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terre des hommes Deutschland e.V. (Hg.) »Babyklappen und ...

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teln. Die Babyklappe soll hier Ersatz schaffen – offenbar<br />

nimmt man an, dass Asylbewerberinnen oder so genannte<br />

Illegale keine Kinder möchten!<br />

Es scheint mir keine unzulässige Interpretation, wenn ich<br />

die Drittelung »freiwillig – gezwungenermaßen durch die<br />

Verhältnisse – Zwang, Druck <strong>und</strong> Erpressung« auch auf die<br />

Klientel anwende, über die wir hier sprechen. Es gibt inzwischen<br />

Kenntnis über zahlreiche Fälle, in denen nicht die<br />

Mütter die Aussetzenden waren oder bei denen Familienangehörige<br />

den Gang zu Klappe oder Krankenhaus begleitet<br />

haben – als Bewachung?!<br />

Es ist eine Binsenweisheit – dennoch will ich sie nennen:<br />

Je freiwilliger eine Frau sich entscheidet, je mehr Alternativen<br />

sie zur Wahl hat, je offener die Regelung abläuft <strong>und</strong> je<br />

mehr Zugang die Mutter zu Daten behält, umso besser kann<br />

sie den Verlust <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> verarbeiten. Sie hatte Teil an aktiver<br />

Entscheidung <strong>und</strong> konnte Verantwortung übernehmen.<br />

Auch ihre Schuldgefühle werden dadurch gemindert.<br />

Frauen, die anonym bleiben, waren offenbar so eingeengt,<br />

dass sie nicht wählen konnten. Und sie können nach dieser<br />

Tat noch weniger über ihre Entscheidung sprechen als<br />

Frauen, die ihre Kinder offiziell zur Adoption freigegeben<br />

haben. Trotz aller Belobigungen sind sie diskriminiert, wenn<br />

ihre Entscheidung bekannt wird.<br />

Für Frauen, die ihre Kinder fortgeben, gibt es kein Verständnis.<br />

Sie sind zum Schweigen verurteilt, wollen sie nicht<br />

nachträglich stigmatisiert werden (Kollegen, zukünftige Partner).<br />

So bleibt ihnen auch jede Hilfe von außen versagt, wenn<br />

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