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terre des hommes Deutschland e.V. (Hg.) »Babyklappen und ...

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Während ich diese Zeilen schreiben, bereitet das Land<br />

Sachsen-Anhalt eine große Anhörung zum Thema anonyme<br />

Geburt vor, zu der 18 (!) Experten <strong>und</strong> »Experten« eingeladen<br />

wurden. Über Babyklappen spricht man schon lange<br />

nicht mehr, aber die Legalisierung der anonymen Geburten<br />

soll nach dem Vorbild <strong>des</strong> baden-württembergischen Gesetzentwurfes<br />

von 2002 nun endlich auf den Weg gebracht werden.<br />

Neu im Bündel der Argumente ist das Recht der Frau<br />

auf Anonymität, weil sie ein Recht auf Würde (!) habe. Von<br />

der ursprünglichen Idee, Tötungen <strong>und</strong> Aussetzungen von<br />

Kindern zu verhindern oder wenigstens zu verringern, ist man<br />

von Nord nach Süd langsam abgekommen – lernfähig <strong>und</strong><br />

sehr wohl einsehend, dass das Angebot (wie von uns prognostiziert!)<br />

in diesen Fällen keine Wirkung entfalten kann.<br />

Die Anzahl der Neugeborenentötungen hat bun<strong>des</strong>weit<br />

nicht abgenommen. Die Zahlen – heruntergebrochen auf einzelne<br />

Städte – zeigen: Nach wie vor werden Babys getötet,<br />

werden sterben gelassen oder werden mehr oder weniger sicher<br />

ausgesetzt. Städte mit den beiden hochbeworbenen Angeboten<br />

verzeichnen getötete <strong>und</strong> ausgesetzte Kinder wie eh<br />

<strong>und</strong> je: Berlin, Hamburg, Bremen, Köln, Dresden ...<br />

Dennoch haben die Anonymisierer »Erfolge« zu verzeichnen:<br />

Zwischen 300 <strong>und</strong> 500 Kinder fanden sich (hochgerechnet<br />

aus Erhebungen von 2002, 2004 <strong>und</strong> 2006) in oder vor<br />

Klappen <strong>und</strong> namenlos hinterlassen von ihren Eltern (!) im<br />

Krankenhaus. Kein gerettetes, aber h<strong>und</strong>erte von Findelkindern<br />

ohne Herkunft, ohne Namen, ohne Wurzeln, ohne<br />

Stammbaum, ohne das Wissen um die Vorgänge seines Daseins<br />

<strong>und</strong> seines Verlassenwerdens – <strong>und</strong> noch immer feiern<br />

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