terre des hommes Deutschland e.V. (Hg.) »Babyklappen und ...
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Dieser Wunsch der jungen Mutter konnte leider nicht erfüllt<br />
werden, denn der Kontakt zu ihr brach ab. Alle bisherigen<br />
Bemühungen von Seiten <strong>des</strong> Jugendamtes <strong>und</strong> <strong>des</strong> Vormun<strong>des</strong>,<br />
die Mutter in das Adoptionsverfahren einzubeziehen,<br />
scheiterten bislang. Sie war sowohl schriftlich als auch<br />
telefonisch nicht mehr zu erreichen.<br />
Was diese junge Mutter offensichtlich nicht brauchte, war<br />
eine Babyklappe. Sie brauchte Orientierung, Informationen,<br />
Beratung, Unterstützung.<br />
Zu diesem Ergebnis kommen wir im Gr<strong>und</strong>e bei allen Fällen,<br />
die wir aufklären konnten: ungewollt schwangere Frauen,<br />
die nicht wissen, ob sie ihre Kind behalten wollen. Mütter in<br />
Not- <strong>und</strong> Krisensituationen brauchen Beratung <strong>und</strong> Unterstützung,<br />
<strong>und</strong> sie brauchen Schutz vor unbedachten Entscheidungen.<br />
Was sie in einer solchen Situation gerade nicht brauchen,<br />
ist Anonymität. Ein anonymes Angebot wie die Babyklappe<br />
ist geradezu kontraproduktiv, weil es zu überstürzten<br />
Handlungen verleitet. Babyklappen sind kein letzter Ausweg,<br />
sie sind eher eine Falle, in die insbesondere die Mutter hineinläuft.<br />
Dass trotz der geschilderten Erfahrungen <strong>und</strong> der gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />
Bedenken die Zahl der Babyklappen in Berlin<br />
wächst <strong>und</strong> die der dort abgelegten Kinder, dass es keine Regelung<br />
für anonyme Geburten gibt <strong>und</strong> sie daher unkontrolliert<br />
sind, ist beunruhigend.<br />
4 Irreführende Berichterstattung<br />
Dieser Trend wird insbesondere auch durch die verharmlosende<br />
<strong>und</strong> völlig unkritische Berichterstattung in den Medien<br />
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