landesweit nun 22 Gruppen<br />

gibt – zum einen <strong>für</strong> Betroffene, zum anderen <strong>für</strong><br />

Angehörige“, so Weinsheimer.<br />

Im Bündnis haben sich viele wichtige Partner<br />

zusammengeschlossen: Hier engagieren sich<br />

Vertreter von Selbsthilfegruppen, Kliniken,<br />

Krankenkassen, der Ärztekammer, der Psychotherapeutenkammer,<br />

der Telefonseelsorge, der<br />

Arbeitskammer des <strong>Saar</strong>landes <strong>und</strong> des Ges<strong>und</strong>heitsministeriums.<br />

Auch der Sport war <strong>für</strong> <strong>die</strong> Initiatoren des<br />

Bündnisses von Anfang an ein wichtiger Aspekt<br />

in ihren Bemühungen gegen <strong>die</strong> „Volkskrankheit“<br />

Depression. Denn Sport hat einen präventiven<br />

Charakter <strong>und</strong> unterstützt <strong>die</strong> erfolgreiche<br />

Behandlung der Erkrankung. Um <strong>die</strong> Öffentlichkeit<br />

darauf aufmerksam zu machen, hat <strong>das</strong> <strong>Saar</strong>ländische<br />

Bündnis im vergangenen Jahr einen<br />

Lauf gegen Depression im Deutsch-Französischen-Garten<br />

organisiert. Im Herbst 2010 ist ein<br />

weiterer Lauf geplant.<br />

„Depression kann jeden treffen, <strong>das</strong> hat man<br />

auch im Fall des Nationaltorhüters Robert Enke<br />

gesehen“, erklärt Frank Lessel. Nach Enkes Suizid<br />

konnten Lessel <strong>und</strong> Weinsheimer einen starken<br />

Anstieg der Nachfrage nach den Hilfs- <strong>und</strong><br />

Informationsangeboten des Bündnisses feststellen.<br />

Die „Enttabuisierung“ des Themas Depression<br />

ist durch den tragischen Fall Enke sicher einen<br />

INFORMATION. Das<br />

<strong>Saar</strong>ländische Bündnis<br />

gegen Depression setzt<br />

neben der Information<br />

auch auf Aktion, wie<br />

Sport.<br />

Infos<br />

SPORT & PRÄVENTION<br />

Schritt vorangekommen, <strong>und</strong> ist ein ganz wichtiges<br />

Ziel, auf <strong>das</strong> <strong>das</strong> Bündnis generell hinarbeitet.<br />

„Ziel im ersten Jahr war vor allem <strong>die</strong> Öffentlichkeitsarbeit,<br />

um auf <strong>das</strong> Thema <strong>und</strong> <strong>die</strong> Probleme<br />

aufmerksam zu machen. Uns liegt viel<br />

daran, <strong>das</strong>s Betroffene <strong>und</strong> Angehörige <strong>die</strong> vorhandenen<br />

Hilfsangebote kennen <strong>und</strong> aktiv werden.<br />

Wir wollen auch Schulungen <strong>für</strong> Multiplikatoren<br />

anbieten. Besonders <strong>für</strong> Trainer in Sportvereinen,<br />

denn <strong>die</strong>se sind nah an den Menschen<br />

dran. Wenn sie sensibel <strong>für</strong> Anzeichen von<br />

Depressionen sind, kann <strong>das</strong> den Weg ebnen,<br />

<strong>die</strong> vielfältigen Hilfsangebote zu nutzen“, erklärt<br />

Frank Lessel. Gerade vor dem Hintergr<strong>und</strong>, <strong>das</strong>s<br />

im nächsten Jahr <strong>das</strong> Motto „Depression bei Kindern<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen“ im Mittelpunkt steht,<br />

sucht man gezielt den Schulterschluss mit dem<br />

saarländischen Sport. Weitspringerin Bianca<br />

Kappler war von Anfang an als Botschafterin der<br />

Kampagne mit dabei. Der <strong>Saar</strong>ländische Fußballverband<br />

hat <strong>die</strong> Experten des Bündnisses<br />

schon <strong>für</strong> seine Trainerfortbildungen gebucht,<br />

<strong>und</strong> auch LSVS-Präsident Gerd Meyer ist sehr an<br />

einer Zusammenarbeit interessiert. „Gemeinsam<br />

mit dem LSVS können wir sicher viel in Sachen<br />

Prävention <strong>und</strong> Aufklärung tun. Sport kann sehr<br />

hilfreich bei der Bewältigung von Depressionen<br />

sein. Hier wollen wir gemeinsam aktiv werden“,<br />

erklärt Frank Weinsheimer. Denn <strong>die</strong> wichtigste<br />

Botschaft der Experten des Bündnisses lautet:<br />

Depression ist behandelbar, es gibt viele Wege<br />

heraus aus <strong>die</strong>ser Lage.<br />

Lesen Sie im nächsten <strong>Saar</strong>Sport-Magazin:<br />

Wie Sport gegen Depression helfen kann.<br />

▲ SEBASTIAN BRÜCKNER<br />

<strong>Saar</strong>ländisches Bündnis<br />

gegen Depression<br />

Kontakt: c/o Landesvereinigung Selbsthilfe<br />

e.V., Futterstr. 27, 66111 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Ansprechpartner: Dipl.-Psych. Frank Lessel<br />

(Telefon 0681-4031 067), Dipl.-Hdl.<br />

Frank Weinsheimer (Telefon 0681-4031<br />

042); Email: kontakt@depression-saarland.de;<br />

Internet: www.depression-saarland.de<br />

3/2010<br />

Fotos: Privat<br />

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