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terre des hommes Deutschland e.V. (Hg.) »Babyklappen und ...

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Die hier beschworene, zunächst so plausibel wirkende Alternative<br />

»Verzicht auf Kenntnis der Abstammung oder Tod«<br />

lag auch den vier Gesetzesentwürfen zur Legalisierung der<br />

genannten Einrichtungen zu Gr<strong>und</strong>e, die zwischen Oktober<br />

2000 <strong>und</strong> Frühjahr 2004 in Berlin bzw. in Stuttgart <strong>und</strong> München<br />

vorgelegt wurden. Nicht zuletzt die ständig zunehmende<br />

Kritik zunächst aus der Fachöffentlichkeit, dann aber auch<br />

seitens einiger namhafter Politikerinnen wie Margot von Renesse<br />

(SPD), Angela Merkel (CDU) <strong>und</strong> Andrea Fischer<br />

(Bündnis 90/Die Grünen) 1 dürfte dazu beigetragen haben,<br />

dass den beiden ersten dieser Entwürfe eine nur kurze Lebensdauer<br />

beschieden war; auch die folgenden Versuchen einer<br />

einschlägigen gesetzlichen Regelung waren bald wieder<br />

von der Bildfläche verschw<strong>und</strong>en 2 oder wurden zurückgezogen.<br />

3 Denn obwohl sozialwissenschaftlich valide Daten, Zah-<br />

1<br />

Vgl. Der Spiegel 20/2002; Rheinischer Merkur v. 28.5.2002; Die Zeit v.<br />

1.6.2002.<br />

2<br />

Vgl. Wolf, Alfred: Über Konsequenzen aus den gescheiterten Versuchen,<br />

Babyklappen <strong>und</strong> »anonyme« Geburten durch Gesetz zu legalisieren,<br />

in: Familie – Partnerschaft – Recht 3/2003, S. 112-120; Siegfried<br />

Wilutzki, Ehrenvorsitzender <strong>des</strong> Deutschen Familiengerichtstages, formuliert<br />

ebenso knapp wie sarkastisch: »Das Beste, was nach meiner<br />

Überzeugung den drei Entwürfen widerfahren könnte, wäre wohl eine<br />

anonyme Bestattung, damit niemand die Chance der Exhumierung erhält.«<br />

(Babyklappe <strong>und</strong> anonyme Geburt – gibt es eine familienrechtliche<br />

Lösung?, in: Diakonisches Werk Berlin-Brandenburg e. V. – Caritasverband<br />

für das Erzbistum Berlin e. V. [<strong>Hg</strong>.]: Auf den Prüfstand gestellt .... .<br />

Babyklappe <strong>und</strong> anonyme Geburt. Dokumentation der Fachtagung am 18.<br />

März 2003. Berlin 2003, S. 34).<br />

3<br />

Der im Frühjahr 2004 vorgelegte Entwurf der Länder Baden-Württemberg<br />

<strong>und</strong> Bayern band das Recht der Frau auf eine anonyme Entbindung<br />

an eine vorhergehende Pflichtberatung, die durch eine Schwangerschafts-<br />

8

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